Mönchengladbach: Stadtteil-Erkundung im neu gestalteten Brunnenhof

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Mönchengladbach: Stadtteil-Erkundung im neu gestalteten Brunnenhof

Die Stadt Mönchengladbach präsentiert sich in neuem Licht: Im Zentrum des Stadtteils Brunnenhof hat die lang erwartete Umgestaltung ihren Abschluss gefunden. Der einstige Stadtplatz bietet nun eine ansprechende Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Die neu gestalteten Freiflächen laden die Bürgerinnen und Bürger ein, den Stadtteil auf neuem Weg zu erkunden. Ab sofort können Besucher den erweiterten Brunnenhof erkunden und die verschiedenen Angebote der umliegenden Geschäfte und Gastronomiebetriebe nutzen. Die Stadt Mönchengladbach hat damit ein wichtiger Schritt in Richtung einer lebenswerten Stadtgestaltung getan.

Mönchengladbach: Historischer Kern der Stadt neu entdeckt - Brunnenhof und Sakristei

Zu den Besonderheiten des neu gestalteten Brunnenhofs gehören die Lichtstelen: „Betonwürfel“ mit Hunderten kleiner LED-Lämpchen, die nach Einbruch der Dunkelheit Licht in den Innenhof bringen. Ein Aachener Künstler hat ein Patent auf diese Steine. In den arabischen Staaten gestaltet er ganze Fassaden damit“, sagt Anne Baus, die Vorsitzende des Münsterbauvereins bei der „Stadtteilerkundung“, die an diesem Vormittag in die Keimzelle der Stadt führt.

Die Benediktinerabtei ist die historische, sakrale, kulturelle und städtebauliche Keimzelle der Stadt. Hier gibt es auch einen kurzen Abriss der Geschichte der Abtei. Die Vorsitzende des Münsterbauvereins, Anne Baus, wusste Interessantes über die Sanierung des Areals zu erzählen.

Die Geschichte der Abtei

Die Geschichte der Abtei

Die Mönche hatten eine bedeutende Bibliothek, die von den Franzosen jedoch geplündert wurde. Nur drei Bücher existieren noch und von zweien kennt man den Standort: Ein Buch ist in Köln, das andere in New York. Anne Baus betont, dass die Abtei und die Abteikirche, das Münster, nicht für das „normale Volk“ zugänglich war. Die Bevölkerung ging in der benachbarten Pfarrkirche, der heutigen Citykirche, zur Messe.

Im Zeitalter der Industrialisierung und der Säkularisierung wurde der Brunnenhof an einen Fabrikanten verkauft und komplett bebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bebauung zerstört. Die Mönche wurden einst auch im Kreuzgang bestattet, denn bei den Ausgrabungen wurde ein Skelett aus dem 11. Jahrhundert gefunden.

Die Sanierung des Brunnenhofs

Die Sanierung des Brunnenhofs

Anne Baus berichtet, dass bei den Sanierungsarbeiten unter dem Brunnenhof auch ein Bunker aus dem Jahre 1942 entdeckt wurde. Er dient jetzt als überdimensionierter Kabelkanal. Um den namengebenden Brunnen herum wurden bei der Neugestaltung vier Hochbeete angelegt. Auf einem davon wachsen Heilpflanzen, wie Hildegard von Bingen sie einst aufgrund ihrer Heilkraft entdeckt hatte.

Ebenso ist der Brunnen neugestaltet worden. Die historische Bodenplatte aus rotem Sandstein blieb dabei erhalten. Architekt Axel Schlimm hatte den Auftrag, den Brunnen unter Berücksichtigung historischer Symbolik zu gestalten, der bis dahin noch voll mit Kriegstrümmern war. Als Material wählte er Cortenstahl aus.

Der Weg zum Erfolg

Der Weg zum Erfolg

Anne Baus hat die Umbaumaßnahmen von Anfang an begleitet und sei „zwischendurch auch verzweifelt gewesen“. Denn viele Unwägbarkeiten, vor allem durch die Corona-Pandemie verursacht, verzögerten die Arbeiten. Die Kosten stiegen in die Höhe, Handwerker waren nicht zu bekommen. „Wir hatten das Gefühl, wir kriegen das nicht gestemmt.“

Denn auch Archäologen wurden immer wieder fündig. Die Konsequenz: Die Bauarbeiten durften nur auf und nicht im Boden erfolgen. Auch für die Kosten gab es eine Lösung, denn die ganze Stadtbevölkerung habe sich an Spendenaktionen beteiligt und sich für das Projekt stark gemacht. „Wir hatten über die Jahre viele Spenden gesammelt, aber dann fehlten doch über 200.000 Euro“, erklärte Anne Baus.

Weitere Spenden gingen ein und auch aus dem Landestopf „Heimatzeugnis“ erhielt die Maßnahme eine Förderung. Sodass auch Kosten von über einer Million Euro gestemmt werden konnten. Erste Überlegungen, den Brunnenhof zu verschönern, gab es schon vor 15 Jahren. Letztlich ist es der Hartnäckigkeit und Ausdauer des Münsterbauvereins zu verdanken, dass das Projekt umgesetzt wurde.

Wer die Führungen verpasst hat, kann den drei Infotafeln am Eingang zum Brunnenhof Informationen entnehmen. Über einen QR-Code gelangt man auf eine Seite mit ausführlichen Informationen. Neben dem Brunnenhof ist zeitgleich auch die neue Sakristei entstanden. Dieses Projekt ist von der Pfarre umgesetzt worden.

Info: Die nächste Stadtteilerkundung findet am Mittwoch, 18. September, um 17 Uhr statt. Ziel ist das ehemalige Polizeipräsidium an der Theodor-Heuss-Straße 149. Es wurde bis 2018 genutzt, anschließend erfolgte der Umzug an die Krefelder Straße.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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