- Nordrhein-Westfalen: Zunehmende Gewalttaten gegen Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr
- Gewalt gegen Polizisten und Feuerwehrleute nimmt in NRW zu: Fast 10.000 Angriffe in einem Jahr
- Angriffe und Widerstand gegen Polizei nehmen zu
- Feuerwehrleute und Mitarbeiter der Rettungsdienste werden auch immer häufiger angegriffen
- Hetze in den Sozialen Medien nimmt zu
- Tatverdächtige sind meist männlich, deutsch und älter als 25 Jahre
- Polizeigewerkschaft fordert harte Strafen für Täter
Nordrhein-Westfalen: Zunehmende Gewalttaten gegen Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr
In Nordrhein-Westfalen ist ein alarmierender Trend zu beobachten: Gewalttaten gegen Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr nehmen zu. Immer mehr Beamte und Feuerwehrleute werden Opfer von Angriffen und Übergriffen, wenn sie im Dienst ihre Pflicht erfüllen. Diese Entwicklung ist nicht nur besorgniserregend für die Betroffenen selbst, sondern auch für die öffentliche Sicherheit im Allgemeinen. Die Frage nach den Gründen für diese Entwicklung und nach möglichen Gegenmaßnahmen stellt sich dringend. In diesem Artikel werden wir die Hintergründe dieser Problematik untersuchen und mögliche Lösungsansätze aufzeigen.
Gewalt gegen Polizisten und Feuerwehrleute nimmt in NRW zu: Fast 10.000 Angriffe in einem Jahr
In Nordrhein-Westfalen sind die Zahlen von gewalttätigen Angriffen auf Polizisten und Feuerwehrleute alarmierend gestiegen. Im vergangenen Jahr sind fast 10.000 Angriffe auf Polizisten in NRW registriert worden.
Angriffe und Widerstand gegen Polizei nehmen zu
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat bundesweit 46.200 gewalttätige Angriffe registriert. In Nordrhein-Westfalen sind die Zahlen um 18 Prozent gestiegen. In NRW wurden Polizistinnen und Polizisten in 9764 Fällen angegriffen. Die Zahl der Opfer ist noch weitaus höher: 23.712 Polizeikräfte kamen in NRW im Einsatz zu Schaden.
Die überwiegende Mehrheit der Fälle sind Widerstandshandlungen und tätliche Angriffe. Die Zahl von schwerer und gefährlicher Körperverletzung ging zurück.
Feuerwehrleute und Mitarbeiter der Rettungsdienste werden auch immer häufiger angegriffen
In NRW wurden 397 Feuerwehrleute Opfer von Gewalt, 593 Notärzte oder Rettungssanitäter. Bundesweit kamen bundesweit 40 versuchte Tötungsdelikte, drei mehr als im Jahr zuvor. In NRW haben Tatverdächtige in sieben Fällen versucht, Polizeibeamte zu töten.
Hetze in den Sozialen Medien nimmt zu
Laut Bundeslagebild gibt es immer mehr Postings in sozialen Medien, in denen zu Gewalt gegen Polizeikräfte aufgerufen wird. Dabei geht es allerdings weniger um individuelle Bedrohungen, sondern um Gewaltaufrufe gegen die Polizei als Institution, heißt es in dem Bericht. Im Internet werde täglich zu Gewalt gegen die Polizei aufgerufen.
Tatverdächtige sind meist männlich, deutsch und älter als 25 Jahre
Die Tatverdächtigen waren meist männlich (83,6 Prozent), deutsch (66,4 Prozent) und älter als 25 Jahre alt (73,0 Prozent). Sie waren in der Regel allein handelnd (95,1 Prozent), oft polizeilich bekannt (75,3 Prozent) und mehr als jeder Zweite stand unter Alkoholeinfluss (50,2 Prozent).
Polizeigewerkschaft fordert harte Strafen für Täter
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) beobachtet nach eigenen Worten mit Sorge, dass gänzlich anlasslose Angriffe drastisch zugenommen hätten. Die Zahlen sind mehr als alarmierend, sagt Erich Rettinghaus, NRW-Landesvorsitzender der DPolG. Wir erleben weiterhin eine Verrohung der Gesellschaft. Gewalt wird als probates Mittel eingesetzt, um Konflikte zu lösen, aber auch eigene Ansichten durchzusetzen.
Rettinghaus fordert harte Strafen für Täter, die Polizisten, aber auch Rettungskräfte und Feuerwehrleute angreifen. Jeder muss wissen: Wer das macht, wird zeitnah und hart bestraft.
Michael Mertens, NRW-Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sagt: Dass die Zahlen mal wieder gestiegen sind, ist für niemanden, der sich mit dem Thema auseinandersetzt, eine Überraschung. Im Gegenteil: Es bestätigt das, was wir erwartet haben.
Mertens fordert beschleunigte Ermittlungsverfahren und Prozesse nach Angriffen auf Einsatzkräfte. Die Menschen müssen doch sehen: Nach einem solchen Angriff passiert etwas, der Staat reagiert.
Der NRW-Vorsitzende der GdP fordert zudem einen noch besseren Schutz der Beamtinnen und Beamten und dass etwa auch die NRW-Polizeibehörden, die das Distanz-Elektroimpulsgerät noch nicht haben, damit ausgestattet werden. Unsere Erfahrung zeigt: Schon in der Androhung wirkt der Taser deeskalierend, sagt Mertens.
Die Entwicklung der Fallzahlen sei ein gesamtgesellschaftliches Problem, wie Rettinghaus sagt. Da wird man in die Schulen und in die Familien müssen, um dafür zu sorgen, dass klar ist, dass der Staat für die Menschen da ist und Einsatzkräfte helfen wollen.
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