Kreis Viersen: So viele Drogenopfer wie nie zuvor
Im Kreis Viersen ist die Zahl der Drogenopfer auf einen neuen Höchststand gestiegen. Nie zuvor gab es so viele Todesfälle durch Drogenmissbrauch wie in den letzten Jahren. Laut den aktuellen Zahlen des Kreisgesundheitsamtes sind im Jahr 2022 allein 34 Menschen im Kreis Viersen an den Folgen von Drogenkonsum gestorben. Dieser alarmierende Anstieg der Drogenopfer wirft ein schlechtes Licht auf die Situation im Kreis und fordert die Behörden zu umfassenden Maßnahmen gegen den Drogenmissbrauch auf. Es ist dringend notwendig, die Suchthilfe und die Prävention im Kreis Viersen zu stärken, um diesem Problem zu begegnen.
Kreis Viersen: Rekordzahl an Drogenopfern - Suchtberatung wirbt für Früherkennung
Zum internationalen Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige am Sonntag, 21. Juli, möchte die Suchtberatung Kontakt-Rat-Hilfe Viersen ein Zeichen setzen und auf die Situation im Kreis aufmerksam machen. „Mindestens zehn der von uns begleiteten Menschen sind im vergangenen Jahr an den Folgen ihres Drogenkonsums verstorben. Wir gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus“, sagt Leiter Michael Hauser.
Ergebnisse der Beratung
Hans Josef Kampe, seit 32 Jahren Vorsitzender des Vereins, sagt: „2023 haben wir mehr als 3000 Menschen beraten, fast 900 Klientinnen und Klienten im Alter von 13 bis 77 Jahren werden durch uns längerfristig begleitet und betreut.“ 583 und damit fast zwei Drittel der Klienten sind Männer. Mehr als 40 Prozent konsumieren hauptsächlich Alkohol, gefolgt von Cannabis (18 Prozent) und Heroin (16 Prozent).
Die Suchtberatung im Kreis Viersen
Die Suchtberatung besteht seit gut 50 Jahren und ist kreisweit tätig. Sie ist für alle Arten von Sucht zuständig. Der Hauptsitz ist an der Kreuzherrenstraße 17-19 in Viersen-Dülken, Außenstellen gibt es in Kempen, Willich und Nettetal.
Bundesweite Entwicklung
Seit 1990 sind bundesweit mehr als 50.000 Menschen durch den Drogenkonsum gestorben. 2023 hat das Bundeskriminalamt 2227 drogenbedingte Todesfälle registriert – etwa doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren und rund zwölf Prozent mehr als 2022. Es ist die höchste je registrierte Zahl. Das Durchschnittsalter lag bei 41 Jahren.
Aufruf zur Früherkennung
„Wenn wir Alkohol mit betrachten, müssen wir feststellen, dass auch im Kreis Viersen jedes Jahr Dutzende Menschen an den Folgen ihres Konsums sterben“, sagt Hauser. Umso wichtiger sei die Beratung. „Wir müssen gerade besonders gefährdete Jugendliche früh und konsequent unterstützen und dürfen suchterkrankte Menschen nicht einfach abschreiben“, betont der Leiter der Suchtberatung.
Kontaktinformationen
Die Suchtberatung ist montags bis mittwochs von 8.30 bis 17 Uhr, donnerstags bis 18.30 Uhr und freitags bis 13 Uhr telefonisch unter 02162 95110 erreichbar. Näheres gibt es auf der Internetseite: www.krh-online.de.
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