Raumschiff Hera zum Asteroiden-Auftrag startet

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Raumschiff Hera zum Asteroiden-Auftrag startet

Das europäische Raumschiff Hera hat heute erfolgreich seinen Flug zum Asteroiden begonnen. Dieser Meilenstein markiert den Beginn einer aufregenden Mission, die das Verständnis von Asteroiden und ihren Gefahren für die Erde verbessern soll. Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat das Projekt initiiert, um die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Erde vor potenziellen Asteroideneinschlägen zu schützen. Das Raumschiff wird in den kommenden Wochen einen Asteroiden namens Dimorphos erreichen und wichtige Daten sammeln, um die Dynamik von Asteroiden besser zu verstehen.

Raumschiff Hera zum AsteroidenAuftrag startet:

Am Montag, 7. Oktober, um 16.52 Uhr, soll eine „Falcon 9“-Rakete des Unternehmens SpaceX vom Kennedy Space Centre in Florida abheben – und die Sonde „Hera“ der Europäischen Weltraumorganisation Esa ins All tragen.

Raumschiff Hera startet zu AsteroidenMission

Raumschiff Hera startet zu AsteroidenMission

Der unscheinbare Würfel wird dann mehr als zwei Jahre unterwegs sein. Bis zu seinem Ziel, dem 780 Meter großen Asteroiden Didymos, der indes noch einen 151 Meter großen Begleiter hat: Dimorphos, der ihn wie ein Mond in 1,1 Kilometer Entfernung umrundet.

ESASonde Hera auf dem Weg zu AsteroidenSystem Didymos

ESASonde Hera auf dem Weg zu AsteroidenSystem Didymos

In elf Stunden und 22 Minuten. Die Umlaufzeit war einmal länger und lag bei elf Stunden und 55 Minuten. Doch dann kam der erste Besuch von der Erde: Bei der Dart-Mission der US-Raumfahrtbehörde Nasa schlug am 26. September 2022 elf Millionen Kilometer von der Erde entfernt eine 570 Kilogramm schwere Sonde mit 6,1 Kilometer pro Sekunde (knapp 22.000 km/h) ein.

Kurz vor Start: HeraSonde bereitet sich auf AsteroidenAbstecher vor

Kurz vor Start: HeraSonde bereitet sich auf AsteroidenAbstecher vor

Die Wissenschaftler wollten testen, wie gut es gelingt, die Flugbahn eines Asteroiden zu verändern – falls jemals die Gefahr bestehen sollte, dass es zu einer Kollision mit der Erde kommt. Und Dimorphos bot sich dafür an. Er hat mit 151 Metern die Größe, bei der man im Ernstfall einen solchen Versuch machen würde.

ESASonde Hera will AsteroidenSystem Didymos erforschen

Schließlich könnte ein solcher Einschlag eine ganze Großstadt oder Metropolregion auslöschen. Zudem zählt er zu den sogenannten S-Typen, die vor allem aus Silikaten bestehen und nicht untypisch oder selten sind.

InfoSonde, Namen und Kooperation

Hera Die Sonde ist ein Würfel mit 1,6 mal 1,6 mal 1,6 Metern. Wenn die Sonde aber ihre jeweils fünf Meter langen Sonnensegel ausfährt, ist sie mehr als 11,5 Meter lang. Betankt wiegt Hera 1081 Kilogramm.

Hera ist in der griechischen Mythologie die Schwester und Ehefrau des Göttervaters Zeus. Juventas ist der Name einer Tochter Heras und eines von zwei Kleinstsatelliten an Bord. Der andere Kleinstsatellit „Milani“ dagegen ist nach dem 2018 verstorbenen italienischen Astronomen Andrea Milani benannt, der die ersten Verfahren entwickelte, um die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags von Asteroiden zu berechnen.

Sonde

Der deutsche Raumfahrtspezialist OHB hat die Sonde als Generalunternehmer im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation Esa gebaut. Daran waren am Ende mehr als 70 Unternehmen und Forschungseinrichtungen beteiligt sowie 18 Mitgliedsstaaten der Esa neben der japanischen Raumfahrtorganisation Jaxa und der US-Raumfahrtbehörde Nasa.

