Mittelstandsbarometer 2024: Geschäftsklima-Index sinkt, aber Auftragssituation bleibt positiv
Das Mittelstandsbarometer 2024, das am Mittwoch in Neuss vorgestellt wurde, zeigt einen leichten Abwärtstrend im Konjunkturmonitor. Der Geschäftsklima-Index liegt aktuell bei 132 Punkten, was einen Rückgang im Vergleich zu den Jahren 2023 und 2022 bedeutet. Trotzdem bleibt die Auftragssituation weiterhin sehr positiv.
Warnungen vor Zukunft
André Becker, Geschäftsleitung Creditreform Düsseldorf Neuss, warnt jedoch vor einer negativen Entwicklung in den nächsten sechs Monaten. Insbesondere die Erwartungen an die Auftrags- und Umsatzentwicklung sind gedämpft. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass dies zu Stellenstreichungen führen wird. Die Personalsituation wird auch in den nächsten sechs Monaten als stabil bis positiv eingeschätzt.
Reaktionen im Rhein-Kreis Neuss und NRW
Im Rhein-Kreis Neuss und in NRW hat der Wahlerfolg der Rechtsextremen in Thüringen und Sachsen keine Bedenken bei Unternehmen ausgelöst. Im Gegensatz dazu berichten Sparkassen-Chef Dominikus Penners und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, dass Unternehmen in den beiden Bundesländern im Osten besorgt sind, dringend benötigte Mitarbeiter aus dem Ausland zu verlieren.
Bilder aus dem Osten
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bemerkt, dass der Wahlerfolg der AfD in Thüringen und Sachsen mit dem 85. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen 1939 zusammenfiel, was dazu führt, dass das Thema wie auch die kommende Regierungsbildung im Ausland besonders aufmerksam verfolgt werde.
Mittelstandsbarometer als Hausaufgabenheft
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sieht den Bericht zum Mittelstandsbarometer nicht nur als Lobeshymne, sondern auch als Hausaufgabenheft. Er bemerkt, dass 88 Prozent der Unternehmen den Rhein-Kreis als Standort weiterempfehlen würden, was jedoch der zweitschlechteste Wert seit 2008 ist. Die Bewertung der Wirtschaftsförderung ist mit 2,72 in Schulnoten auch der schlechteste Wert seit 2008.
Geschäftslage im Rhein-Kreis
Die Geschäftslage im Rhein-Kreis rutscht in den negativen Bereich. Der Landrat sieht Handlungsbedarf, insbesondere mit Blick auf die unterschiedliche Entwicklung des Geschäftsklimas in den acht Kreiskommunen. Ein Aufwärtstrend gibt es in Dormagen, Jüchen und Rommerskirchen, während es in Korschenbroich, Neuss, Kaarst und Grevenbroich abwärts geht.
Positive Entwicklung
Trotz teils negativer Ergebnisse des Mittelstandsbarometers bemerkt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke auch Anzeichen für eine positive Entwicklung. Die Ankündigung der Investitionen von Microsoft für Hyperscale-Rechenzentren im Rhein-Erft-Kreis hat eine hohe Nachfrage nach Flächen auch im Rhein-Kreis ausgelöst. Haribo investiert in Neuss, Speira in seine Aluminiumwerke und im Chempark in Dormagen wird eine Anlage zum Recycling von Batterien entstehen.
Zusammenfassung
Das Mittelstandsbarometer 2024 zeigt einen leichten Abwärtstrend im Konjunkturmonitor, aber die Auftragssituation bleibt weiterhin sehr positiv. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke warnt jedoch vor einer negativen Entwicklung in den nächsten sechs Monaten. Trotzdem gibt es auch Anzeichen für eine positive Entwicklung, insbesondere durch die Ankündigung von Investitionen in der Region.
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