Pfeiffersches Drüsenfieber: Franziska Schuster verwehrt sich den Deutschen Meisterschaften

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Pfeiffersches Drüsenfieber: Franziska Schuster verwehrt sich den Deutschen Meisterschaften

Die deutsche Leichtathletik-Szene ist schockiert: Die Top-Athletin Franziska Schuster hat ihre Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften abgesagt. Der Grund für ihren Rückzug ist ein Pfeiffersches Drüsenfieber, eine akute Infektionskrankheit, die ihre sportliche Leistungsfähigkeit stark einschränkt. Die 25-jährige Mittelstreckenläuferin war einer der größten Hoffnungsträger für die Titelverteidigung in ihrem Spezialrennen, dem 1500-Meter-Lauf. Die Fans und die deutsche Leichtathletik-Gemeinschaft sind enttäuscht von dieser Nachricht und wünschen Franziska Schuster eine baldige Gesundung.

Franziska Schuster verwehrt sich den Deutschen Meisterschaften: Eine schwierige Zeit nach Pfeifferschem Drüsenfieber

Während Ricarda Lobe im Braunschweiger Eintracht-Stadion Ende Juni bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften über 100 Meter Hürden in neuer Bestzeit von 12,89 Sekunden zu Gold sprintete, saß Vorjahressiegerin Franziska Schuster vom TSV Bayer Leverkusen auf der Zuschauertribüne. Die Xantenerin war im Frühjahr am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt. Die Folgen machen ihr immer noch zu schaffen.

Franziska Schuster machte ihre Erkrankung kurz vor dem DM-Rennen in Braunschweig öffentlich. Bei Instagram schrieb die 22-Jährige: „Gerne wäre ich dieses Jahr bei der DM wieder am Start gewesen, um meinen Titel verteidigen zu können. Leider lief es aber alles anders als geplant, denn Anfang Mai kam die Diagnose zum Pfeifferschen Drüsenfieber. Egal, was ich versucht habe, um schnell wieder fit zu werden, mein Körper hat mir immer wieder signalisiert: Er ist noch nicht so weit und braucht mehr Zeit.“

Schuster wollte nicht nur in Braunschweig ihren DM-Titel bei den Frauen verteidigen, sondern auch am vergangenen Wochenende bei den nationalen U23-Titelkämpfen in Mönchengladbach-Rheydt wieder Gold gewinnen. Die Olympischen Spiele in Paris hatte die Sprinterin ebenfalls im Hinterkopf.

Die InfoBiologie-Studentin im sechsten Semester wechselte 2020 vom TuS Xanten zu Bayer Leverkusen. Die 22-Jährige studiert an der Universität Köln im sechsten Semester Biologie Bachelor of Science. Bestzeiten: 60m-Hürden 8,09 Sekunden und 100m-Hürden 13,11 Sekunden.

Auf der Tribüne im Eintracht-Stadion schaute sich die Biologie-Studentin nicht nur den Lauf über 100 Meter Hürden an, sie war das ganze Wochenende mit dem Team des TSV Bayer vor Ort. Dass die Xantenerin noch nicht wieder ganz fit ist, merkte sie später: „Es war schon anstrengend. Aber es hat viel Spaß gemacht, die Stimmung war cool.“

Das Gefühl, weiter dazuzugehören, war für sie enorm wichtig. „Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass mich der Verein mitgenommen hat.“

Die Erkrankung

Die Erkrankung

Angefangen hat die Leidenszeit Ende April während eines Trainingslagers auf Teneriffa. „Da muss ich mich mit dem Virus angesteckt haben. Eine andere Athletin aus meiner Trainingsgruppe hat es auch erwischt, wie sich später herausstellen sollte. Ich war richtig gut drauf, wollte mir eigentlich auf der Insel den letzten Feinschliff holen.“

Kurz nach der Rückkehr nach Deutschland wurde sie richtig krank. Der HNO-Arzt diagnostizierte nicht nur eine starke Mandelentzündung, sondern äußerte auch den Verdacht, dass sich Schuster mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber angesteckt haben könnte. Eine Blutuntersuchung bestätigte das.

Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird von dem Epstein-Barr-Virus (EBV) ausgelöst, der durch den Speichel oder Tröpfcheninfektion einer infizierten Person übertragen wird. Die Mediziner sprechen auch von der Kuss-Krankheit. In manchen Fällen fühlen sich Betroffene noch Wochen oder gar Monate später matt sowie abgeschlagen oder klagen über Muskelschwäche.

„Ich konnte die Krankheit erst gar nicht richtig einordnen. Ich hatte nur mal gehört, dass es etwas Heftigeres sein muss. Ich habe mich dann immer mehr mit der Virusinfektion beschäftigt.“ Selbst als die Mandelentzündung ausgestanden war, fühlte sich Schuster müde und antriebslos. Wöchentlich ging es zur Blutuntersuchung. Zwischenzeitlich waren auch die Leberwerte nicht Ordnung.

Ziele

Schuster wurde mehr und mehr klar, dass sie den Start bei der Europameisterschaft in Rom (7. bis 12. Juni) abhaken kann. Den Traum von einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen wollte sie zu dem Zeitpunkt aber noch nicht begraben.

Sie suchte Hilfe bei verschiedenen Ärzten, fuhr unter anderem zu einem Fachmann nach Hamburg. Anfang Juni war an intensives Training immer noch nicht zu denken. Erhöhter Herzschlag oder Schwindel signalisierten ihr, langsam zu machen.

Auch jetzt, rund acht Wochen nach der Diagnose, gilt es, dass Herz-Kreislauf-System nicht zu überlasten. Schuster hält sich vor allem mit Athletik- und Bewegungstraining fit. „Ich glaube, dass ich es aktuell nur bis zur sechsten Hürden schaffen würde“, so Schuster.

Ein Zeitplan, wann ich wieder richtig voll trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen kann, gibt es nicht.“ Sie wolle auf ihren Körper hören.

Obwohl Schuster die Hallen-Saison eigentlich lieber umgeht, wird sie wegen der gegebenen Umstände wohl auch in diesem Winter bei Wettbewerben über 60-Meter-Hürden-Rennen an den Start gehen, um zu alter Stärke zu finden. 2025 möchte sie dann wieder mit ganzer Kraft durchstarten.

Fest im Blick hat Schuster dabei die Universiade in der Rhein-Ruhr-Region sowie freilich die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in der japanischen Hauptstadt Tokio.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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