Nachruf James Earl Jones: Die Stimme von Darth Vader ist verstorben

Index

Nachruf James Earl Jones: Die Stimme von Darth Vader ist verstorben

Die Filmwelt trauert um einen ihrer größten Legenden. Der amerikanische Schauspieler und Synchronsprecher James Earl Jones, bekannt für seine markante Stimme, ist am heutigen Tag im Alter von 91 Jahren verstorben. Jones war nicht nur ein renommierter Bühnen- und Filmdarsteller, sondern auch die Ikone hinter der Figur des Darth Vader in der Star-Wars-Reihe. Seine tiefe, resonante Stimme ließ die Herzen von Millionen Fans weltweit höher schlagen. In diesem Nachruf möchten wir die Lebensleistung und das Erbe von James Earl Jones würdigen und uns an seine bedeutendsten Rollen erinnern.

Gedenken an James Earl Jones: Die Stimme von Darth Vader ist verstummt

Der größte Bösewicht der Kinogeschichte ist ein Gesamtkunstwerk aus Schauspiel, Kameraarbeit, Konzept-, Kostüm- und Sounddesign – doch an der Stimme seines Darstellers wären Darth Vader und damit wohl auch „Star Wars“ insgesamt um ein Haar gescheitert. Der englische Bodybuilder David Prowse nämlich sprach den schwarz gewandeten Schurken hell, nasal und mit einem starken Akzent.

In Großbritannien hatte er den „Green Cross Code Man“ gespielt, eine Art Superheld, der Grundschülern zu mustergültigem Verhalten im Straßenverkehr gratulierte. Das konnte nicht gut gehen. Als sich Prowse sorgte, dass er durch die Samurai-artige Maske nicht gut zu verstehen sei, beruhigte ihn der Regisseur George Lucas: Alle seine Dialogzeilen würden später noch einmal im Studio aufgenommen. Wurden sie auch – aber gesprochen von James Earl Jones.

Der Mann, der die Stimme von Darth Vader zum Leben erweckte

Der Mann, der die Stimme von Darth Vader zum Leben erweckte

Der hatte sich einen exzellenten Ruf erarbeitet als Charakterdarsteller und vor allem auch als Sprecher, obwohl er nach der frühen Trennung seiner Eltern als Kind ein so schweres Stottern entwickelt hatte, dass er rund fünf Jahre lang komplett verstummte. Seine Rettung war Donald Crouch, ein pensionierter Professor, der sich aus Liebe zum Lehren den Highschool-Schülern in Brethren, Michigan widmete.

Den jungen James Earl Jones ermutigte er zum Schreiben und Rezitieren von Gedichten, zum Debattieren und schließlich zur Schauspielerei. Der 1931 im US-Bundesstaat Mississippi geborene Jones hatte sich nach Militärzeit und Schauspielausbildung zunächst viele lange Jahre als Kellner und an kleinen Theatern durchgeschlagen.

Sein Kinodebüt gab er 1964 als Waffenoffizier in Stanley Kubricks „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“. Danach überzeugte er unter anderem als erster afroamerikanischer US-Präsident der Kinogeschichte in „The Man“, als Boxer in „Die große weiße Hoffnung“ und als Priester im Apartheid-Drama „Cry, the Beloved Country“.

Er prägte Thriller wie „Jagd auf Roter Oktober“ und „Die Stunde der Patrioten“, spielte immer wieder Shakespeare-Stücke und scheute sich doch nicht vor Komödien („Der Prinz aus Zamunda“), Klamauk- („Conan der Barbar“) oder Kinderfilmen; in „König der Löwen“ etwa sprach den Bösewicht Mufasa.

Ein Gentleman mit einer übermenschlichen Karriere

Ein Gentleman mit einer übermenschlichen Karriere

Die „New York Times“ betont seinen fast übermenschlichen Fleiß: In zweieinhalb Jahren habe er in 18 verschiedenen Theaterstücken gespielt, dazu oft sechs Filme pro Jahr gedreht – zusätzlich zu seinen TV-Rollen. Könige und Generäle habe er genauso hingebungsvoll zum Leben erweckt wie Maurer und Müllmänner. „Ein halbes Jahrhundert lang hat er tausende Leistungen abgeliefert, die Zuschauer wie Kritiker fesselten.“

Geehrt wurde er unter anderem mit zwei Emmys und zwei Tony Awards, einem Grammy, einem Golden Globe sowie 2012 einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Trotz alledem blieb Jones stets ein Gentleman, der etwa darum bat, im Abspann der ersten beiden „Star Wars“-Filme nicht genannt zu werden wollte, um Darth-Vader-Darsteller Prowse das Rampenlicht zu überlassen.

Am Montag ist Jones im Alter von 93 Jahren gestorben. Er hinterlässt einen Sohn. Ein Fan schrieb: „Hätte Gott eine Stimme, sie würde klingen wie seine.“

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up