Probus-Club Kaarst: Wenn Schnarchen gesundheitsschädlich ist
Der Probus-Club Kaarst hat sich in seiner letzten Veranstaltung mit einem Thema beschäftigt, das viele Menschen betrifft, aber oft tabuisiert wird: dem Schnarchen. Laut Ärzten und Forschern kann das Schnarchen nicht nur die Schlafqualität beeinträchtigen, sondern auch langfristig gesundheitsschädlich sein. In seinem Vortrag erläuterte der Experte, wie das Schnarchen die Atmung und den Blutdruck beeinflussen kann und welche Folgen dies für die Gesundheit haben kann. Die Mitglieder des Probus-Club Kaarst konnten sich bei dieser Gelegenheit über die neuesten Forschungsergebnisse informieren und sich mit anderen Betroffenen austauschen.
Schnarchen - ein Gesundheitsrisiko, aber Hilfe ist bereit
Der Probus-Club Kaarst hatte einen außergewöhnlichen Besucherandrang bei seinem Vortragsabend im Restaurant Haus Broicherdorf. Das Thema Gesunder Schlaf ist lebenswichtig - Chronische Schlafstörungen und Schlafapnoe schien viele zu betreffen.
Referent Ingolf Coburg, niedergelassener Zahnarzt in Vorst, beleuchtete in seinem frei gehaltenen Vortrag Ursachen, Diagnosen und Therapieformen. Der Kontakt kam durch Lydia Klement, Präsidentin des Probus-Clubs, zustande, die als Patientin von Ingolf Coburg erfuhr, dass gegen Schnarchen spezielle Zahnschienen helfen können.
Ein Zahnarzt informiert über Schlafapnoe
Ingolf Coburg selbst kam vor zehn Jahren mit dem Thema Atmung und Zahnproblemen in Berührung und ließ sich von der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Schlafmedizin zertifizieren. Der Zahnarzt räumte mit dem Vorurteil auf, dass der typische Schnarcher ein älterer übergewichtiger Mann ist: 30 Millionen Deutsche schnarchen und teilen sich auf in 60 Prozent Männer und 40 Prozent Frauen.
Nach der Menopause der Frauen ist der Anteil der Geschlechter sogar gleich hoch. Coburg erklärte die Unterschiede zwischen Schnarchen als Verengung mit teilweisem Verschluss des Luftweges plus Vibration und der obstruktiven Schlafapnoe als kompletten Verschluss des Rachens mit Atemaussetzern.
Symptome und Therapieformen
Zu unterscheiden ist die zentrale Schlafapnoe, die als Folge von Schlaganfällen auftritt: Hier fehlt der entscheidende Befehl des Gehirns zur Atmung. Die Symptome der obstruktiven Schlafapnoe, die immer von Schnarchen gekennzeichnet ist, können gravierend sein und reichen von Tagesmüdigkeit, schwankenden Blutdruckwerten, Gedächtnislücken bis hin zu gefüllter Harnblase.
Coburg gab auch einen Hinweis auf kindliches Schnarchen, das sich sehr gut operativ und kurativ behandeln lässt. Die Unterkieferprotrusionsschiene, die den Kiefer nach vorne verlagert, ist eine wirksame Therapieform. Seit 2022 werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen.
Der Partner oder die Partnerin des Schnarchenden erkennt das Problem zuerst – bei der Diagnostik arbeiten dann Fachärzte zusammen. Am Ende dieser Kette steht der Zahnarzt als therapeutischer Arm des Schlafmediziners, so Coburg.
Die lebhaften Nachfragen des Publikums offenbarten, wie viele von Schlafapnoe und Schnarchen betroffen sind.
Schreibe einen Kommentar