Kleve: Netzwerk Demenz im Kreis feiert 20-jähriges Jubiläum
Das Netzwerk Demenz im Kreis hat Grund zum Feiern: Am 20. September 2022 kann das Netzwerk auf 20 Jahre erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Seit seiner Gründung im Jahr 2002 hat sich das Netzwerk zu einem wichtigen Ansprechpartner für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen entwickelt. Durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen, Organisationen und Einrichtungen hat das Netzwerk maßgeblich dazu beigetragen, die Situationsverbesserung für Menschen mit Demenz im Kreis zu erreichen. Anlässlich des Jubiläums wird ein Festakt stattfinden, bei dem die Verdienste des Netzwerks gewürdigt und die Zukunftsperspektiven diskutiert werden.
Kleve feiert jähriges Jubiläum des Netzwerks Demenz im Kreis
Im Klever Kolpinghaus herrscht am Dienstagnachmittag eine feierliche Stimmung. Zahlreiche Gäste und Verantwortliche sind erschienen, um den 20. Geburtstag des Netzwerks Demenz im Kreis gebührend zu begehen.
Ein Netzwerk für die Hilfe von Demenzkranken
Das Netzwerk besteht aus 15 Partnern, darunter Vertreter der Caritas, der LVR-Klinik in Bedburg-Hau und ehrenamtliche Helfer. Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Fachärzte oder Beratungsstellen bündeln ihre Kräfte, um den unter Demenzerkrankungen leidenden Personen im Kreisgebiet eine bestmögliche Hilfe zukommen zu lassen.
6500 Betroffene geht Christoph Baumsteiger, Neurologe an der LVR-Klinik und Sprecher des Netzwerks, aus. Dazu kommen in den meisten Fällen noch die pflegenden Angehörigen, für die diese Situation ebenfalls eine große Belastung darstellt.
Jährlich erreicht das Netzwerk etwa 250 Menschen
Das Netzwerk bietet vielfältige Beratungsangebote, leistet Aufklärungs- und Präventionsarbeit, organisiert Diskussionen, Vortrags- und Filmabende sowie Tanzveranstaltungen mit Livemusik.
50 Arten von Demenz, darunter auch die Alzheimer-Krankheit, gibt es. In Nordrhein-Westfalen leben gemäß Angaben der Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz rund 300.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung.
Das Netzwerk als Lotsen für die Betroffenen
Das Regionalbüro Niederrhein Alter, Pflege und Demenz mit Sitz in Dinslaken unterstützt die Aktivitäten des Netzwerks und koordiniert sie. Hier ging es vor allem um die Strukturentwicklung in ländlichen Räumen, erklärt seine Vertreterin Pia Breulmann.
Die Netzwerkpartner sollen so etwas wie Lotsen sein, um den Betroffenen bestmöglich zu helfen. Die Situation der Angehörigen – für Baumsteiger wahre Helden des Alltags – haben die Beteiligten fest im Blick.
Denn die Isolation, in die die Betreuer durch das permanente Pflegebedürfnis der erkrankten Person geraten, empfänden sie häufig als sehr bedrückend. Breulmann: Hier ist Entlastung wichtig.
Zukunftsvisionen
Alexia Meyer hat mit Blick auf die Zukunft die Sorge, dass ältere Menschen immer weniger Kontakt zu ihren Kindern hätten und auf sich allein gestellt mit Demenz konfrontiert würden: Da muss die Gesellschaft besser aufpassen.
Ein bisschen Lob gibt es zur Feier des Tages auch noch. Alle Kooperationspartner und die ehrenamtlichen Helfer seien spitze, sagt Alexia Meyer. Und auch an das Kolpinghaus als Gastgeber ergeht ein herzliches Dankeschön.
Ein Höhepunkt im weiteren Verlauf der Feier ist dann die Aufführung von Szenen aus dem Stück Der Vater von Florian Zeller durch vier Schauspieler des Theaters im Fluss.
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