- Sicherheitslücke im Gesundheitssystem - Experten warnen vor krisenhaften Auswirkungen
- Sicherheitslücke im Gesundheitssystem: Experten warnen vor krisenhaften Auswirkungen auf die Krankenversorgung
- Gesundheitssystem auf dem Prüfstand: Expertenrats-Stellungnahme fordert Reformen für eine krisenfähigere Krankenversorgung
- Frühzeitig auf Krisen vorbereiten
- Innovation neu denken
Sicherheitslücke im Gesundheitssystem - Experten warnen vor krisenhaften Auswirkungen
In Deutschland ist ein ernstzunehmendes Sicherheitsproblem im Gesundheitssystem aufgetreten. Experten warnen vor krisenhaften Auswirkungen, sollten die bestehenden Schwachstellen nicht umgehend behoben werden. Die Sicherheitslücke betrifft nicht nur die Vertraulichkeit von Patientendaten, sondern auch die Integrität der medizinischen Versorgung insgesamt. Es besteht die Gefahr, dass gesundheitliche Schäden oder sogar Todesfälle durch Hackerangriffe oder Datenmanipulationen verursacht werden. Die Experten fordern daher ein umfassendes Sicherheitskonzept, um die Schwachstellen im Gesundheitssystem zu beseitigen und die Patienten vor möglichen Angriffen zu schützen.
Sicherheitslücke im Gesundheitssystem: Experten warnen vor krisenhaften Auswirkungen auf die Krankenversorgung
Das deutsche Gesundheitssystem ist nach Einschätzung des beim Kanzleramt angesiedelten Expertenrats Gesundheit und Resilienz nicht gut auf zukünftige Krisen vorbereitet. Es werde im Vergleich zu anderen Ländern extrem viel in die Gesundheitsversorgung investiert, ohne dass die Gesundheit der Menschen entsprechend besser werde, erklärt das Gremium in einer Stellungnahme, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Gesundheitssystem auf dem Prüfstand: Expertenrats-Stellungnahme fordert Reformen für eine krisenfähigere Krankenversorgung
Hinzu käme, dass Deutschland sich in einer demografisch herausfordernden Situation befinde, da die Bevölkerung stark altere. Gleichzeitig gingen rund 30 Prozent der Fachkräfte im Gesundheitssystem in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand. Zudem nehmen gesundheitliche Ungleichheiten zu.
Das Gesundheitssystem biete keine ausreichende Basis für eine Vorbereitung auf krisenhafte Situationen, Störungen und Schocks, schlussfolgert der Rat. Eine Veränderung des insgesamt ineffizienten, qualitativ mäßigen Systems scheine unabdingbar.
Frühzeitig auf Krisen vorbereiten
Der Expertenrat aus 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen hat im März seine Arbeit aufgenommen. Das Gremium folgte auf den Corona-Expertenrat. Zu den Expertinnen und Experten gehören unter anderem die ehemalige Vorsitzende des deutschen Ethikrats Alena Buyx und der Virologe Christian Drosten.
Die Medizin habe gerade in den letzten Jahren große Fortschritte bei innovativen Therapien erreicht und biete neue Behandlungsmöglichkeiten für schwere Erkrankungen, sagte der Charité-Vorstandsvorsitzende und Chef des Expertenrats, Heyo K. Kroemer. Das sei Ziel wissenschaftlicher Entwicklungen, zugleich aber auch sehr kostenintensiv.
Daher stellt sich Kroemer zufolge die Frage, wie künftige, oft teure Innovationen finanziert und gleichzeitig für alle betroffenen Patientengruppen bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden können. Wenn eine solche Entwicklung nicht mehr vollumfänglich finanziert werden kann, stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien Entscheidungen erfolgen, sagte Kroemer.
Innovation neu denken
Um das Gesundheitssystem effizienter und krisenfester zu machen, empfiehlt der Rat, das Verständnis von Innovation zu erweitern. Demnach dürfe es nicht nur darum gehen, neue Medikamente oder Diagnoseverfahren zu entwickeln, sondern auch bewusst Leistungen oder Maßnahmen wegzulassen, die keinen Mehrwert brächten. Innovationen könnten zudem strukturelle Neuerungen oder Veränderungen sein.
Zum Beispiel werde seit längerem diskutiert, ob und welche nicht-ärztlichen Berufsgruppen einzelne, bisher ärztliche Tätigkeiten übernehmen könnten. Auch die Umgestaltung der Krankenhausversorgung sei ein Beispiel.
Das deutsche Gesundheitssystem habe international einen sehr hohen Standard, sagte Kroemer. Damit hat man aber auch eine extreme Verantwortung, darüber nachzudenken, wie man das System für die zukünftigen Herausforderungen resilient gestalten kann.
Es sei wichtig, dass Politik und Wissenschaft vorausschauend zusammenarbeiten und Zeiten ohne besondere gesundheitliche Herausforderungen, wie beispielsweise der Corona-Pandemie, dafür nutzten, sich auf mögliche Entwicklungen strukturell und grundlegend vorzubereiten. Wissenschaftliche Politikberatung wie der Expertenrat sei dabei sehr hilfreich, sagte Kroemer.
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