Salsa-Satellit stürzt am Sonntag über Pazifik ab
In einer dramatischen Entwicklung ist am Sonntag der Salsa-Satellit über dem Pazifik abgestürzt. Der Satellit, der von der europäischen Raumfahrtagentur ESA gemeinsam mit deutschen Wissenschaftlern entwickelt wurde, war am 3. Juli 2022 erfolgreich in den Orbit gestartet worden. Doch nur wenige Monate später kam es zu einem unerwarteten Systemausfall, der den Satelliten unkontrollierbar machte. Trotz intensiver Bemühungen der Wissenschaftler, den Satelliten zu reaktivieren, war es nicht möglich, den Absturz zu verhindern. Der Salsa-Satellit ist jetzt Geschichte. Was genau passiert ist und welche Folgen der Absturz haben wird, erfahren Sie in unserem aktuellen Bericht.
SalsaSatellit stürzt am Sonntag über Pazifik ab: Beobachtung von Wissenschaftlern
Am Sonntag, den 8. August 2024, um 20:48 Uhr unserer Zeit (± 2 Minuten), wird ein Satellit mit dem Namen Salsa über dem Süd-Pazifik verglühen. Westlich der Osterinseln und östlich der Pitcairninseln wird der Satellit in etwa 80.000 Meter Höhe innerhalb einer Minute zum größten Teil verglühen, wenn er in die dichtere Atmosphäre eindringt.
Um diesen Vorgang zu beobachten und aufzuzeichnen, wird ein Flugzeug starten und in 10.000 Meter Höhe den Absturz beobachten. Die Physik dahinter ist verstanden, aber im Detail ist der Vorgang schwer zu beobachten - obwohl in knapp 70 Jahren etwa 10.000 Satelliten und Raketenteile verglüht sind.
Wissenschaftler beobachten den Vorgang
Das ist am Sonntag anders. Wissenschaftler können es an Bord eines Flugzeuges verfolgen. Das soll dabei helfen, in Zukunft Satelliten so zu bauen, dass sie möglichst vollständig verglühen – um Weltraumschrott zu vermeiden und gleichzeitig die Umweltbelastung bei der Zerstörung zu minimieren.
Salsa scheint dabei für die erste Beobachtung perfekt geeignet. Weil er nicht das einzige Raumschiff ist, das abstürzen wird. Tatsächlich gehört er zu Cluster. Das ist eine Familie von vier identischen Satelliten, die bis August 2026 verglühen werden.
Die Geschichte der Satelliten
Gestartet wurden die vier Satelliten bereits im Jahr 2000 und sollten ursprünglich nur etwas mehr als zwei Jahre im Einsatz sein. Das Quartett mit den tänzerischen Namen Rumba, Samba, Tango und Salsa erforschte vor allem, wie das irdische Magnetfeld mit dem Sonnenwind interagiert.
Der Erfolg der Mission indes führte zu einer Einsatzdauer von mittlerweile 24 Jahren und 3.247 wissenschaftlichen Arbeiten. Sie haben unter anderem für ein tieferes Verständnis geomagnetischer Stürme und der Polarlichter gesorgt sowie des komplexen Zusammenspiels des Erdmagnetfelds mit dem Sonnenwind.
Die Zukunft der Satelliten
Nach Salsa am Sonntag werden Rumba im November 2025 sowie Tango und Samba im August 2026 folgen. Die Erwartung ist, dass sie alle auseinanderbrechen und zum Großteil verglühen. Etwa zehn Prozent ihrer Masse und vermutlich vor allem die Tanks aus Titan werden indes ins Meer stürzen, wo sie niemanden gefährden können.
Schließlich muss nach der Zero Debris Charter (Null-Schrott-Charta) der Esa die Chance für eine Verletzung durch Trümmerteile bei weniger als 1 zu 10.000 liegen.
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