Referendum in Moldawien: Kleine Mehrheit für EU-Beitritt
In der Republik Moldawien hat am vergangenen Wochenende ein historisches Referendum stattgefunden, bei dem die Bürger über den Beitritt zur Europäischen Union abstimmen konnten. Das Ergebnis fiel äußerst knapp aus: eine Kleine Mehrheit von 53,5 Prozent der Wähler sprach sich für den EU-Beitritt aus. Dieses Ergebnis wird von vielen als wichtiger Schritt in Richtung europäische Integration und weg von der politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeit von Russland gesehen. Die moldawische Regierung hatte sich vor dem Referendum für den EU-Beitritt ausgesprochen undhofft, dass dieser Schritt zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage des Landes führen wird.
Moldawien stimmt für EU-Beitritt: Ja-Stimmen gewinnen hauchdünne Mehrheit bei Referendum
Die Menschen in der Ex-Sowjetrepublik Moldau haben bei einem Referendum nach Auszählung fast aller Stimmen allem Anschein nach mit hauchdünner Mehrheit für die Verankerung des EU-Kurses in der Verfassung gestimmt.
Zuvor hatte es lange so ausgesehen, als lägen die Gegner vorn. Der Anteil der Ja-Stimmen wurde am Montag mit 50,39 Prozent angegeben bei weniger als einem Prozent noch ausstehender Stimmen.
Die amtierende EU-freundliche Präsidentin Maia Sandu sprach in einer ersten Reaktion von einer ersten schwierigen Schlacht, die beim Kampf um einen Beitritt gewonnen worden sei. Mutmaßliche Versuche zum Kauf von Stimmen nannte sie einen Angriff auf die Souveränität ihres Landes.
Präsidentenwahl und EU-Referendum
Zusammen mit dem EU-Referendum fand auch die Präsidentenwahl statt. Präsidentin Sandu hatte in der Nacht massenhafte Wahlfälschung beklagt.
Die Republik Moldau hat rund 2,5 Millionen Einwohner. Sowohl die EU als auch Russland ringen um Einfluss in der ehemaligen Sowjetrepublik. Das verarmte Agrarland mit 2,5 Millionen Einwohnern ist zwischen dem Westen und Russland traditionell hin- und hergerissen.
Moldau, gelegen zwischen EU- und Nato-Mitglied Rumänien und der von Russland angegriffenen Ukraine, ist ein EU-Beitrittskandidat.
Die Präsidentin Maia Sandu muss den vorliegenden Zahlen zufolge in die Stichwahl am 3. November: Mit 42 Prozent der Stimmen zu 26 für ihren aussichtsreichsten Gegenspieler, den EU-Kritiker Alexandr Stoianoglo, verfehlte sie im ersten Anlauf die 50-Prozent-Marke.
Die EU und Russland konkurrieren um Einfluss in der ehemaligen Sowjetrepublik. Moldau ist ein wichtiger Akteur in der Region und ein wichtiger Partner für die EU.
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