Mittlerer Osten: Woher beziehen Hisbollah und Hamas ihre Raketen?

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Mittlerer Osten: Woher beziehen Hisbollah und Hamas ihre Raketen?

Der Nahost-Konflikt bleibt ein Brennpunkt der internationalen Politik. Zwei der wichtigsten Akteure in diesem Konflikt sind die schiitische Hisbollah im Libanon und die palästinensische Hamas im Gazastreifen. Beide Organisationen sind bekannt für ihre umfangreiche Raketenarsenale, die sie in den letzten Jahren eingesetzt haben, um Israel anzugreifen. Doch woher beziehen Hisbollah und Hamas ihre Raketen? Diese Frage ist von fundamentaler Bedeutung, um die Dynamik des Konflikts zu verstehen und mögliche Lösungsansätze zu entwickeln. In diesem Artikel werden wir die Hintergründe der Raketenbeschaffung von Hisbollah und Hamas untersuchen und aufzeigen, wie diese die regionale Sicherheit beeinflussen.

Mittlerer Osten: Was ist der Hintergrund der Raketenangriffe von Hisbollah und Hamas?

Der Norden des Gazastreifens war das erste Ziel der israelischen Armee nach dem Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober 2023. Damals rückten Bodentruppen mit Panzern in die Gegend ein. Ein Jahr später meldete die Hamas am Donnerstag, ihre Kämpfer hätten in Nord-Gaza einen israelischen Panzer zerstört.

Gleichzeitig schlugen Raketen der Hisbollah aus dem Libanon in der israelischen Stadt Kirjat Schmona ein, wo ein Geschoss der Hisbollah erst vor wenigen Tagen zwei Menschen getötet hatte.

Warum feuern Hisbollah und Hamas weiterhin Raketen ab?

Warum feuern Hisbollah und Hamas weiterhin Raketen ab?

Obwohl die israelische Armee Tausende Waffen von Hamas und Hisbollah zerstört und viele Führungsmitglieder der Terrorgruppen getötet hat, schießen deren Kämpfer weiter.

Gewinnen können Hamas und Hisbollah gegen Israel nicht. Die Hamas hat seit Oktober 2023 bis zu 12.000 Kämpfer verloren, das ist die Hälfte ihrer Vorkriegsstärke, wie der Nahost-Experte Bruce Hoffman von der US-Denkfabrik CFR in einer Analyse schrieb.

Große Teile des Gazastreifens sind verwüstet: Die Organisation Euro-Med Human Rights Monitor in Genf schätzt, dass Israel Bomben im Gesamtgewicht von mehr als 70.000 Tonnen über Gaza abgeworfen hat.

Konflikt im Mittleren Osten: Wie können Hisbollah und Hamas trotz israelischer Bombardierungen weiterhin Raketen abfeuern?

Konflikt im Mittleren Osten: Wie können Hisbollah und Hamas trotz israelischer Bombardierungen weiterhin Raketen abfeuern?

Im Libanon dauert der Krieg erst drei Wochen, doch die massiven israelischen Bombardements haben bereits rund die Hälfte der Hisbollah-Raketen zerstört, wie israelische und amerikanische Regierungsvertreter laut der „New York Times“ schätzen.

Israels Armee und die Hisbollah beschießen sich weiter. Trotzdem schießen Hamas und Hisbollah weiter auf Israel.

Viele ihrer verbliebenen Waffen sind versteckt. Besonders die Kurzstreckenraketen beider Gruppen seien weiträumig verteilt, sagt der ehemalige israelische Diplomat Joshua Krasna.

„Manchmal gibt es nur ein oder zwei Geschosse in einer Gegend“, sagte Krasna unserer Redaktion.

Die Hamas verfügt zudem über leicht transportierbare Waffen wie Granatwerfer und Panzerfäuste. Israel könne nicht jede Waffe finden, sagt Krasna: „Es wird immer eine bestimmte Kapazität übrig bleiben.“

Die Hisbollah hat ihre Kurzstreckenraketen im libanesisch-israelischen Grenzgebiet stationiert – diese Waffen will Israel beim Vorstoß seiner Bodentruppen zerstören.

Ballistische Raketen der Hisbollah, die Ziele in ganz Israel erreichen können, sind in anderen Landesteilen versteckt, teilweise in Bunkern.

Ein Propagandavideo der Miliz vom August zeigte unterirdische Gänge, die groß genug für Lastwagen waren.

Die israelische Armee wirft der Hisbollah zudem vor, Raketen in Wohnhäusern zu lagern, um sie vor Luftangriffen zu schützen.

Israel und libanesische Hisbollah seit einem Jahr im Eskalations-Modus

Auch Israels Schläge gegen die Befehlsketten von Hamas und Hisbollah können die Angriffe nicht stoppen. Hamas-Kämpfer brauchten keinen konkreten Einsatzbefehl, sagt Ex-Diplomat Krasna, der an der Universität New York lehrt.

„Es gibt so etwas wie einen Dauerbefehl, Raketen abzuschießen, wenn die Gelegenheit günstig ist.“

Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verfolgt nach Meinung vieler Beobachter in Gaza unrealistische Kriegsziele: Sie will die Hamas vollständig vernichten.

Deshalb dürfte sich Hamas-Chef Jihia al-Sinwar als Sieger sehen, wenn er seine Organisation über den Krieg retten kann.

CFR-Experte Hoffman erinnert an einen Satz des früheren US-Außenministers Henry Kissinger aus dem Vietnam-Krieg: „Die Guerilla gewinnt, wenn sie nicht verliert – die reguläre Armee verliert, wenn sie nicht gewinnt.“

Dies bedeutet, dass die Kämpfe in Gaza und im Libanon ohne erfolgreiche diplomatisch-politische Initiativen noch lange weitergehen können.

Hamas und Hisbollah könnten weiterschießen, „bis ihnen die Raketen ausgehen – und das kann sehr lange dauern“, sagt Krasna.

Die Hisbollah hat trotz ihrer Verluste noch bis zu 100.000 Geschosse in ihren Arsenalen.

Die Hisbollah: Was sie ist und welche Ziele sie verfolgt

Der aus dem Iran entsandte Mufti Musa a-Sadr gründet 1974 die Organisation Amal, um die Interessen der Schiiten im Libanon zu schützen.

Im Libanonkrieg 1982 wird auf Betreiben des Iran aus Teilen von Amal die Miliz Hisbollah, die „Partei Gottes“, gegründet.

Sie ist heute eine schiitische Bewegung, politische Partei und Terrororganisation.

Die Hisbollah richtet nach dem Krieg 1982 ihr Ziel vom Widerstand im Libanon auf die „Befreiung Jerusalems“ aus.

Darauf folgen Selbstmordattentate gegen Juden weltweit und mehrere Konflikte und Kriege mit Israel.

Auch politisch wird die Hisbollah aktiv, um ihre und die iranischen Interessen im Libanon durchzusetzen.

Seit 1992 ist der politische Arm der Miliz in der Nationalversammlung vertreten. 2008 wird sie erstmals Teil einer Regierung.

Zu Beginn der Miliz werden die Kämpfer von iranischen Revolutions-Garden ausgebildet und ausgerüstet.

Die Hisbollah wird weiterhin vom Iran mit Waffen ausgerüstet, doch auch Russland und China gehören zu den Waffenlieferanten.

Neben Selbstmordattentaten gegen Juden und Auseinandersetzungen mit dem israelischen Militär, kommt es 2006 erneut zu einem einmonatigen Krieg mit Israel.

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023, folgen auch Angriffe der Hisbollah auf den Norden Israels.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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