Pilzhaltige Knollenblätterpilze führen zu Spenderleber bei zwei Personen

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Pilzhaltige Knollenblätterpilze führen zu Spenderleber bei zwei Personen

In einem alarmierenden Fall sind bei zwei Personen nach dem Verzehr von pilzhaltigen Knollenblätterpilzen akute Leberschäden aufgetreten. Die Betroffenen mussten sich einer Lebertransplantation unterziehen, um ihr Leben zu retten. Die Giftstoffe in den Pilzen führten zu einer schweren Schädigung der Leber, die nur durch den Einsatz einer Spenderleber behoben werden konnte. Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Gefahren, die von bestimmten Pilzarten ausgehen können, und mahnt zu größter Vorsicht bei der Verwendung von wild gesammelten Pilzen in der Küche.

Drei Kinder leiden an akutem Leberversagen nach Knollenblätterpilzverzehr

Drei Kinder, die nach dem Verzehr von Knollenblätterpilzen behandelt werden, schweben weiter in Lebensgefahr. In Essen kämpfen Mediziner um das Leben der Betroffenen.

Sie waren in der Nacht zu Dienstag laut Essener Uniklinikum mit akutem Leberversagen in die Kinderklinik aufgenommen worden und benötigten dringend eine Notfalltransplantation. Laut verschiedener Medienberichte sind diese nun zum Teil erfolgt. So haben dem WDR zufolge der Vater und eines der Kinder bereits eine Leber transplantiert bekommen.

Ihr Gesundheitszustand bleibe dennoch weiter kritisch. Wie die Chancen auf Genesung stehen, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Die beiden anderen Kinder warten weiterhin auf eine Spenderleber.

Warnung vor dem Verzehr von Knollenblätterpilzen

Warnung vor dem Verzehr von Knollenblätterpilzen

Das Klinikum wies erneut auf die großen Gefahren des Knollenblätterpilzes hin. Der Knollenblätterpilz gilt als einer der giftigsten Pilze überhaupt und sieht dem Champignon sehr ähnlich. Der Medizinische Geschäftsführer der Deutschen Leberstiftung warnte vor dem Verzehr selbst gesammelter Pilze aus dem Wald, das Risiko einer Vergiftung sei zu hoch.

„Wer sich auf eine Pilz-App verlässt, spielt mit seinem Leben“, warnte Experte Markus Cornberg. Der Knollenblätterpilz lauere überall und eine Rolle könne auch spielen, wie groß und schwer die betreffende Person sei.

Behandlung von Vergiftungen

Behandlung von Vergiftungen

Bei Beschwerden ist Eile geboten. Das Toxin des Knollenblätterpilzes werde über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen. Wenn dort Beschwerden auftreten, sei Eile geboten. Bei schnellem Eingreifen etwa mit Kohletabletten sei ein Leberschaden noch aufzuhalten, es gebe auch ein Gegengift, erläuterte Cornberg.

Als Intensivmaßnahme bei drohendem Leberversagen gebe es die Möglichkeit, das Gift aus dem Körper herauszuwaschen. Akutes Leberversagen bedeutet laut Stiftung, dass die Leberfunktion komplett zusammenbricht. Weil dieses Krankheitsbild lebensbedrohlich sei, müsse eine Lebertransplantation geprüft werden.

Statistiken zu Vergiftungen

Statistiken zu Vergiftungen

Vergiftungsfälle nach Pilzverzehr würden nicht gemeldet, es gebe keine Zahlen, schilderte Mediziner und Wissenschaftler Cornberg. 2023 seien der Stiftung wieder zunehmend viele Fälle bekanntgeworden, da es sehr früh im Jahr feucht gewesen sei, was das Pilz-Wachstum begünstige.

Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung werden diesem durchschnittlich zehn Pilzvergiftungen pro Jahr ärztlich mitgeteilt, die Giftinformationszentren der Länder beantworten mehr als 3000 Anfragen zu Pilzen pro Jahr. Das BfR und die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gehen davon aus, dass der Knollenblätterpilz für den Großteil aller tödlichen Pilzvergiftungen in Deutschland ursächlich ist.

Bei Kindern könne je nach Alter und Gewicht schon der Verzehr einer geringen Menge von fünf bis zehn Gramm tödlich ausgehen. Angaben im Deutschen Ärzteblatt im Oktober 2020 zufolge wurden in Deutschland in den Jahren 2000 bis 2018 insgesamt 4412 stationäre Behandlungen und 22 Todesfälle aufgrund toxischer Wirkung verzehrter Pilze verzeichnet, 90 Prozent der tödlichen Pilzvergiftungen wurden demnach durch den Knollenblätterpilz verursacht.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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