Olympia für alle? Paris verärgert über Einschränkungen

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Olympia für alle? Paris verärgert über Einschränkungen

Die Olympia-Bewegung, die sich selbst als inklusiv und offen für alle Nationen und Sportler präsentiert, gerät in die Kritik. Der Olympische Kongress in Paris hat kürzlich Einschränkungen für die Teilnahme an den Olympischen Spielen beschlossen, die bei vielen für Verwirrung und Enttäuschung sorgen. Die Frage stellt sich, ob die Olympia tatsächlich für alle da ist oder ob es sich hier um eine Selektion handelt. Die neuen Regeln sollen die Sicherheit und die Integrität des olympischen Wettkampfs gewährleisten, aber viele sehen darin eine Einschränkung ihrer Freiheit und Möglichkeiten. Wir werden in den nächsten Tagen genauer darauf eingehen und die Folgen dieser Entscheidung analysieren.

Paris in der Krise: Estanguet minimiert die Beschwerden, aber die Opposition bleibt standhaft

Tony Estanguet bemühte sich, die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger der Olympiastadt herunterzuspielen. Störungen und Einschränkungen im Alltag der Millionenmetropole Paris seien gar nicht zu vermeiden, antwortete der Chef des Organisationskomitees auf Beschwerden von Anwohnern und Geschäftsleuten.

Aber wir wissen doch alle, wie wichtig die Eröffnungsfeier für das ganze Land, für alle Franzosen ist, sagte Estanguet. Skepsis unter Anwohnern und Gastwirten: Ist Olympia nur noch was für Reiche?

Deutsche Politiker ärgern sich: Wenige Tage vor der Sause auf der Seine sind davon zumindest in Paris nicht alle überzeugt. Die meisten sind sogar genervt von den olympischen Invasoren. Plötzlich brauchen sie einen QR-Code, um zu ihrer Wohnung zu gelangen – oder bangen um wichtige Einnahmen.

Wirtschaftsverbände warnen vor katastrophalen Folgen

Wirtschaftsverbände warnen vor katastrophalen Folgen

Die Wirtschaftsverbände Le Sneg & Co und Culture Nuit warnen vor den katastrophalen Folgen für viele Betriebe. Sie kritisieren die mangelnde Aufklärung durch die Behörden und fordern schnelle Entschädigungen für die Verluste, die durch die Organisation der Olympischen Spiele entstanden sind.

Für Estanguet, einst Goldmedaillengewinner im Kanuslalom, sind das Kollateralschäden. Frankreich soll strahlen, und das bedeutet, dass Paris mit all seinen Wahrzeichen ins rechte Licht gerückt werden muss. Auch gegen Widerstände.

Verdrängungswettbewerb in der Gastronomie

Verdrängungswettbewerb in der Gastronomie

„Restaurants und Brasserien leiden unter Zugangsbeschränkungen“, kritisieren die Wirtschaftsverbände. Die Besucherzahlen seien um 70 Prozent zurückgegangen. Zudem wird während der Spiele wie bei der Fußball-EM in Deutschland ein Verdrängungswettbewerb erwartet. Die Paris-Touristen bleiben fern, wenn die Sportfans kommen.

Viele Pariser haben das Zentrum schon verlassen. Unsere gesamte lokale Kundschaft ist weg, sagt Behi Samadian, Boutique-Inhaber in Saint-Germain-des-Pres. Von Vorfreude auf die spektakuläre Eröffnung ist wenig zu spüren.

Die perfekte Kulisse – fernab der Realität?

Die perfekte Kulisse – fernab der Realität?

Zu den Leidtragenden der Spiele gehören auch die Pariser, die laut der Organisation Le Revers de la Medaille (Die andere Seite der Medaille) unsichtbar gemacht werden sollen: Die Obdachlosen, die in Zelten die Weltstadt bewohnen, die Drogensüchtigen und die Sexarbeiterinnen. Soziale Säuberung, lautet der Vorwurf.

Die perfekte Kulisse für die Illusion des olympischen Traums. Weit entfernt von der Realität. Werden die Pariser dennoch irgendwann ihren Frieden schließen mit ihren Spielen? Vielleicht, wenn alle Absperrungen abgebaut sind und der IOC-Tross in Richtung Los Angeles abgezogen ist?

Wenn Paris wieder Paris ist und nicht mehr nur eine spektakuläre Bühne für die gigantische TV-Produktion von Sportwettkämpfen? Bürgermeisterin Anne Hidalgo nannte die Sommerspiele einst eine außergewöhnliche Chance für Paris. Als Beweis für das olympische Erbe schwamm sie bereits in der jahrzehntelang verdreckten Seine, Milliarden Euro wurden investiert.

Es ist das Vorzeigeprojekt für die Stadtentwicklung, es soll das olympische Erbe sein. Neue Wohnungen – und schon steigen die Mieten. Und sonst? Saint-Denis hat eine neue Schwimmhalle bekommen. 1,6 Millionen Menschen leben hier, ein Drittel von ihnen unterhalb der Armutsgrenze, viele können nicht schwimmen.

Hidalgo wollte den Norden voranbringen, wie es London mit Stratford bei den Spielen 2012 gelungen ist. Dafür mussten die Bewohner einiges erdulden. Baulärm bestimmte die vergangenen Jahre, auch der vom olympischen Dorf. Die 2800 Wohnungen sollen ab 2025 der Bevölkerung zugute kommen, allerdings nur ein Drittel als Sozialwohnungen. Die Mieten steigen schon jetzt. Die Spiele verändern das Viertel. Ungeteilte Begeisterung lösen sie nicht aus.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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