Neues von Nettetal: Wolfgang Schiffer verarbeitet Ukraine-Krieg in seinen Gedichten

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Neues von Nettetal: Wolfgang Schiffer verarbeitet Ukraine-Krieg in seinen Gedichten

Die Literaturwelt in Nettetal ist aufgerüttelt: Wolfgang Schiffer, ein bekannterAutor der Region, hat sich in seinem neuesten Werk mit dem aktuellen Ukraine-Krieg auseinandergesetzt. In seinen Gedichten verarbeitet er die dramatischen Ereignisse und gibt ihnen eine poetische Stimme. Die Frage, wie Kunst und Politik zusammenwirken können, ist für Schiffer von besonderem Interesse. Er will mit seinen Werken nicht nur die Aufmerksamkeit auf die humanitäre Krise in der Ukraine lenken, sondern auch eine Reflexion über die Rolle der Kunst in Krisenzeiten anregen.

Wolfgang Schiffers lyrische Antwort auf den Ukraine-Krieg: Ich höre dem Regen zu

Großartig, ein ganz großes kleines Buch – der zweite Lyrikband, den Wolfgang Schiffer im Elif-Verlag veröffentlicht hat: „Ich höre dem Regen zu“ ist der Titel dieses schmalen Bändchens, das 61 neue Gedichte ans Licht bringt.

Wolfgang Schiffer, 1946 in Lobberich geboren und dort aufgewachsen, ist nicht nur als Dichter, sondern auch als Übersetzer isländischer Lyrik – zusammen mit dem Düsseldorfer Künstler Jón Thor Gíslason – vielfach im in Lobberich beheimateten Elif-Verlag von Dinçer Güçyeter vertreten.

Dichter in Zeiten des Krieges: Wolfgang Schiffers neues Buch

Dichter in Zeiten des Krieges: Wolfgang Schiffers neues Buch

Hatte er sich in seinem zuvor erschienenen Band „Dass die Erde einen Buckel werfe“ mit seiner Kindheit in Lobberich auseinandergesetzt, so ist das neue Buch ganz im Hier und Jetzt verortet. „Dilemma I“ und „Dilemma II“ rahmen die Sammlung der Gedichte ein. Sie thematisieren das Schreiben in Zeiten des Krieges auf europäischem Boden.

Wolfgang Schiffer, der heute in Köln und Prag lebt, ist in der tschechischen Hauptstadt dem Krieg in der Ukraine ein Stück näher als am Niederrhein. Er beschreibt die Flugzeuge, die über ihm am Himmel nach Osten fliegen. Sie fliegen mit „Gaben aus Eisen und Stahl“ nach Osten, „wo doch das Licht sein soll und nicht schon der Tod“.

Schiffer stellt sich anfangs die Frage, ob man angesichts des Krieges noch schreiben könne oder lieber schweigen solle. „Kann Schreiben Scham sein?“ Scham über das böse Tun der Menschen, die den Planeten und sich selbst zerstören. Dem Dichter fällt es schwer, „in Sprache zu vertrauen, die von Liebe spricht und das Töten befiehlt.“

Er versteht alle, die seit dem Februar 2022 keine Literatur mehr schreiben können. Die es aber konnten, als mannigfaltig Kriege an anderen Orten tobten. Am Ende obsiegt in diesem Dilemma seine Zuversicht: „Was haben wir anderes als Worte, um den Menschen mit sich und der Welt zu versöhnen?“

Und so haben wir Leser Trost in Zeiten des Krieges. Und das Glück, den Dichter persönlich mit Gedichten aus diesem Buch hören zu können. Die 14. Nettetaler Literaturtage haben ihn ins Programm aufgenommen. Schiffer wird am Tag der Deutschen Einheit, am 3. Oktober um 19 Uhr in der Stadtbücherei in Breyell lesen.

Im Programm heißt die berechtigte Frage: „Wohin mit dem Schmerz, den eine Welt bereitet, die sich in Auflösung zu befinden scheint? Wohin mit der Verzweiflung über ein Dasein, das zunehmend einer Selbstvernichtung gleicht?“

Er gibt den Toten der Ukraine eine Stimme: „Es schreit unaufhörlich aus ihren stummen Mündern.“ Und der Kellnerin aus der Ukraine, der ihr Zuhause Angst mache. Schiffer möchte schreien, doch als Dichter misstraut er den Wörtern. Hoffnung schöpft er in der Natur, im Beobachten des Unscheinbaren.

Doch auch am See der Kindheit stellt sich schnell die Frage nach dem eigenen Tod.

Udo Müller

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