Kreis Viersen: SPD setzt bei Wahlen auf Frauenkraft
Im Kreis Viersen ist die SPD bei den kommenden Wahlen auf eine besondere Strategie gesetzt: Die Partei möchte sich stärker auf Frauenkraft verlassen und damit die politische Landschaft im Kreis verändern. Durch die gezielte Förderung von Frauen in der Politik will die SPD eine bessere Vertretung der Fraueninteressen erreichen und die Entscheidungsprozesse im Kreis Viersen nachhaltig beeinflussen. Die Partei setzt dabei auf die Kompetenz und Erfahrung ihrer weiblichen Kandidatinnen, um den Bürgern des Kreises eine bessere Vertretung anzubieten.
Bei einer Mitgliederversammlung hat der SPD-Kreisverband Viersen am Samstagvormittag im Kempener Kolpinghaus über zwei wichtige Personalien entschieden. Annalena Rönsberg aus Viersen wurde zur Kandidatin für die Landratswahl im September 2025 gewählt.
Sie erhielt 94 Prozent der abgegebenen Stimmen, konkret: 71 SPD-Mitglieder stimmten für ihre Kandidatur, zwei dagegen. Es gab zwei Enthaltungen. Als mögliche Landrätin will sie die Kinderbetreuung in Kitas und OGS verbessern, die Kreisschulen stärken, sich für mehr bezahlbaren Wohnraum oder für eine sichere Gesundheitsversorgung einsetzen. Die Mobilitätswende im Kreis Viersen möchte sie beschleunigen.
Rönsberg will eine Landrätin sein, die den Menschen im Kreis Viersen besonders zugetan ist. Ein „von oben herab“ soll es unter ihrer Leitung bei der Kreisverwaltung nicht geben. Die 38-Jährige, die mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Viersen lebt, hatte bereits bei der Kommunalwahl 2020 für die SPD kandidiert.
Silke Depta aus Tönisvorst ist jetzt die nominierte Kandidatin ihrer Partei für die Bundestagswahl, die ebenfalls im September 2025 stattfinden soll. Depta erhielt 78 Prozent der abgegebenen Stimmen (59 Ja-Stimmen, 11 Nein-Stimmen bei fünf Enthaltungen).
Die 51-Jährige, die mit ihren beiden erwachsenen Kindern in Tönisvorst beheimatet ist, möchte dem amtierenden SPD-Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner aus Kempen nachfolgen. Depta traut sich zu, in die „großen Fußstapfen“ von Schiefner zu treten. Bildung, Jugend und Soziales sind ihre Schwerpunktthemen. Ihr Ziel: „Wir müssen das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zurückgewinnen“, sagte sie mit Blick auf die aktuelle Lage ihrer Partei.
Die SPD hat im Kreis Viersen etwa 900 Mitglieder. Das Votum der Mitgliederversammlung muss nun noch von einer Wahlkreiskonferenz der SPD Kreis Viersen formal bestätigt werden. Gegenkandidaten oder -kandidatinnen hatten sowohl Rönsberg als auch Depta nicht. Der Kreisvorstand hatte die beiden sehr erfahrenen Kommunalpolitikerinnen einstimmig vorgeschlagen.
Udo Schiefner, der auch SPD-Kreisvorsitzender ist, gratulierte Rönsberg und Depta zu ihren Nominierungen. „Ich freue mich, dass wir mit euch so großartige, professionelle und herzliche Kandidatinnen gewonnen haben. Für mich seid ihr allererste Wahl“, sagte Schiefner.
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