Pflegeverein Hückeswagen: ein würdiges Leben bis zum Ende

Pflegeverein Hückeswagen: ein würdiges Leben bis zum Ende

Der Pflegeverein Hückeswagen hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen in Not zu unterstützen und ihnen ein würdiges Leben bis zum Ende zu ermöglichen. Durch seine Tätigkeit möchte der Verein dazu beitragen, dass ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen in ihrer Würde respektiert und gefördert werden. Der Pflegeverein Hückeswagen setzt sich für die Verbesserung der Pflegebedingungen ein und bietet eine breite Palette an Dienstleistungen an, um den Bedürfnissen seiner Klienten gerecht zu werden. Durch seine Arbeit will der Verein dazu beitragen, dass Menschen in Not ein selbstbestimmtes Leben führen können und nicht allein gelassen werden.

Pflegeverein Hückeswagen: Ein würdiges Leben bis zum Ende

Der Pflegeverein Hückeswagen setzt sich für ein würdiges Leben bis zum Ende ein. Wir haben mit Herrn Fabig, Vorsitzender der Hospizgruppe Hückeswagen und Palliativmediziner, über die Bedeutung der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) gesprochen.

Was verbirgt sich hinter dem Akronym SAPV?

Die Bezeichnung SAPV steht für Spezialisierte ambulante Palliativversorgung. Ziel der palliativen Versorgung ist es, schwer kranken Menschen ein menschenwürdiges Leben bis zu ihrem Tod in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung zu ermöglichen und die Angehörigen bei der Betreuung und Versorgung zu unterstützen.

Was ist die Palliative Therapie?

Die SAPV ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen, auch Privatkrankenkassen erstatten die Versorgung. Die Ursache der lebensbegrenzenden Erkrankung spielt dabei keine Rolle, sowohl maligne Krebs- als auch schwerere internistische Erkrankungen werden entsprechend in die Versorgung aufgenommen.

Wem steht die SAPV offen?

Die SAPV steht auch Patienten in stationären Pflegebereichen oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sowie Einrichtungen der Kinder und Jugendhilfe zur Verfügung. Auch in den stationären Hospizen ist die SAPV mit Teilleistungen verfügbar.

Hospizgruppe Hückeswagen: Begleitung und Betreuung schwer kranker Menschen

Die Hospizgruppe Hückeswagen Die Weggefährten wurde 1999 mit dem Ziel gegründet, schwer kranke und sterbende Menschen in der Schloss-Stadt auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten. Im Rahmen eines Kurses können sich Interessierte zu Sterbebegleiter weiterbilden lassen, die Kurse umfassen 80 Stunden.

Was ist der Hintergrund?

Grundsätzlich hat die Palliativmedizin das Ziel, die Folgen einer Erkrankung zu lindern – das wird auch als Palliation bezeichnet –, wenn auf Heilung keine Aussicht mehr besteht. So soll ein lebenswürdiges Leben bis zum Ende ermöglicht werden, wenn eine nicht heilbare, fortschreitende oder weit fortgeschrittene Erkrankung mit zu erwartender begrenzter Lebenserwartung vorliegt, die eine besondere aufwendige Versorgung benötigt.

Welche Maßnahmen umfasst sie?

Zu den Maßnahmen gehören vorrangig die Symptomlinderung der belastenden Lebenseinschränkungen. Dazu zählen dann etwa Medikamente oder andere Maßnahmen gegen Schmerzen, Übelkeit, Durchfall, psychische Probleme, Angstzustände, Schlafstörungen, Mundtrockenheit, bei Ernährungsstörungen gegebenenfalls die sogenannte künstliche Ernährung – wenn sie denn gewünscht wird.

In welchem Zusammenhang steht hierzu die Arbeit des Hospizvereins?

Die ambulanten Hospizdienste – wie etwa Die Weggefährten hier bei uns in Hückeswagen – bieten eine ehrenamtliche, ganzheitliche Begleitung und Betreuung schwer kranker, alter, sterbender, und vereinsamter Menschen an. Die speziell ausgebildeten Begleiterinnen und Begleiter unterstützen die Betroffenen durch Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung.

Wie wird die Hospizgruppe denn informiert?

Die Hospizbegleiter werden meist durch Angehörige, Pflegepersonal oder auch durch die Mitarbeiter der SAPV informiert. Bei Erstaufnahmegesprächen zur SAPV wird in der Regel auch auf die Möglichkeit der hospizlichen Begleitung hingewiesen, und es werden auf Wunsch auch direkt durch die SAPV-Mitarbeiter die Kontakte hergestellt.

Therapie und Begleitung – ergänzen sich beide Bereiche oder stehen sie einander gegenüber?

Aus dem bereits Gesagten geht hervor, dass es sich um ergänzende Bereiche handelt. Es handelt sich keineswegs um eine Konkurrenzsituation, sondern um eine Erweiterung der Betreuung der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen.

Wer kann was in diesem Zusammenhang leisten?

Die SAPV ist eine medizinisch-pflegerische Herangehensweise an die Symptome der betroffenen Menschen mit dem Ziel der Symptomkontrolle als Schmerzlinderung, Behandlung von Übelkeit, Durchfall, Schwäche- und Angstzuständen. Die hospizliche Begleitung sieht den Menschen in seinem sozialen Umfeld und hilft durch das Angebot, einfach da zu sein, das Angebot der Gesprächsbereitschaft sowohl für die betroffenen Menschen als auch ihre ebenfalls betroffenen Angehörigen, und die Begleitung aller auch über das Sterben hinaus durch das Angebot der Trauerarbeit.

Kooperation zwischen SAPV und Hospizverein

Die Kooperation zwischen SAPV und Hospizverein ergibt sich aus der praktischen Zusammenarbeit. Ich denke, dass sich die Antwort auf diese Frage durch die oben gemachten Ausführungen ergibt. Ganz praktisch ergibt sich das in meiner Person, der ich nicht nur Vorsitzender der Hospizgruppe Hückeswagen, sondern auch als QPA (qualifizierter Palliativarzt) im SAPV-Team Bergisch Land tätig bin und die entsprechende Verbindung halten kann.