Protest von Pflegekräften vor dem Rathaus Rheydt in Mönchengladbach
Am vorgestern fand vor dem Rathaus Rheydt in Mönchengladbach ein Protest von Pflegekräften statt. Die Demonstranten forderten eine bessere Bezahlung und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche. Die Pflegekräfte kritisieren, dass sie trotz ihrer wichtigen Arbeit für die Gesellschaft nur ein niedriges Gehalt erhalten und unter großem Zeitdruck arbeiten müssen. Die Veranstaltung wurde von verschiedenen Gewerkschaften und Pflegeverbänden unterstützt. Die Protestierenden hoffen, dass ihre Forderungen vom Rat der Stadt Mönchengladbach und von der Landesregierung gehört werden.
Pflegekräfte vor dem Rathaus: Protest gegen fehlende Wertschätzung und Unterstützung
Am Donnerstagnachmittag haben sich etwa 100 Menschen vor dem Rheydter Rathaus versammelt, um gegen die fehlende Wertschätzung und Unterstützung für Pflegekräfte zu protestieren. Der Aufruf des Betriebsrats der Altenheime der Mönchengladbacher Sozial-Holding zur zweiten Pflegedemo war erfolgreich.
„Es geht nicht um Tarifstreitigkeiten“, betonte die Betriebsratsvorsitzende Isabell Servos. „Wir wollen Aufmerksamkeit erreichen“. Das Problem sei nämlich nicht das Geld, sondern die fehlende Wertschätzung und Unterstützung für die Pflegekräfte.
Die Demonstranten, die aus sieben städtischen Altenheimen, von der Caritas und aus den Städtischen Kliniken („Eli“) kamen, forderten mehr Aufmerksamkeit und Respekt für ihre Arbeit. Um dies zu erreichen, hatten sie für jeden und jede einen Geschenkbeutel mitgebracht, der mit einem Schnabelbecher, einem Waschhandschuh und einer Windel für Erwachsene mit „Anleitung zum selber anziehen“ gefüllt war.
Mönchengladbacher Pflegekräfte demonstrieren: Mehr Aufmerksamkeit und Respekt für ihre Arbeit gefordert
„Pflege ist mehr, als Waschen und Strümpfe anziehen“, erklärte Alexandra Sanders, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, die im ständigen Nachtdienst arbeitet. „Wir brauchen ausreichend und gut qualifiziertes Personal und gute Arbeitsbedingungen – aber es geht auch um Wertschätzung und Respekt für die Arbeit in den Einrichtungen“, sagte Helmut Wallrafen, Geschäftsführer der Sozial-Holding.
Wallrafen betonte, dass die aktuellen Zahlen des DAK-Pflegereports 2024 zeigen, dass es keinen grundsätzlichen Personalrückgang und auch keine Personalflucht wegen und nach Corona gibt, sondern sich der Anteil an pflegebedürftigen Menschen einfach schneller als erwartet erhöht hat. „Wer dies weiß und wer dies ernst nimmt, kann nicht so weitermachen wie bisher. Deshalb stehen wir hier!“
In der Sozial-Holding werden bereits Maßnahmen ergriffen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, wie zum Beispiel die Flexibilisierung der Arbeitszeit unter Wahrung der Rechte und Bedürfnisse der Bewohner, der Einsatz von (Jahres-)Arbeitszeitkonten sowie die Variabilität der Verteilung der Teilzeitarbeit durch besondere Regelungen für Eltern, um Familienpflegezeiten oder Gratifikationen.
Zusätzlich wird ein Forschungsprojekt durchgeführt, in dem gemeinsam mit Kooperationspartnern und mitarbeiterorientiert neue Wege in der Arbeitszeitgestaltung ausprobiert werden.
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