Neuss: Schwierigkeiten bei der Obdachlosenunterkunft an der Schleppbahn

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Neuss: Schwierigkeiten bei der Obdachlosenunterkunft an der Schleppbahn

In der Stadt Neuss gibt es derzeit ernsthafte Probleme bei der Obdachlosenunterkunft an der Schleppbahn. Laut Berichten von Anwohnern und Sozialarbeitern mangeln es an ausreichenden Kapazitäten, um den Bedürfnissen der Obdachlosen gerecht zu werden. Die Situation hat sich in den letzten Wochen weiter verschlechtert, was zu großer Sorge bei den Betroffenen und der Bevölkerung führt. Die Stadtverwaltung muss daher dringend handeln, um eine Lösung für diese Krise zu finden. In den kommenden Tagen werden wir näher über die Hintergründe und mögliche Lösungsansätze berichten.

Neuss: Obdachlose Unterbringung an der Schleppbahn sorgt für Probleme in der Nachbarschaft

Neuss: Obdachlose Unterbringung an der Schleppbahn sorgt für Probleme in der Nachbarschaft

Die Anwohnerin ist am Ende ihrer Geduld. Als eine Frau in der finsteren Nacht auf sie zukommt und ihr den Satz „Du hast meine Mutter vergiftet“ entgegen faucht, ist für sie der Negativ-Höhepunkt erreicht. Für sie und weitere Anwohner steht fest: So wie es bereits seit Jahren ist, geht es nicht mehr weiter.

„Wir werden permanent in unserer Nachtruhe gestört, finden keinen Schlaf mehr“, sagt die Frau, die anonym bleiben möchte. Worum es geht: In einem Wohngebäude „An der Schleppbahn“ in Holzheim, das sich im Eigentum der Stadt befindet und als Obdachlosenunterkunft genutzt wird, kommt es immer wieder zu Problemen.

Unter anderem werden Frauen, die an drogeninduzierten Psychosen leiden, regelmäßig dort untergebracht. Besonders auffällig sei derzeit eine Person, die zum Teil sogar Morddrohungen ausspreche, gegen Möbel trete und wie im Wahn über die Flure laufe – meist begleitet von lauten Schreien.

Dies sorgt in der Nachbarschaft für Angst. „Es ist eine Zumutung für die Nachbarschaft“, sagt die Anwohnerin. Die Stadt machte bereits im vergangenen Jahr deutlich, den Menschen zwar ein Dach über dem Kopf bieten zu können, aber nicht die Rolle eines Heims samt Betreuung oder gar einer Klinik wahrnehmen zu können.

„Manchmal sind die Frauen zeitweise in einer Klinik, wo sie auch richtigerweise hingehören, damit sie behandelt werden können, dann sind sie aber plötzlich wieder zurück und es ist wie vorher“, sagt die Anwohnerin.

Zuletzt habe sich eine der Bewohnerinnen am Keller-Eingang eines Nachbarn zu schaffen gemacht. „In einer Nacht war es letztens so laut, dass fast alle Anwohner aus ihren Häusern gekommen sind“, sagt die Neusserin.

Für die Nachbarschaft steht fest: Es muss solche Einrichtungen geben, aber eben nicht in dicht besiedelten Wohngebieten. Die Anwohnerschaft stört sich auch an der regelmäßigen Vermüllung des Grundstücks.

Die Stadt sind die Probleme nicht neu, betont auf Nachfrage unserer Redaktion allerdings, keine andere Möglichkeit, als die genannte Unterkunft zu haben, um psychisch auffällige Personen unterzubringen. Die bittere Faktenlage: „Die Kapazitäten der möglichen Notunterkünfte sind ausgelastet.“

Die Stadt habe als örtliche Ordnungsbehörde die Verpflichtung, unfreiwillig obdachlose Personen unterzubringen, da es „die letzte Absicherung innerhalb des sozialen und ordnungsrechtlichen Systems“ darstelle, wie sie betont.

Die Unterbringungsverpflichtung bleibe auch bei unangepasstem Verhalten der jeweiligen obdachlosen Person unberührt. „Auch eine eventuell bereits bestehende Betreuung ändert zunächst nichts an der beschriebenen Lage. Das Angebot eines stationären Aufenthaltes in einer geeigneten Fachklinik muss die Person nach geltender Rechtslage freiwillig annehmen“, so die Stadt.

Kostenpflichtiger Inhalt Die Schwierigkeit der Situation war bereits im vergangenen Jahr durch den damaligen Sozialdezernenten Ralf Hörsken deutlich gemacht worden. „Es gibt einfach zu wenige Möglichkeiten, die Menschen dort unterzubringen, wo sie wirklich Hilfe bekommen – und das sind psychiatrische Kliniken“, sagte er.

Immer wieder sei zu erleben, dass Menschen, die zwischenzeitlich in eine Fachklinik gebracht werden mussten, nach kurzer Zeit nach Hause oder zurück in die Obdachlosen-Unterkunft geschickt werden, weil schlichtweg die Kapazitäten fehlten. Genau das „Phänomen“ beschreibt die Anwohnerschaft von der „Schleppbahn“.

Die Stadt weist darauf hin, dass sie versucht, die Situation zu verbessern. So sei im vergangenen Jahr eine Grundpflege der Grünanlage inklusive der Gehwege und ein Baumschnitt im Fahrbahnbereich beauftragt worden. Weiterhin werde mehrmals jährlich eine Pflege der Grünanlage vorgenommen.

„Die Reparatur von beschädigten Türen oder Fenstern wird zeitnah beauftragt, um zugleich die Bewohnbarkeit zu gewährleisten, die Bausubstanz zu erhalten und die Beeinträchtigung mit Lärm zu minimieren“, so die Stadt.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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