Neuss: Jennifer Döring übernimmt nun Leitung des Tanzsaals
Die Stadt Neuss erlebt einen Wechsel in der Kulturszene. Die erfahrene Tänzerin und Choreografin Jennifer Döring übernimmt ab sofort die Leitung des Tanzsaals in der Stadt. Diese Entscheidung wurde nach einer umfassenden Suche und Auswahl von Bewerbern getroffen. Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Tanzszene und ihrem Engagement für die Förderung des Tanzes in Neuss ist Frau Döring die ideale Kandidatin für dieses Amt. Die Stadtverwaltung und die Kulturszene von Neuss freuen sich auf die neuen Impulse, die Frau Döring bringen wird. In den kommenden Wochen und Monaten wird sie sich intensiv mit den bestehenden Strukturen und Angeboten des Tanzsaals auseinandersetzen, um neue Ideen und Konzepte zu entwickeln.
Jennifer Döring übernimmt Leitung des Neusser Tanzsaals - Eine Herzensentscheidung
Das Besondere am Tanz, so erzählt Jennifer Döring, ist das bewusste Bewegen im Moment – denn der Tanz sei ein flüchtiges Ereignis. Im Januar dieses Jahres hat sie die Leitung des Neusser Tanzraums von Susanne Cistecky, die dem Tanzraum als Dozentin erhalten bleibt, übernommen. „Es war eine Herzensentscheidung“, sagt Döring, die selbst von klein auf sämtliche Klassen des Ausbildungskonzeptes in der sogenannten „Schule für Bewegung und Tanz“ absolviert hat. „Ich bin hier praktisch groß geworden, der Tanzraum ist wie mein zweites zu Hause“, erzählt sie.
Tanz und Bewegung in Neuss
Tanzen schult die Ausdrucksfähigkeit. Jennifer Döring, die neue Leiterin des Neusser Tanzraums, hat sich immer für den Tanz begeistert. Sie unterrichtete etwa im Tanzraum, in Schulen oder anderen Projekten. Aber auch die Frage, welche Vermittlungsmöglichkeiten es außerhalb der klassischen Unterrichtssituation gibt, beschäftigt sie.
Vor drei Jahren war sie etwa mit ihrem „make a move“-Kollektiv in verschiedenen Städten unterwegs, um dort tänzerisch den Stadtraum zu bespielen. Mit einer Ausgangschoreografie, die sich an die architektonischen, strukturellen und gesellschaftlichen Besonderheiten der Stadt anpasst, kamen sie im November 2021 auch nach Neuss: Noch spannender als das Einlassen auf die Stadt war aber die direkte Interaktionen mit den Passanten: Denn auch außerhalb der Bühne kann der Tanz unmittelbar und nahbar einen Kontakt zum Publikum herstellen.
Info: Tanzraum beteiligt sich an Kulturnacht
Zur Kulturnacht am Samstag, 21. September, bittet der Tanzraum Neuss an der Further Straße 203 zwischen 17 und 21 Uhr zum gemeinsamen Tanz. Jung und Alt sind eingeladen, sich gemeinsam zu den Themenschwerpunkten „Raum, Zeit und Kontakt“ zu bewegen.
Tanzprojekt
In diesem Schulhalbjahr startet das durch das Kulturamt unterstützte Tanzprojekt in Kooperation mit Kindern der GGS Brücke (Nordstadt) (gemeinsame Leitung Jennifer Döring und Susanne Cistecky). Aufführung Anfang Dezember stellen die Kinderklassen des Tanzraums die Produktion „Bunt ist meine Lieblingsfarbe“ vor.
Zukunftsvisionen
In ihrer Funktion als Leiterin habe sie sich bislang um das Tagesgeschäft gekümmert. Dank einer guten Vorbereitung und Unterstützung vom Team sei es ein sanfter Übergang gewesen. Doch auch, wenn es bislang keine Umstrukturierungen gab, heißt das nicht, dass Döring keine Wünsche für die Zukunft hat: Es wäre sicherlich denkbar, dass Ausbildungskonzept mit der Zeit auszubauen und auch den Probenraum, sofern er frei ist, der freien Tanzszene zur Verfügung zu stellen. Und auch im Jostensbusch, so kann sie es sich gut vorstellen, könnte tänzerisch einmal etwas passieren.
Barrieren abbauen ist dabei ein großes Thema. Es kommt nicht mehr auf das Geschlecht oder die Körperformen an, aktuell ist die Öffnung sehr präsent, sagt sie. Auch eine Positionierung zu politischen und gesellschaftlichen Themen ließe sich erkennen. Das werde auch im Tanzraum umgesetzt.
Nur wenige ihrer Schülerinnen und Schüler würden sich mit dem Ziel anmelden, professionelle Tänzerinnen und Tänzer werden zu wollen. „Die Kinder haben Lust auf Bewegung zur Musik in der Gruppe“, sagt sie. Schon ab vier Jahren beginnt die tänzerische Früherziehung, dann geht es weiter in die Klassen, die die Grundlagen des künstlerischen Tanzes behandeln – bis die Erwachsenenklassen und Projektgruppen folgen. Aber auch als Erwachsener ohne Vorerfahrung lässt sich das Tanzen erlernen: „Wir haben etwa bestimmte Klassen, die sich zum Einstieg rund um Bewegung, Kondition und bewusste Körperarbeit drehen“, sagt Döring.
Während sie bei den Jugendlichen ein verstärktes Interesse für Ballett beobachtet, erlebt sie im Kontakt mit Schulklassen, dass viele ihre Vorstellung vom Tanz mit den sozialen Medien wie etwa „Tiktok“ verknüpfen. „Das ist oft die erste Quelle“, sagt sie, die Inspirationen aus dem Internet generell offen gegenübersteht. Dass jeder, ob Jung oder Alt, Spaß an tänzerische Bewegung haben kann, soll bei der Kulturnacht am Samstag, 21. September unter Beweis gestellt werden: Denn dann bittet der Tanzraum alle Neusserinnen und Neusser zum Tanz.
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