Lithium-Abbau in Serbien: Scholz erwartet in Belgrad Ankunft
Am heutigen Tag reist Bundeskanzler Olaf Scholz nach Belgrad, um wichtige Gespräche mit den serbischen Regierungsvertretern zu führen. Im Mittelpunkt der Diskussionen steht der Lithium-Abbau in Serbien, ein Thema von großer Bedeutung für die deutsche und europäische Wirtschaft. Die serbische Regierung plant, die Lithium-Vorkommen im Land zu erschließen, um die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren und die eigene Wirtschaft zu stärken. Deutschland als wichtiger Handelspartner Serbiens hat ein großes Interesse an der Entwicklung dieser Ressource und will sich aktiv an den Verhandlungen beteiligen.
Scholz reist nach Serbien, um Lithium-Abbau zu fördern
Serbiens Regierung gibt grünes Licht für den Abbau von Lithium im Jadar-Tal, trotz jahrelanger Proteste von Umweltschützern. Die serbische Nachrichtenagentur Tanjug berichtet, dass nahe dem Ort Loznica eine der größten Reserven Europas für diesen weltweit knappen Rohstoff liegen soll, der unter anderem für die Elektroauto-Industrie wichtig ist.
Mit einer neuen Verordnung beugte sich Belgrad einem wenige Tage zuvor gefällten Urteil des serbischen Verfassungsgerichts. Demnach ist die 2022 erfolgte Annullierung des Raumordnungsverfahrens für das Lithium-Abbauprojekt unrechtmäßig gewesen.
Lithium für die Elektroauto-Industrie
Lithium spielt eine wichtige Rolle beim Bau von E-Fahrzeugen, doch gerade in Europa sind die Vorkommen knapp. Bundeskanzler Olaf Scholz will wegen der Förderung bereits am Freitag nach Serbien reisen, um die wirtschaftliche Integration Europas zu stärken.
Rio Tinto setzt auf großes Projekt
Interessiert an dem Projekt ist seit Jahren der australische Bergbaugigant Rio Tinto, der in der Region bereits Immobilien erworben hat. Serbiens Ministerin für Bergbau und Energie, Dubravka Djedovic Handanovic, erklärte, dieses Projekt stelle die Zukunft der wirtschaftlichen Integration Serbiens in Europa dar.
Nach Schätzungen von Rio Tinto könne dieses Bergwerk jährlich 58.000 Tonnen Lithium produzieren, was den Bedarf von 1,1 Millionen Elektro-Fahrzeuge decken würde, was etwa 17 Prozent der europäischen Produktion entspreche.
Kritik von Umweltschützern
Umweltschützer kritisieren unter anderem, dass Lithium-Bergbau das Grundwasser mit Schwermetallen verunreinige und daher eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung der Anwohner darstelle. Trotz dieser Bedenken setzt die serbische Regierung auf das Projekt, um die wirtschaftliche Integration Europas zu stärken.
Die Zukunft der Elektroauto-Industrie hängt von der Verfügbarkeit von Lithium ab. Die EU benötigt dringend eigene Quellen, um ihre Abhängigkeit von Importen zu reduzieren.
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