Skinfluencer: Gefährdet der Kosmetik-Trend die junge Haut der Kinder?
Die zunehmende Popularität von Skinfluencern, also Influencern, die sich auf Kosmetik und Hautpflege spezialisiert haben, wirft Fragen über die Auswirkungen auf die Haut von Kindern auf. Immer mehr junge Menschen, insbesondere Mädchen, sind von der Faszination des perfekten Hautbildes und der Kosmetik-Werbung in den sozialen Medien erfasst. Doch wie gefährdet dieser Trend wirklich die junge Haut der Kinder? Laut Experten können die falschen Hautpflegewohnheiten, die von Skinfluencern propagiert werden, zu langfristigen Schäden an der Haut führen. In diesem Artikel werden wir die Auswirkungen des Skinfluencer-Trends auf die Haut von Kindern näher untersuchen und Antworten auf die Frage suchen, ob die Kosmetik-Industrie ihren Einfluss auf die junge Generation überdenken muss.
Der Skinfluencer-Trend: Gefährdet die junge Haut der Kinder durch Kosmetikprodukte?
In den sozialen Medien inszenieren sich viele schöne Menschen - und sie alle haben eine scheinbar makellose, faltenfreie Haut. Wie das gelingt, kann man ebenfalls in sozialen Medien sehen: Sogenannte Skinfluencer - aus Skin (Englisch für Haut) und Influencer - zeigen dort ihre tägliche Hautpflegeroutine und stellen Produkte vor, mit denen man den Problemzonen im Gesicht zu Leibe rücken kann.
Und wie bei vielen Internet-Trends ahmen Jugendliche und Kinder das nach. So präsentieren etwa auf Tiktok und Instagram schon Mädchen im Grundschulalter ihr Schönheitsprogramm: Gesicht reinigen, dann ein Serum auftupfen und eine Anti-Aging-Creme einmassieren. In anderen Videos sieht man Jugendliche, die in Drogeriemärkten Kosmetikprodukte in ihre Einkaufskörbe legen und von deren Vorzügen schwärmen.
Kinder imitieren Erwachsene: Kosmetik-Trend gefährdet die junge Haut
Doch Fachleute warnen vor dem Kosmetik-Trend, bei dem Kinder die Erwachsenen imitieren. 7 BilderBibis Beauty Palace – das ist Bianca Heinicke7 BilderFoto: dpa/Andreas Gora „Eine neue Quengelzone“ Ausgeprägt sei das vor allem in den USA, sagt Markenmanagement-Professor Karsten Kilian von der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt. „Aber auch in Deutschland greifen immer jüngere Mädchen zu Produkten, die sie zum einen nicht brauchen und die zum anderen nicht für sie gemacht wurden“, sagt der Experte.
In den Drogeriemärkten sei so eine ganz neue Quengelzone entstanden: Statt um Süßigkeiten bäten die Kinder ihre Eltern nun um Schönheitsprodukte.
Experten warnen vor Inhaltsstoffen wie Retinol, Fruchtsäuren oder Vitamin C, die bei Kindern Hautreizungen, Entzündungen und Ekzeme verursachen können.
Zum Teil enthielten Anti-Aging-Cremes auch UV-Filter, die im Verdacht stehen, das Hormonsystem zu schädigen.
Gefährlicher Trend: Skinfluencer beeinflussen die jugendliche Haut zu sehr
Fachleute warnen vor dem Kosmetik-Trend, bei dem Kinder die Erwachsenen imitieren. Die Haut von Kindern ist anfälliger für äußere Reizstoffe, Umweltfaktoren und Allergene. Der Fokus auf das äußere Erscheinungsbild kann zu einem gestörten Selbstbild führen, zu fehlendem Selbstvertrauen und zu einem geringen Selbstwertgefühl.
„Da ist auch gar nichts dagegen zu sagen“, sagt Christiane Bayerl, Expertin der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. „Kinderschminke, Kinderdüfte oder Lippenpflegestifte mit Farbe werden dann quasi als Spielzeug wahrgenommen wie Malkreide oder Luftballons.“
„Die Kinder sind aber mehr überzeugt von dem Wissen, was ihnen auf Tiktok vermittelt wird, als vom Facharzt“, sagt der Münchner Hautarzt Christoph Liebich. „Da ist dann Überzeugungsarbeit zu leisten.“
Altersangaben auf Kosmetikprodukten wären sinnvoll, um zu verhindern, dass Kinder Kosmetik verwenden, die nicht für sie gedacht ist?
Nein, meint Verbraucherschützerin Kerstin Etzenbach-Effers. „Anti-Aging-Produkte sind ja bereits ganz offensichtlich nicht für Kinder gemacht.“
„Kindern müsste vermittelt werden, dass sie genau richtig sind, wie sie sind, und keine Kosmetikprodukte benötigen, um schön zu sein. Das würde mehr bewirken als eine Altersangabe“, sagt sie.
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