Remscheid: Nach Gülle-Misstun: Keine Entwarnung für die Neye
Die Gemeinde Remscheid bleibt auch nach dem Gülle-Misstun in Alarmbereitschaft. Die Behörden warnen vor einer möglichen Überflutung der Neye, einem wichtigen Flusslauf in der Region. Die Wasserstände sind nach wie vor kritisch und es besteht die Gefahr von Überschwemmungen. Die Bewohner der umliegenden Gebiete sollten sich auf Weiterhin vorbereiten und sich auf Aktuelle Meldungen einstellen. Die Situation wird weiterhin von den Verantwortlichen genau beobachtet und es werden alle notwendigen Schutzmaßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung zu schützen.
Remscheid: Gülle-Missstand hat Konsequenzen: Keine Entwarnung für die Neye
Anfang September gelangten mehrere hundert Kubikmeter Gülle von einem landwirtschaftlichen Betrieb in die Neye. Die Folge war ein Fischsterben in dem Gewässer. Alle beteiligten Behörden ließen das Gewässer umfassend in mehreren Abschnitten beproben, um das Ausmaß des Schadens festzustellen.
Nun haben sich die Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Remscheid sowie der Wupperverband zum aktuellen Stand geäußert und rekapitulieren die bisherigen Erkenntnisse: „Die bisherigen Untersuchungen des betroffenen Gewässerabschnittes zeigten, dass die Fließgewässer zwischen der Eintragsstelle am Hof und der Talsperre durch den Gülleeintrag extrem belastet wurden“, heißt es in der Pressemeldung.
Zu wenig Sauerstoff, dafür aber ein hoher Nährstoff- und Ammoniak-Gehalt des Wassers töteten zahlreiche Tiere im Zulauf der Neyetalsperre. Auch die Ergebnisse von Proben in der Talsperre selbst liegen nun vor. „Die Messergebnisse der Proben zur Wasserqualität der Neyetalsperre, welche von einem beauftragten Wasserlabor analysiert worden waren, wurden angespannt erwartet und liegen nun vor.
Insbesondere die EWR als Eigentümerin der Trinkwassertalsperre schaut mit Sorge auf mögliche Verunreinigungen und Langzeitschäden des Wasserkörpers“, heißt es. Entwarnung könnten die beteiligten Fachleute beim Wupperverband sowie bei der EWR mit Blick auf die Ergebnisse noch nicht geben. Dafür sei es noch zu früh.
„Da sich im Herbst die über die Sommermonate eingestellte Temperaturschichtung in der Talsperre aufhebt und sich die unterschiedlichen Wasserschichten vermischen, werden sich auch die durch die Gülle eingetragenen Nährstoffe mit der Durchmischung weiter in der Talsperre verteilen“, heißt es zur Erklärung.
Auch dieses Mal ist derselbe Betrieb für den Gülleeintrag verantwortlich wie in den Jahren 2014 und 2015. Anders als beim vergangenen Vorfall habe sich die Gülle aber dieses Mal nicht in Form einer hoch konzentrierten Gülleblase am Grund der Talsperre angereichert.
Dennoch könne der Schaden nicht abgeschätzt werden, da die Menge der Gülle nicht genau bestimmt werden könne und die Durchmischung mit dem Wasser stärker sei als 2015. „Extreme Belastung“ durch Gülle in der Neye
Die ganzen Auswirkungen des Vorfalls werden sich nach Aussagen der Fachleute erst im nächsten Jahr zeigen, wenn sich die Talsperre wieder erwärmt. Man erwarte verstärkt trübes Wasser, mehr Algenwuchs sowie ein erhöhtes Risiko für das Aufkommen der giftigen Blaualgenblüten.
„Um die Schädigung des Ökosystems und die nachhaltigen Auswirkungen auf die Wasserqualität zu überwachen, wird das Messprogramm in der Talsperre und seinen Zuläufen über einen längeren Zeitraum fortgeführt“, heißt es daher.
EWR und Wupperverband machten deutlich, sich nach diesem mittlerweile dritten Vorfall endlich Konsequenzen zu wünschen. Den Verantwortlichen solle in Zukunft „ein eindeutiger, konsequenter Riegel vorgeschoben“ werden.
In der vergangenen Woche hatte ein Spezialunternehmen die Güllereste von den Ufern der Neye entfernt. 218 Kubikmeter des Gülle-Wasser-Gemischs wurden per Lkw zur Kläranlage Hückeswagen des Wupperverbands transportiert.
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