München: Prozess vor dem Landgericht - Todesfall nach hundert Messerstichen
Heute beginnt vor dem Landgericht München ein aufsehenerregender Prozess, der die Öffentlichkeit in Bayern und darüber hinaus schockiert hat. Es geht um den Todesfall eines jungen Mannes, der Opfer eines brutalen Angriffs wurde. Der Angeklagte steht beschuldigt, seinem Opfer hundert Messerstiche zugefügt zu haben, was zu einem tragischen Tod führte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vorsätzliche Tötung vor und fordert eine entsprechende Strafe. Der Prozess wird in den kommenden Tagen und Wochen Aufschluss über die Umstände des Verbrechens geben und die Frage beantworten, ob der Angeklagte schuldig ist.
Mordvorwurf: Angeklagte eingeräumt Tat in München
Im Prozess um die Tötung eines 76-Jährigen hat die Angeklagte eingeräumt, die Tat begangen zu haben. Die Verteidigerin der heute 52-Jährigen aus München verlas beim Auftakt vor dem Landgericht München I eine Erklärung: Die Frau wolle „ohne Wenn und Aber“ zur Aufklärung beitragen und habe diese bereits in der Vergangenheit getan.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten Mord aus Heimtücke und niederen Beweggründen vor. Laut Anklage hat die 52-Jährige im Januar 2023 einem Bekannten der Familie mindestens einhundert Messerstiche zugefügt, vor allem am Kopf. Der 76-Jährige verblutete.
Sie habe dies aus Angst getan, der Mann könnte den Kontakt zu einem ehemaligen Trinkkumpan ihres Ehemannes wiederherstellen. Dieser habe laut der Erklärung von Mitte der 1990er Jahre bis Anfang der 2000er versucht, die Ehe zu zerstören.
Die Verteidigung spricht von einem Handgemenge, das sich bei einem Treffen in der Wohnung des Mannes ereignet habe. An Messerstiche und ob sie das Messer bereits zum Treffen mitgebracht habe, könne sich die Frau nicht erinnern.
Vorerst sind bis Ende September zwölf weitere Verhandlungstermine angesetzt.
Hintergrund: Frauen als Täterinnen in Mordfällen
In Bayern wurden im zuletzt erhobenen Jahr 2022 insgesamt 39 Menschen wegen Mordes oder versuchten Mordes verurteilt, darunter waren lediglich vier Frauen. Auch bei Verurteilungen wegen Totschlags waren mit 10 von 64 Verurteilungen (15 Prozent) Frauen deutlich in der Unterzahl.
Die Zahlen entsprechen in etwa der bundesweiten Quote – demnach waren Frauen in 55 von insgesamt 502 Fällen von Mord und Totschlag die Täterinnen.
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