Kürbisverkauf in Krefeld: Marianne und Hermann-Josef Plückers beenden ihre Geschäftsaktivitäten

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Kürbisverkauf in Krefeld: Marianne und Hermann-Josef Plückers beenden ihre Geschäftsaktivitäten

Die Nachricht schockiert die Einwohner von Krefeld: Marianne und Hermann-Josef Plückers, die Inhaber des beliebten Kürbisverkaufs in Krefeld, haben entschieden, ihre Geschäftsaktivitäten zu beenden. Nach vielen Jahren erfolgreichen Verkaufs von Kürbissen und anderen saisonalen Produkten wird das Unternehmen nun geschlossen. Die Gründe für diese Entscheidung sind noch unbekannt, aber es ist bereits klar, dass die Stadt Krefeld einen wichtigen Teil ihrer lokalen Identität verliert. Viele Kunden und Freunde des Kürbisverkaufs werden sich an die freundliche und zuvorkommende Art der Plückers erinnern und ihre Abwesenheit beklagen.

Die Farbe des Abschieds: Kürbisturm in Traar wird geschlossen

Es ist eine Farbexplosion aus orange, gelb, grün, rosa, bläulich, grünlich, beige, und irgendwie auch eine Expedition, wenn man um den Kürbisturm an der Moerser Landstraße herumläuft. Dutzende Kürbissorten sind hier zu finden, längliche, runde, ovale, schlangen- oder birnenförmige, große und kleine, solche mit bekannten Namen und andere mit Namen wie Spaghettikürbis und Mikrowellenkürbis.

Jahre Bauernmarkt: Plückers beenden ihre Geschäftsaktivitäten

Jahre Bauernmarkt: Plückers beenden ihre Geschäftsaktivitäten

Und so kommen die Kunden nicht nur hierher, um im Herbst Kürbis zum Essen oder als Dekoration zu kaufen, sie kommen auch, um den liebevoll errichteten Turm zu fotografieren – in diesem Jahr leider zum letzten Mal. Denn die Erbauer des Turmes gehen nach mehr als 42 Jahren in den Ruhestand – mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

„Die Kunden und der Kontakt zu ihnen wird uns schon sehr fehlen“, sagt Marianne Plückers (67). Sie und ihr Mann Hermann-Josef Plückers (70) machen Schluss mit dem Direktverkauf an der Moerser Landstraße. „Die ganze Schlepperei, das kann ich nicht mehr“, sagt der Landwirt. Denn die Arbeit, die hinter all dem steckt, ist nicht zu unterschätzen. „Im Sommer dauert so ein Arbeitstag zwölf Stunden, im Winter etwas weniger“, sagt er.

Die letzte Kürbissaison: Familie Plückers verabschiedet sich nach 42 Jahren

Die letzte Kürbissaison: Familie Plückers verabschiedet sich nach 42 Jahren

Mehr als vier Jahrzehnte versorgten die Plückers ihre Kunden am Stand in Traar unter anderem mit Kartoffeln, Erdbeeren, Kürbissen und Marmeladen.

Info: Das sind die letzten Öffnungstage. Noch bis zum 9. November können die Kunden an der Moerser Landstraße am Stand von Familie Plückers einkaufen. Geöffnet ist dieser montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags von 8 bis 14 Uhr.

Alles begann mit den Eltern von Hermann-Josef Plückers, Regina und Johann Plückers. Die begannen 1930 in Meerbusch mit dem Erdbeeranbau. „1967 sind wir dann nach Krefeld gekommen. Damals hatten wir noch Kühe und Schweine. Ab Juni waren wir mit dem Getreide fertig und hatten Luft. Diese Lücke haben wir damit gefüllt, Erdbeeren anzubauen“, sagt Plückers. Damals sei dies noch sehr ertragreich gewesen. „Alle wollten Erdbeeren und es gab nicht genug Erdbeerbauern in der Gegend. Zudem war die Zeit, in der es sie gab, knapp – nur vier Wochen im Jahr. Die Leute kauften also viel und kochten daraus noch Marmelade“, erzählt der Landwirt.

Die Familie Plückers verabschiedet sich nach mehr als 42 Jahren in den Ruhestand. Doch damit ist bald Schluss – am 9. November öffnet der Stand zum letzten Mal. Doch frei nach dem Motto „Nie geht man so ganz“ ist der Ruhestand noch kein schlussendlicher. „Wir werden noch ein bisschen Ackerbau betreiben, also Getreide und Mais für den Handel produzieren“, sagt Hermann-Josef Plückers, der zufrieden auf ein erfülltes Arbeitsleben zurückblickt.

„Eigentlich war ich Schlosser und arbeitete bei Siempelkamp. Als mein Vater 1975 in Rente ging, fragte er mich, ob ich den Hof übernehmen möchte, und dann hab‘ ich da angefangen. Ich kam ja vom Bauernhof und war gerne draußen. In der Fabrik fällt einem irgendwann die Decke auf den Kopf“, erzählt er und lacht.

Dass eines der vier Kinder der Plückers den Hof übernehmen würde, war kein Thema. Doch mit der Suche nach einem Nachfolger oder dem Verkauf des Hofes muss sich die Familie dennoch nicht herumschlagen, da die Familie die Flächen lediglich gepachtet hat.

„Wir möchten uns hiermit auch noch einmal bei allen bedanken. Wir haben viele Menschen aufwachsen sehen, die Kinder aus der Nachbarschaft sind heute selbst erwachsen und kommen mit ihren Kindern zu uns“, sagt Marianne Plückers.

Marianne und Hermann-Josef Plückers verabschieden sich nach mehr als 42 Jahren in den Ruhestand. Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Der Kürbisturm an der Moerser Landstraße gehört zu den beliebtesten Krefelder Fotomotiven im Herbst. Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Noch bis zum 9. November ist der Verkaufsstand in Traar geöffnet, dann schließt er für immer. Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Gibt es denn etwas, das Hermann-Josef Plückers nicht vermissen wird? „Früher waren die Preise noch verlässlicher, heute hingegen produziert man für den Weltmarkt“, sagt Plückers. Es werde viel aus Brüssel diktiert und die Gesetze seien für die großen Landwirtschaftsunternehmen bestimmt, die kleinen hingen jedoch mit drin und hätten zu kämpfen, erzählen die Vier. Auch werde nicht mehr viel auf Vorrat gekauft, „heute kocht niemand mehr Marmelade“, sagt Marianne Plückers. Zudem sei die Vielfalt und Qualität in den Supermärkten gestiegen, und diese diktierten oft den Preis, sind somit eine starke Konkurrenz geworden.

Doch das sind Themen, mit denen die Plückers bald nichts mehr zutun haben werden. Stattdessen stehen Urlaub und Besuche der sechs Enkelkinder auf dem Plan – „und auch im Haus ist viel Arbeit“, sagt Marianne Plückers. Langweilig dürfte es also nicht werden.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Bunter Kürbisturm zum letzten Mal in Traar

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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