Kreis Heinsberg: Apotheker befürchten Versorgungsengpässe

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Kreis Heinsberg: Apotheker befürchten Versorgungsengpässe

In der Region Kreis Heinsberg zeichnet sich ein alarmierendes Szenario ab: Apotheker warnen vor drohenden Versorgungsengpässen bei bestimmten Medikamenten. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber vor allem die weltweite Lieferkettenkrise und die aktuelle Corona-Pandemie haben zu einer Verknappung von wichtigen Arzneimitteln geführt. Die Folgen könnten für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung gravierend sein. In diesem Artikel werden wir näher auf die Gründe und mögliche Konsequenzen dieser Entwicklung eingehen und analysieren, was dies für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Heinsberg bedeutet.

Kreis Heinsberg: Apotheker warnen vor Versorgungsengpässen durch Reformgesetz

Mit einem Apotheken-Reformgesetz, das am 21. August von der Bundesregierung beschlossen werden soll, will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Apotheken ohne Apotheker etablieren. Schon die Ankündigung hat Entrüstung ausgelöst. Viele sehen eine Gefahr für den Erhalt bewährter Versorgungsstrukturen.

Erschreckende Vorstellung: Apotheken ohne Apotheker gefährden Patientensicherheit

Erschreckende Vorstellung: Apotheken ohne Apotheker gefährden Patientensicherheit

Die Apotheker im Kreis Heinsberg warnen vor diesem Reformgesetz und erklären, warum sich die Patientenversorgung dadurch verschlechtern würde. „Die Patientensicherheit wird durch die geplante Etablierung von Apotheken ohne Apotheker akut gefährdet“, sagt Jörg Haßiepen, Pressesprecher der Apotheker im Kreis Heinsberg.

Denn bei Apotheken ohne Apotheker werde es zur Glückssache, ob man in einer Apotheke eine Apothekerin oder einen Apotheker antrifft. Das Gesetz hat sowohl für chronisch Kranke als auch für Bürgerinnen und Bürger bei akuten Erkrankungen mit einem Sofort-Bedarf der Medikation negative und nicht akzeptable Auswirkungen.

Wichtige Versorgungen würden in diesen Behelfsapotheken gar nicht mehr oder nur noch an einem Tag in der Woche stattfinden können. So zum Beispiel die Abgabe von starken Schmerzmitteln für Krebs-Patienten oder die Herstellung von dringend benötigten Arzneimitteln für Babys und Kinder“, warnt Haßiepen.

„Wer die Qualitätsstandards bei der Beratung, Herstellung und Abgabe von Arzneimitteln in Apotheken durch Etablierung von Apotheken ohne Apotheker senkt, missachtet auch den vorbeugenden Verbraucherschutz zum Nachteil von Patienten. Somit ist ein solches Gesetz fahrlässig“, betont Haßiepen.

Reaktionen aus Patientensicht zeigen, wie groß die Sorge ist. So sagt Sabine Härter von der Deutschen Diabeteshilfe: „Schon die aktuellen Schließungen von Apotheken sind besorgniserregend. Aber dass man mit der Reform plant, die Qualität der Versorgung in den verbleibenden Apotheken auch noch zu senken, ist nicht hinnehmbar.“

„Wo Apotheke draufsteht, muss auch eine Apothekerin bzw. ein Apotheker drin sein“, betont Jörg Haßiepen. Es sei notwendig, die bewährten Strukturen zu stabilisieren. Auch angesichts der weiter bestehenden Lieferengpässe bei Arzneimitteln, von dem immer noch jedes zweite Rezept betroffen sei, und einer immer älter werdenden Bevölkerung, brauche man eine noch stabilere Versorgung.

„Dafür muss nach über einem Jahrzehnt des Honorarstillstands die Vergütung der Apotheken angehoben werden“, so Jörg Haßiepen. Diese Unterfinanzierung führe zu immer mehr wirtschaftlich instabilen Apotheken, da es in diesen zehn Jahren Kostensteigerungen gegeben habe. So sind allein die Löhne und Gehälter für die Mitarbeiter um 27,8 Prozent gestiegen. Hinzu kommen gestiegene Kosten für Miete, Energie, Software und Botendienste.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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