Krefeld: Niederrheinischer Literaturpreis für Levin Westermann verliehen

Krefeld: Niederrheinischer Literaturpreis für Levin Westermann verliehen

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in der Stadt Krefeld wurde der renommierte Niederrheinische Literaturpreis an den Autor Levin Westermann verliehen. Diese hochkarätige Auszeichnung wird alljährlich von der Stadt Krefeld und der Niederrheinischen Literaturgesellschaft gemeinsam vergeben, um das literarische Schaffen in der Region zu fördern und zu würdigen. Der Preis gilt als eines der wichtigsten Literaturpreise im Niederrheinischen Raum und wird jedes Jahr an einen Autor vergeben, der sich durch sein Werk um die niederrheinische Literatur verdient gemacht hat. In diesem Jahr durfte sich Levin Westermann über die Verleihung dieses bedeutenden Preises freuen.

Niederrheinischer Literaturpreis für Levin Westermann verliehen: Krefeld ehrt den geborenen Schriftsteller

Levin Westermann hat mit seinem in diesem Jahr erschienenen Roman „Zugunruhe“ Aufsehen erregt. Auch bei der Jury des Niederrheinischen Literaturpreises. Sie hat dem 1980 geborenen Schriftsteller jetzt den mit 10.000 Euro dotierten Preis zugesprochen.

Oberbürgermeister Frank Meyer wird den Preis am 3. November überreichen. Heute lebt Westermann in der Schweiz. Geboren ist er aber in Meerbusch und gehört deshalb zum Einzugsgebiet des Literaturpreises, den die Stadt Krefeld alle zwei Jahre vergibt.

Ehrung für das Gesamtwerk

Die Ehrung gilt gleichsam für Westermanns bisheriges schriftstellerisches Gesamtwerk, aus dem insbesondere der Essay-Band „Ovibos moschatus“ (2020) und der Lyrik-Band „farbe komma dunkel“ (2021) hervorzuheben seien.

Das Buch: „Zugunruhe“

Der Titel „Zugunruhe“ bezieht sich auf das Phänomen der Rastlosigkeit, die Zugvögel erfasst, wenn sie spüren, dass sie einen unwirtlich werdenden Ort verlassen müssen. Dies impliziert die Frage, warum den Menschen angesichts der drängenden Probleme keine nachhaltige Unruhe erfasst.

Die Jury würdigt in ihrem einstimmigen Urteil die „verdichtete sprachliche Gestaltung“ und die „thematisch hohe Dringlichkeit, mit der Westermann in seinem autofiktionalen Text zentrale Themen unserer Zeit wie Pandemie und Klimakrise aufgreift“.

„Mit beeindruckendem Kenntnisreichtum stellt Westermann in seiner sprachmächtigen Prosa, die zahlreiche essayistische Passagen enthält, die Frage nach der Stellung des Menschen in der Natur. Sein Roman ist zugleich ein Lamento und eine Anklage einer Menschheit, die vor allem durch ihre Zerstörungswut auf diesem Planeten in Erscheinung tritt. Dabei besticht Westermanns Debütroman durch seine schlüssige Verzahnung der thematisch unterschiedlichen, mit Fotos angereicherten Passagen.“

Der Niederrheinische Literaturpreis

Der Niederrheinische Literaturpreis wird von einer Jury vergeben, die sich gerade neu aufgestellt hat. Er geht an Autoren, Verleger oder buchgestaltende Künstler, die in einer Beziehung zu Krefeld oder dem Niederrhein stehen, die wiederum aus ihrer Tätigkeit, ihrem Wohnsitz oder einer thematischen Bindung resultiert.

Die Laudatio wird am 3. November Angela Gutzeit halten. Die langjährige Büchermarkt-Redakteurin des Deutschlandfunks ist Jurymitglied und lebt in Krefeld.

Das Niederrheinische Literaturhaus hat, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, eine anschließende vierteilige Lesereise mit dem neuen Preisträger organisiert. Die Veranstaltungen finden in Krefeld, Meerbusch, Mönchengladbach und Kleve statt.

Es ist die 27. Verleihung des Preises. Vorherige Preisträger sind unter anderem Christoph Peters, Elke Schmitter, Ulla Lenze, Burkhard Spinnen und Hans Neuenfels.