Milton: Warum treten immer mehr starke Hurrikane auf?
In den letzten Jahren haben sich die starken Hurrikane auf der ganzen Welt vermehrt. Laut Wissenschaftlern ist dies kein Zufall, sondern ein erkennbares Muster, das auf den Klimawandel zurückzuführen ist. In Milton, einer Stadt an der Ostküste der Vereinigten Staaten, haben die Bewohner in den letzten Jahren immer häufiger mit den Auswirkungen von Hurrikans zu kämpfen. Doch warum treten immer mehr starke Hurrikane auf? Wir haben die Experten befragt und bringen Ihnen die gravierenden Fakten über die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und den Hurrikanen.
Milton trifft Florida: Der Klimawandel steigert die Gefahr von heftigen Hurrikans
Die Menschen im US-Bundesstaat Florida hatten kaum Zeit, um aufzuräumen und aufzuatmen. Nur zwei Wochen lagen zwischen den Hurrikans „Helene“ und „Milton“. Klar ist: Der Klimawandel macht solche heftigen Wirbelstürme häufiger.
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Was genau hat das Klima mit Hurrikans zu tun? Durch den Klimawandel steigen nicht nur die Lufttemperaturen, sondern auch die des Wassers in den Ozeanen. Als sich „Helene“ bildete, lagen sie im Golf von Mexiko etwa zwei Grad Celsius höher als vor Beginn der Industrialisierung. Durch die Wärme bekommen die Wirbelstürme mehr Energie und werden gefährlicher. Das Ergebnis: Nicht zwingend mehr Hurrikans - aber stärkere.
Eine zwei Grad höhere Wassertemperatur führt bei einem Hurrikan zu einer Windgeschwindigkeit, die um 80 Kilometer pro Stunde höher liegt, sagte ARD-Meteorologe Karsten Schwanke in den Tagesthemen.
Klimawandel macht Hurrikane stärker
Forschende haben sogar schon vorgeschlagen, die Hurrikan-Skala zu erweitern, weil es mittlerweile Stürme gibt, die weit über den Windgeschwindigkeiten anderer Stärke-5-Stürme liegen, also der bisher höchsten Kategorie. Sie erreichen mehr als 300 Kilometer pro Stunde.
Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen
Die Wissenschaftler-Initiative World Weather Attribution hat in einer Schnellanalyse errechnet, dass „Helene“ etwa zehn Prozent mehr Niederschlag brachte, als wenn sich der Sturm ohne Klimawandel geformt hätte. Die höhere Feuchtigkeit hat noch einen weiteren Effekt: Einer Studie zufolge schwächen sich die Hurrikans dadurch über Land deutlich langsamer ab als früher.
Hurrikan Milton beschleunigt Verbreitung von Falschnachrichten
Hängt das schnelle Aufeinanderfolgen von „Helene“ und „Milton“ mit dem Klima zusammen? „Das ist Zufall“, sagte der Klimaforscher Mojib Latif vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel im Deutschlandfunk. Einzelne Wetterphänomene wie Hurrikans könne man nie genau vorhersagen. Aber die Wahrscheinlichkeit für solche Stürme sei generell höher geworden: „Die heftigen Hurrikans ab Kategorie 2 haben deutlich zugenommen.“
Warum wird Deutschland eigentlich nicht von Hurrikans getroffen?
Weil es sich dabei um tropische Wirbelstürme handelt. Sie brauchen also warmes Ozeanwasser, nämlich nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) 26 Grad Celsius bis zu einer Tiefe von rund 50 Metern. Der Atlantik vor Europa ist schlicht zu kühl für die Entstehung.
Wo überall auf der Welt entstehen Hurrikans?
Im Atlantik sowie im Nordost-Pazifik. Allerdings bilden sich solche tropischen Wirbelstürme, die mindestens Orkanstärke erreichen, auch anderswo. Dort heißen sie dann nur anders: Taifun im Nordwest-Pazifik sowie Zyklon in Indischen Ozean und Südwest-Pazifik. Nach Angaben der US-Weltraumbehörde Nasa gab es die meisten Wirbelstürme seit 1985 im Pazifik - dort sind die warmen Wasserflächen am größten.
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