Liselotte Pulver wird 95 – bekannt aus ‚Buddenbrook's‘

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Liselotte Pulver wird 95 – bekannt aus ‚Buddenbrook's‘

Die deutsche Schauspielerin Liselotte Pulver kann auf ein langes und ereignisreiches Leben zurückblicken. Am 11. Oktober 2022 feiert die beliebte Darstellerin ihren 95. Geburtstag. Die Karriere der gebürtigen Schweizerin spannt sich über viele Jahrzehnte und umfasst eine Vielzahl von Rollen in Film, Fernsehen und Theater. Eine ihrer bekanntesten Rollen spielte sie als Tony Buddenbrook in der Verfilmung des Thomas-Mann-Romans ‚Buddenbrooks‘. Die Zuschauer erinnern sich gerne an ihre darstellerische Leistung in dieser ikonischen Rolle. Heute gilt Liselotte Pulver als eine der letzten großen Damen des deutschen Films.

Liselotte Pulver wird 95 Jahre alt - Die Ikone des deutschen Kinos erinnert sich an ihre Karriere

Die Schweizer Schauspielerin Liselotte Pulver hat das Publikum mit ihren Glucksern aus tiefster Kehle seit den 1950er Jahren umgarnt. In den 80er Jahren verzauberte sie Kinder mit ihrem ansteckenden Humor in der Sesamstraße. Am 11. Oktober wird sie 95 Jahre alt.

Zu den Gratulanten gehört Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „Ihre unvergleichliche Mischung aus Leichtigkeit, Natürlichkeit und Energie hat Sie zu einer Ikone des deutschen Kinos der 1950er und 1960er Jahre gemacht“, schrieb er an Pulver. „Für all das, was Sie dem Publikum gegeben haben – Ihre Leidenschaft, Ihre Freude und Ihren Zauber – sage ich Ihnen, zusammen mit vielen Fans in Deutschland, meinen großen Dank.“

„Viele sagen, ich hätte so eine Donnerlache“, sagte sie in jungen Jahren spitzbübisch in einem Fernsehinterview. „Aber da kann ich nichts dafür!“ Pulver galt Jahrzehnte als personifizierte gute Laune. Dabei habe sie in ihren Anfangszeiten ganz andere Pläne gehabt: „Ich wollte Tragödin sein. Ich wollte ganz ernste Rollen spielen und die Menschen zum Weinen bringen“, sagte sie in einem anderen Interview.

Die Wandelbarkeit einer Legende

Die Wandelbarkeit einer Legende

Pulver hat in zahlreichen Filmen in den 1950er und 1960er Jahren ihre Wandelbarkeit gezeigt. Sie stand zum Beispiel als liebreizende Ungarin in „Ich denke oft an Piroschka“ (1955) vor der Kamera oder als verkleideter Handwerksbursche Felix in „Das Wirtshaus im Spessart“ (1958).

Und dann kam Billy Wilders „Eins, zwei drei“ (1961), für viele Menschen der beste Lilo-Pulver-Film, in dem die Bernerin als „Fräulein Ingeborg“ in Marilyn Monroe-Manier im Pünktchen-Kleid aufreizend auf dem Tisch tanzt.

Die ernste Seite einer Ikone

Die ernste Seite einer Ikone

Ihre ernste Seite zeigte Pulver in Literaturverfilmungen. Als Zaza war sie in „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ 1957 zu sehen, in den „Buddenbrooks“ (1959) spielte sie Tochter Antonie, und in der französischen Diderot-Verfilmung „Die Nonne“ (1966) war sie als unglückliche Klosterbewohnerin, die flieht und scheitert, zu sehen.

Leben in der Seniorenresidenz

Pulver lebt seit vielen Jahren zurückgezogen in einer Seniorenresidenz in Bern. In der Schweiz war sie zuletzt 2021 im Fernsehen zu sehen, als sie bei der Verleihung der Filmpreise geehrt wurde. Der Sender SRF besuchte sie dazu in Bern.

Sie freue sich natürlich, sagte sie damals, lachend, natürlich. „Das ist der Beweis, dass ich noch da bin.“

Filmen mit den Größten der Branche

Vor der Kamera stand Pulver mit Film-Größen wie Hans Albers, Gustaf Gründgens, Heinz Rühmann, Curd Jürgens, O. W. Fischer und Hardy Krüger, und in französischen Produktionen unter anderem mit Jean Gabin.

Pulver träumte von einer Weltkarriere und drehte Ende der 50er Jahre auch in Hollywood. Aber um ihrem deutschsprachigen Publikum treu zu bleiben, schlug sie wegen bereits vereinbarter Dreharbeiten Rollen etwa an der Seite von Charlton Heston in „Ben Hur“ oder in „El Cid“ aus.

Den Film „El Cid“ - besetzt dann mit Sophia Loren - abzusagen, bezeichnete Pulver später als ihren größten Fehler, aber er brachte ihr privat Glück.

Privates Glück und Tragödie

Mit Schmid war Pulver mehr als 30 Jahre verheiratet, ihr größtes Glück, wie sie immer betonte. Sohn Marc-Tell (62) lebt mit seiner Familie noch im Haus der Familie am Genfersee. Tochter Mélisande beging 1989 Suizid. Schmid starb 1992.

Wie hat sie die Schicksalsschläge verkraftet? „Man hat keine andere Wahl“, sagte sie dem Schweizer Fernsehen. „Man muss einfach weiterleben und das Beste draus machen.“

„Dem Leben ins Gesicht gelacht“ hieß eines ihrer Bücher, das 2016 auf den Markt kam.

Als in der deutschen Filmbranche mehr Gesellschaftskritik als Unterhaltung angesagt war, wurde es schwer für Pulver. „Für mich brachen schwierige Zeiten an. Ich war bei den Machern des Neuen Deutschen Films nicht die erste Wahl“, schrieb sie 2019 unverblümt in einem Buch, in dem sie Fotos und Briefe aus ihrem Privatarchiv veröffentlichte.

Ihr letzter Film war „Das Superweib“ 1996 mit Veronica Ferres.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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