Sexualität: Warum das Küssen für Viele intimer als Geschlechtsverkehr ist

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Sexualität: Warum das Küssen für Viele intimer als Geschlechtsverkehr ist

Die Sexualität ist ein komplexes Thema, das immer wieder für Überraschungen sorgt. Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass für viele Menschen das Küssen eine größere Intimität aufweist als der Geschlechtsverkehr selbst. Dieser Befund mag auf den ersten Blick paradox erscheinen, aber bei näherer Betrachtung lässt sich dies leicht nachvollziehen. Im Gegensatz zum Geschlechtsverkehr, der oft von Hormonen und Trieb bestimmt wird, ist das Küssen eine bewusste Entscheidung, die von Zärtlichkeit und Vertrauen geprägt ist. Dieser Aspekt der Emotionalität macht das Küssen für viele Menschen zu einer intimeren Erfahrung als den Geschlechtsverkehr.

Der erste Kuss – eine Explosion der Sinne

In Deutschland erleben die meisten Menschen ihren ersten Kuss im Jugendalter. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung liegt der Anteil der Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren, die angaben, schon einmal geküsst zu haben, seit vielen Jahren um die 75 Prozent. Doch was passiert beim ersten Kuss eigentlich?

Warum Küssen für viele intimer ist als Geschlechtsverkehr

Warum Küssen für viele intimer ist als Geschlechtsverkehr

Küssen ist die intimste Form der erotischen Annäherung, die uns zur Verfügung steht. Es ist der erste intime Moment, den man außerhalb der Familie erlebt. Der Berliner Psychotherapeut und Buchautor Wolfgang Krüger spricht von einer Explosion der Sinne: Küssen ist die intimste Form der erotischen Annäherung, die uns zur Verfügung steht.

Das Geheimnis des ersten Kusses: Hormone und Gefühle

Das Geheimnis des ersten Kusses: Hormone und Gefühle

Intensives Küssen mit einem Menschen, den man mag, löst ein körperliches Feuerwerk aus. Hormone wie Adrenalin und Dopamin gehen durch die Decke. Dafür sorgt auch das sogenannte Bindungs- oder auch Kuschelhormon Oxytocin, das bei dem intimen Moment ausgeschüttet wird und ein wohliges Gefühl auslöst.

Küssen – der intime Moment, der uns zur Verfügung steht

Küssen – der intime Moment, der uns zur Verfügung steht

Der erste Kuss kann etwas unendlich Aufregendes auslösen. Beim zweiten oder dritten Mal weiß man dann schon, was auf einen zukommt. Manche behaupten sogar, Küssen sei intensiver als Sex. Das sei Ansichtssache, sagt die Kulturwissenschaftlerin Tina Bremer-Olszewski. Für einige sei die Lippenberührung intimer, weil sie der erste Schritt in eine emotionale und auch körperliche Verbindung sein kann.

Der erste Kuss sei oft erst der Anfang einer Romanze und könne gerade in neuen Partnerschaften viel bedeuten. In längeren Beziehungen könne wiederum Sex eine größere Bedeutung bekommen.

Biologischer Check oder Persönlichkeitstest? Fehlende Chemie oder falsche Technik? Aus verschiedenen Gründen könne der erste Kuss zwischen zwei Menschen nicht so schön werden wie erhofft. Falls es an der Technik liege, könne man gemeinsam daran arbeiten und üben. Wenn das nicht helfe, solle man vielleicht darüber nachdenken, ob jemand anderes möglicherweise besser zu einem passe.

Jede erste Zärtlichkeit ist nämlich auch ein biologischer Check. Ganz nach dem Motto: Passen wir zusammen? Der Grund: Beim Küssen komme man sich so nah wie sonst kaum, erklärt die Kulturwissenschaftlerin. Über Geruch und Geschmack könne man den potenziellen Fortpflanzungspartner beim Lippenspiel genau unter die Lupe nehmen.

Wenn man sich dann nicht gut riechen könne, sei das für gewöhnlich kein rosiges Zeichen. Die Küsse entscheiden also mit, wie es mit der Romanze weitergeht. Mit schlechten Küssern ließen sich viele gar nicht erst auf eine Beziehung ein, sagt Psychotherapeut Krüger. Und das liege nicht an der Akrobatik der Zunge: Um ein guter Kusspartner zu werden, brauche es Persönlichkeit, erklärt er.

Zur Lippenberührung gehörten viele Eigenschaften, etwa Sozialkompetenz. Aber auch, dass man in der Lage ist, dem anderen körperlich zuzuhören – und zu antworten. Das müsse erst gelernt werden. Richtig gutes Küssen beim allerersten Mal ist seiner Ansicht nach deswegen eher selten.

Der erste Kuss kann warten. Auch wenn es nicht sofort zum Perfect Match kommt: Nicht gleich verzweifeln! Mit der Zeit oder mit einem anderen Menschen kommt auch der richtige Kuss, der wunderbar ist, ist sich Bremer-Olszewski sicher. Die Hoffnung auf schöne Intimität sollte daher nicht frühzeitig aufgegeben werden.

Das sieht auch Krüger so: Am besten so lange suchen, bis man jemanden gefunden hat, der halbwegs gut küssen könne. Wenn man auf einen Menschen trifft, den man gerne küssen möchte, solle man wirklich nichts erzwingen, betont Bremer-Olszewski. Auch wenn es nicht mehr das allererste Lippenspiel sei, müssten natürlich beide Partner einverstanden sein. Unsichere könnten vorsichtig nachfragen, ob der oder die andere auch bereit sei für die intime Zärtlichkeit. Wichtig ist: Wenn die Situation nicht eindeutig ist, lieber noch etwas warten.

Udo Müller

Als Experte und leidenschaftlicher Autor auf Uslar Hier, der nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, bin ich Udo stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Artikel sind fundiert recherchiert und bieten dem Leser einen umfassenden Überblick über aktuelle Geschehnisse. Meine Leidenschaft für den Journalismus spiegelt sich in jedem meiner Beiträge wider, und ich strebe danach, unseren Lesern stets relevante und informative Inhalte zu liefern. Mit Uslar Hier haben Sie einen verlässlichen Begleiter für die tägliche Nachrichtenberichterstattung.

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