Starttermin für ESASonde Hera: Herausforderung für AsteroidenForschung

Vor allem aber ist Dimorphos der Mond eines größeren Asteroiden. Der Einschlag würde seine Bahn nicht so verändern, dass er zur Gefahr wird. Und weil er einen größeren Körper umkreist, ließen sich die Effekte des „Beschusses“ sehr gut messen. Und die fielen tatsächlich imposanter aus als erwartet.

Die Hera-Mission wird die Esa mehrere Meilensteine erreicht haben. Und das mit einem relativ bescheidenen Budget von 363 Millionen Euro. Aber wozu das Ganze?

In den vergangenen 116 Jahren gab es zwei größere Ereignisse: 1908 in Tunguska. Vermutlich ist über Sibirien in 8.000 Meter Höhe ein 30 bis 40 Meter großer Asteroid explodiert. Die freigesetzte Energie betrug ein Vielfaches der Hiroshima-Bombe.

Im Jahr 2013 zerbarst ein etwa 20 Meter großer Meteor über Tscheljabinsk im Ural. Durch die Druckwelle wurden rund 3.700 Gebäude beschädigt: nach Behörden-Angaben in sechs Städten der Region. Fast 1.500 Menschen wurden verletzt.

Dass beide Ereignisse in Russland stattfanden, liegt nicht an einer Verschwörung der Asteroiden. Blickt man auf den Globus, sieht man, welche Fläche das Land ausmacht. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags.

Und von denen gab es im Verlauf der vergangenen Äonen viele. Krater überall auf der Erde zeugen von dem kosmischen Beschuss, dem unser Planet ausgesetzt ist. Ebenso wie das Aussterben der Dinosaurier nach einem gewaltigen Einschlag auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan.

Aber wenn ein Himmelskörper Gefahr läuft, mit der Erde zu kollidieren und die Größe hat, ganze Städte oder Regionen zu vernichten, was machen wir dann?

Dart und Hera wollen klären, wie gut wir Asteroiden auf einem potenziellen Kollisionskurs ablenken können. Indem wir gezielt schwere Körper einschlagen lassen. Die Erkenntnisse sollen die Modelle verbessern und die Effekte berechenbarer machen.

Aber das funktioniert nicht ohne einen Katalog der Himmelskörper, die unserer Erde nahekommen. Daran arbeiten die Esa und Nasa auch mit Unterstützung von vielen Hobby-Astronomen.

Derzeit sind bereits rund 36.000 Asteroiden in Erdnähe entdeckt worden. Mittlerweile kennt man mehr als 90 Prozent der Himmelskörper mit einer Größe von mehr als einem Kilometer.

In den kommenden Jahren will man das dann bei Asteroiden erreichen, die „nur“ größer als 140 Meter sind. Allerdings sieht es bei Objekten mit 50 Meter Größe und kleiner anders aus.

„Da kennen wir nicht einmal ein Prozent“, sagt Richard Moissl, Leiter des Planetenverteidigungsbüros der ESA, in einem Hintergrundgespräch auf unsere Nachfrage.

Ein Problem ist dabei die Sonne. Objekte, die sich innerhalb der Erdumlaufbahn bewegen, werden von ihr überstrahlt. Den Bereich möchten Nasa und Esa aber mithilfe neuer Infrarot-Weltraumteleskope besser aufklären.

„Wir hoffen, dass wir eines Tages mit einer Vorwarnzeit von drei Wochen Objekte mit 30 Meter oder weniger erkennen können“, sagt Moissl. „Und Objekte jenseits von 50 Meter früh genug, dass wir noch reagieren können.“

Und auch die nächste Raumfahrt-Mission steht bevor. Wenn im April 2029 der etwa 375 Meter große Asteroid Apophis die Erde in nur 32.000 Kilometer Entfernung passiert, möchte die Esa ihn mit der Sonde „Ramses“ begleiten und Daten sammeln.

Aber erst muss der Esa-Ministerrat im November 2025 der Mission noch tatsächlich zustimmen.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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