Neustart in Neuss: Ein Navi für die Einführung von KI im Handel

Neustart in Neuss: Ein Navi für die Einführung von KI im Handel

Die Stadt Neuss setzt auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Handel und startet damit einen neuen Abschnitt in der digitalen Entwicklung der Stadt. Mit der Einführung eines Navigationssystems für den Einsatz von KI wird es Unternehmen und Einzelhändlern erleichtert, die Vorteile der KI-Technologie zu nutzen. Durch die vereinfachte Einführung von KI-Anwendungen sollen die lokalen Unternehmen gestärkt und die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt gesteigert werden. Wir berichten über die Hintergründe und Ziele dieses ambitionierten Projekts, das Neuss zu einem Vorreiter in der digitalen Transformation machen soll.

Neustart in Neuss: Ein Navi für die Einführung von KI im Handel

Die Künstliche Intelligenz (KI) verspricht viele Vorteile – auch im Handel. Die neue Technologie ermöglicht einen personalisierten Einkauf sowie optimierte Prozesse und Entscheidungen. Dabei stellt sich vielen jedoch eine Frage: Wie kann das gelingen?

Obwohl das Interesse am Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Einzelhandel steigt, mangelt es in der Praxis aus Sicht vieler Unternehmen an konkreten Anwendungsfällen, wie eine Studie des Handelsverbands Deutschland zeigt. Ein KI-Navi für den Handel soll den Geschäftsleuten nun den Weg weisen.

Das gemeinsame Projekt der gmvteam GmbH, des European EPC Competence Center (EECC) und des Handelsverbands NRW, das auch schon das Interesse einiger Händler aus dem Rhein-Kreis Neuss geweckt hat. „Im Rahmen des Anfang 2024 gestarteten Projektes werden KI-Anwendungen für den Einzelhandel identifiziert, erprobt und bedarfsgerecht bereitgestellt“ erklärt Frank Rehme vom gmvteam.

KI-Anwendungen für den Einzelhandel

In einer kostenfreien App sollen die Nutzer Zugriff auf ein Dashboard mit verschiedenen KI-Anwendungen bekommen, kurze Erklärvideos führen in dessen Gebrauch ein. Die Themen reichen von der Erleichterung administrativer Prozesse bis hin zur Warenkorbanalyse.

„Wir wollen ein Online-Portal entwickeln, in dem kleine und mittlere Unternehmen sich einfach und schnell informieren und passende KI-Lösungen finden können“, erläutert Conrad von Bonin, Geschäftsführer des EECC, das Ziel des Projektes. Gerade in Zeiten des Personalmangels sei effizientes Arbeiten von großer Bedeutung – und dabei kann die KI behilflich sein, wie Rehme den Mehrwert für die Händler zusammenfasst.

Das Konsortium hinter dem KI-Navi Handel

Das Konsortium besteht aus der gmvteam GmbH aus Düsseldorf, dem European EPC Competence Center (EECC) und dem Handelsverband NRW. Die gmvteam GmbH widmet sich der Entwicklung und praktischen Umsetzung von Innovationsprojekten und der Geschäftsmodellentwicklung sowohl in Großkonzernen als auch in kleinen und mittleren Unternehmen.

Das European EPC Competence Center gilt als erfahrener Technologiepartner. In seinen Innovation-Labs in Neuss konzentriert es sich auf die Entwicklung und Integration neuer Technologien für das Internet der Dinge (IoT).

KI-Navigatoren unterstützen Händler

„Die KI funktioniert nur mit einer saubern Datenstruktur“, wendet Rehme ein. Zum Beispiel erfordere die Installation eines Chatbots zur Beantwortung von Kundenfragen eine gepflegte Website, die ausreichend Daten zur Verfügung stellt.

Doch das Projekt soll nicht mit der Bereitstellung der Anwendungen enden. „Speziell ausgebildete Coaches, die sogenannten KI-Navigatoren, stehen den Händlerinnen und Händlern darüber hinaus bei Fragen und Umsetzungsvorhaben unmittelbar zur Seite“, ergänzt Rainer Gallus, Geschäftsführer des Handelsverbands NRW.

Der Einzelhandel im Rhein-Kreis wird immer digitaler

Der Einzelhandel im Rhein-Kreis wird immer digitaler. Online-Marketing, Social-Media und Co. sind nur einige Beispiele dafür. Und das Interesse aus der Händlerschaft ist groß.

Nach der offiziellen Übergabe des Förderbescheides durch Wirtschaftsministerin Mona Neubaur im Februar folgte kürzlich der zweite offizielle Akt: Das Kick-off-Event beim EECC in Neuss. Über 50 Teilnehmer aus Einzelhandel und Multiplikatoren wie Kammern, Verbänden, Stadtverwaltungen und Technologieunternehmen waren zu diesem Anlass gekommen.

Ministerin Mona Neubaur schickte eine Videobotschaft zur Begrüßung. Danach folgten die Projektvorstellung und hochkarätige Vorträge aus der Praxis. Unter anderem klärte Frank Holland, Rechtsanwalt und Geschäftsführer des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen, die Händlerschaft zum Thema „KI rechtssicher einsetzen“ auf.

Weitere Informationen

Für die Entwicklung haben sich der Handelsverband NRW mit der gmvteam GmbH aus Düsseldorf und dem European EPC Competence Center (EECC) zusammengetan. Wer an den Vorträgen oder einer Teilnahme am Projekt interessiert ist, findet weitere Informationen unter www.ki-navi.net. Insgesamt sind für die Umsetzung vier Jahre angesetzt.