Karikaturen der Rheinischen Post: Nik Ebert vollendet 70 Jahre
Die Rheinische Post feiert ein besonderes Jubiläum: Der renommierte Karikaturist Nik Ebert begeht seinen 70. Geburtstag. Seit Jahrzehnten ist er mit seinen pointierten und humorvollen Zeichnungen ein fester Bestandteil der rheinischen Zeitungslandschaft. Seine Karikaturen haben Generationen von Lesern erheitert und zum Nachdenken angeregt. In unserer Ausgabe heute würdigen wir das Lebenswerk des Künstlers und werfen einen Blick zurück auf seine wichtigsten Werke. Erfahren Sie mehr über den Mann hinter den Zeichnungen und seine beeindruckende Karriere.
Jahre Karikaturität: Nik Ebert feiert seinen 70. Geburtstag
Manche nennen ihn den Karikaturisten der Deutschen Einheit. Sein künstlerisch-politisches Werk zur deutschen Wiedervereinigung hat deshalb auch Eingang ins Haus der Geschichte in Bonn gefunden.
Nik Ebert, einer der profiliertesten politischen Zeichner des Landes, wird am 21. August 70 Jahre alt. Seit mehr als vier Jahrzehnten arbeitet er für die „Rheinische Post“. Sein Strich hat die Seite 2 der Zeitung, die „Stimme des Westens“, über lange Jahre geprägt.
Kunst und Karikatur: Nik Ebert vollendet 40 Jahre als Karikaturist der Rheinischen Post
Wenn er auch inzwischen etwas kürzer tritt, so bleibt Nik Ebert doch, was er seit 1985 ist: Der Meister des gezeichneten Kommentars. Was er mit Feder und Tusche aufs Papier bringt, regt die breite Leserschaft dieser Zeitung zum Nachdenken und häufig auch zum Schmunzeln an.
Nik Ebert zeigt in seinen politischen Arbeiten klare Kante, ist aber nie verletzend. Seine Kunst besteht darin, das große Geschehen auf kleinem Raum in eine, in seine Ordnung zu bringen. Seine Bilder sind klar – das Boot geht unter, der Rufer im Wald, das bröckelnde Denkmal – und trotz aller Stereotypen in neuem Kontext immer wieder überraschend.
Geboren am 21. August 1954 in Oberschlesien, kam Nik Ebert als Vierjähriger mit seinen Eltern ins rheinische Rheydt. Dort ist er aufgewachsen, hat später Jura und Pädagogik studiert, sich letztlich aber dem zeichnerischen Talent gewidmet.
Seine ersten Karikaturen erschienen 1979 in der „Rheinischen Post“ in Mönchengladbach. Der „Karikatur der Woche“ ist er bis heute treu geblieben. Seine humorigen Cartoons erscheinen unter dem Label „Nik´s Besonderes“.
Bei Nik Ebert handelt es sich um ein Ausnahmetalent – ein Zeichner mit Herz, ein Karikaturist mit Scharfsinn, ein Künstler mit vielen Facetten. Er hat – ob in Karikatur, Zeichnung oder Illustration – stets seine eigene Sichtweise.
Besonders sympathisch sind dabei seine tierischen Darsteller – die Düssel-Möwe (mit Kö-Fliege) in Düsseldorf, der Otter „Patschel“ am Niederrhein und das Entenküken „Erpelino“.
Seine kleinen Geschichten jenseits der großen Politik haben rheinische Züge, weil sie fröhlich daher kommen, aber doch immer tiefsinnig sind. Sagt die Düssel-Möwe zur Raupe: „Auf Mallorca würde es dir bestimmt gefallen!“ Antwortet die Raupe: „Wenn nur die blöde Fliegerei nicht wäre.“
Nik Ebert hat viele Fans – vor allem solche, die beim morgendlichen Studieren seiner Arbeiten ihren Aha-Effekt haben und sich auf die Karikaturen freuen. Er wird aber auch gescholten – weil er häufig mit seinem feinen Strich gegen den Strich bürstet und sehr deutlich zum Ausdruck bringt, was er von Hass und Hetze hält und wie gefährlich Extremismus unserer Demokratie wird.
Seine Karikaturen haben viele Politiker gezeigt, gibt es auch da durchaus Rückmeldungen. So hat Helmut Kohl sich einmal lächelnd beklagt, Nik Ebert möge ihn doch bitte nicht so dick malen. Für manchen Lokalpolitiker in Niks Heimatstadt Mönchengladbach gilt es andererseits als schlimmste Strafe, nicht von ihm wahrgenommen und gezeichnet zu werden.
Nik Ebert ist ein nachdenklicher Mensch, der sich Sorgen macht, dessen Gedanken um die Frage kreisen, was aus einer Gesellschaft wird, in der Populisten an Einfluss gewinnen und die Herzlichkeit abnimmt. Er will mit seinen Arbeiten gegensteuern.
Sein Werk, das mit diversen Büchern und Publikationen anderer Art breit aufgestellt ist, ist getragen von der rheinischen Gewissheit, die Nik Ebert als Freund des Brauchtums aufgenommen hat: Leben und leben lassen.
Zum 70. Geburtstag herzlichen Glückwunsch, lieber Lebenskünstler Nik Ebert!
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