Richard Gere feiert 75. Geburtstag: Als 'American Gigolo' war er am bekanntesten (Felicidades a Richard Gere por su 75 cumpleaños: Fue más conocido c

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Richard Gere feiert 75. Geburtstag: Als 'American Gigolo' war er am bekanntesten

Heute ist ein besonderer Tag für den amerikanischen Schauspieler Richard Gere, der seinen 75. Geburtstag feiert. Der charismatische Darsteller hat in seiner langjährigen Karriere viele bedeutende Rollen gespielt, aber keine war so ikonisch wie die des 'American Gigolo'. In diesem Klassiker der 80er Jahre spielte Gere den charmanten und mysteriösen Prostituierten Julian Kaye, der in die Herzen der Zuschauer eindrang. Dieser Film machte ihn nicht nur zu einem Sexsymbol, sondern auch zu einem der erfolgreichsten Schauspieler seiner Generation. Anlässlich seines Geburtstags werfen wir einen Blick auf das Lebenswerk des beliebten Schauspielers und erinnern uns an seine bedeutendsten Rollen.

75 Jahre Richard Gere: Von American Gigolo zu Pretty Woman

75 Jahre Richard Gere: Von American Gigolo zu Pretty Woman

Bitten Sie unbedingt nochmal die ersten drei Minuten des Films an, der auf Deutsch so doof mit „Ein Mann für gewisse Stunden“ betitelt wurde und im Original schlicht „American Gigolo“ heißt. Das ist eine der besten Kino-Produktionen der 1980er-Jahre.

Richard Gere spielt darin einen Mann, den die Frauen lieben und der sich dafür bezahlen lässt. Regisseur Paul Schrader zeigt ihn in der Eröffnungssequenz in seinem dunklen Mercedes-Cabrio. Er rauscht über eine Straße in Los Angeles. Die Motorhaube ist endlos, sie glänzt wie ein Spiegel, und Gere sieht in seinem Armani-Outfit so verflixt gut aus, dass selbst der Fahrtwind in love ist und sein Haar streichelt. Dazu singen Blondie „Call Me“. Es ist der Wahnsinn.

Richard Gere feiert am 31. August seinen 75. Geburtstag, und das ist eine schöne Gelegenheit, einem Mann zu gratulieren, der trotz seiner Berühmtheit vielleicht doch nicht genug bewundert wird für seine schauspielerische Leistung. Er hat nie den Oscar gewonnen, er wurde nicht mal nominiert, dabei hätte er ihn verdient – 1980 etwa für „American Gigolo“. Eine Figur, die so vorgestellt wird wie in diesem Film, kann natürlich nur tief fallen.

Geres Callboy wird denn auch eines Mordes bezichtigt, den er nicht begangen hat. Er ist arrogant und selbstverliebt, aber kein Killer. Und er kann sich freuen, dass die Senatorengattin Michelle Stratton ihm hilft. Sie wird gespielt von Lauren Hutton, die damals eines der gefragtesten Models der Welt war.

„Pretty Woman“: Richard Gere 1990 mit Julia Roberts in seiner bekanntesten Rolle. Foto: picture alliance/United Archives/IFTN

Richard Gere wurde in Philadelphia geboren, er galt als der Nachdenkliche unter den fünf Geschwistern der Familie. Er studierte Philosophie, ging zum Theater, und als er in London im Musical „Grease“ auftrat, wurden die ersten Filmbosse auf ihn aufmerksam. Der Regie-Poet Terrence Malick gab ihm eine Hauptrolle in dem biblisch-schweren Texas-Drama „In der Glut des Südens“. „American Gigolo“ wurde dann Geres Durchbruch, kurz darauf folgte „Ein Offizier und ein Gentleman“. Für diese beiden Kassenerfolge ist er ursprünglich nur zweite Wahl gewesen, die Titelrolle sollte jeweils John Travolta spielen, der lehnte aber ab.

Richard Gere wusste stets, was er kann. Das verschmitzte Lächeln. Der leicht spöttische Blick. Diese einschüchternde gestreckte und dabei total elastische Körperhaltung. Er agierte eher statisch und entfaltet dennoch seine Wirkung.

1990 nahm er nach einer Handvoll Flops eine Rolle ausschließlich wegen des Geldes an. Als Finanzhai Edward Lewis flirtete er mit Julia Roberts, und er machte die ganze Welt verrückt: „Pretty Woman“ war der erfolgreichste Film des Jahres, 463 Millionen Dollar spielte die 14-Millionen-Produktion ein. Und noch die deutsche TV-Erstausstrahlung sollen 18 Millionen Zuschauer gesehen haben.

Roberts/Gere wurden zum Traumpaar, natürlich wollte das Studio eine Fortsetzung, das Drehbuch war sogar schon fertig geschrieben, doch das Projekt soll an grundsätzlichen Bedenken von Julia Roberts gescheitert sein. Sie habe keinen neuen Aufguss gewollt, heißt es. Also drehten die beiden den Film „Die Braut, die sich nicht traut“, der aber weniger gelungen war, als es „Pretty Woman 2“ hätte werden können.

Das Image des zweimaligen „Sexiest Man Alive“ („People“ Magazine) unterscheidet sich wahrscheinlich wie bei wenigen anderen Prominenten von der mutmaßlichen realen Person. In den Bunten Blättern las man über Richard Geres vier Jahre währende Ehe mit dem Supermodel Cindy Crawford. Und über die später Vaterschaft mit seiner dritten Ehefrau Alejandra vor vier Jahren. Aber Gere engagierte sich auch für Flüchtlinge, gründete eine Stiftung, verteidigte die Rechte indigener Völker. Zu den Academy Awards war er jahrelang nicht eingeladen, weil er 1993 in einer Rede gegen China gesprochen hatte. Er ist Buddhist, Vertrauter des Dalai Lama, und gelegentlich schwärmt er von der Wirkung des Meditierens.

Richard Gere im Mai 2024 bei den Filmfestspielen in Cannes. Foto: dpa/Daniel Cole

Zwischendurch bringt er immer wieder großartige Filme ins Kino, die meist jedoch zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. „International Affairs“ (1990) ist klasse. In „Cotton Club“ (1984) zeigt er seine musikalische Seite. Für seinen Strafverteidiger in „Chicago“ (2003) bekam er den Golden Globe. Und wer ihn noch nicht kennt, sollte sich den Thriller „Arbitrage“ aus dem Jahr 2012 ansehen. Gere spielt darin einen Hedgefonds-Manager, der die Kontrolle über sein Geschäft zu verlieren droht. Dann baut er einen Unfall mit seiner Geliebten, den er zu vertuschen versucht. Es ist ein bisschen wie ein Update des „American Gigolo“, angepasst an die veränderten Zeitläufte. In beiden Filmen brauchen die Hauptfiguren dringend ein Alibi.

In der letzten Szene von „American Gigolo“ sitzt Richard Gere im Knast hinter einer Scheibe. Lauren Hutton, die alles für ihn aufs Spiel gesetzt hat, besucht ihn. „Warum vergisst Du mich nicht?“, fragt er. „Weil ich es nicht kann“, sagt sie. Dann drückt er seinen Kopf gegen das Glas. Und sie tut so, als streichle sie sein Haar. Herzlichen Glückwunsch, Richard Gere.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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