Die Stadt Kaarst ist bekannt für ihre malerischen Wälder und idyllischen Landschaften. Nun lädt die Einwohnerin Kirsten Wolf die Bürger ein, diese Schönheit gemeinsam zu erkunden. Unter dem Motto Waldspaziergang will sie die Menschen in ihrer Heimatstadt zusammenbringen und ihnen die Vorteile dieser Art von Naturerlebnis näherbringen. Doch warum ist Kirsten Wolf so begeistert von diesem Projekt? In diesem Artikel erfahren Sie, was sie dazu motiviert hat, diese Initiative ins Leben zu rufen und wie Sie selbst teilnehmen können.
Kaarst: Kirsten Wolf lädt Gleichgesinnte zum Waldspaziergang ein - ein entspannendes Erlebnis
Kirsten Wolff bietet seit 2020 Waldbaden im Vorster Wald an. Sie hat ein Konzept entwickelt, das ihr Angebot von anderen unterscheidet. Es heißt Walk and Talk. Die Teilnehmer sind dabei zum allergrößten Teil Teilnehmerinnen.
„Männer machen schon mal ihre Witze. Da wird gefragt, ob man einen Bademantel mitbringen muss und ob im Wald auch geduscht werden kann“, erzählt die 59-Jährige. Ihr Credo: „Autogenes Training kann jeder.“ Und bei ihr zahlen die Teilnehmenden nicht nur, um dann den einen oder anderen Baum umarmen zu können.
Waldbaden in Kaarst: Kirsten Wolf bietet unterstützende Kurse an für Körper und Seele
Die Verästelungen von Bäumen erinnern die Vorsterin an Blutbahnen und das Nervensystem von Menschen. Und sie hat die Erfahrung gemacht, dass sich Personen, denen es nicht so gut geht, eher die lädiert wirkenden als die kräftig gewachsenen Bäume aussuchen. „Eine Übung ist Blinde Kuh“, sagt Kirsten Wolff. Das sei eine vertrauensbildende Maßnahme. Diese Übung kann, muss aber nicht zwingend gemacht werden.
Nicht jedem fällt es allerdings leicht, sich anderen anzuvertrauen. Dass Bäume dem Menschen guttun, ist für die 59-Jährige kein fauler Zauber: „Bäume senden Terpene aus, diese Moleküle wirken sich sofort auf das Immunsystem aus.“ Das Waldbaden kommt aus Japan, es ist aber auch in Südkorea und China anerkannt und in diesen Ländern sogar ein Schulfach.
Waldbaden wirke nach 20 Minuten, sagt Wolff. „Dann sinkt der Cortisolspiegel.“ Es gebe Studien, wonach das Waldbaden hilft, Stress abzubauen, den Blutdruck zu senken, Schlafstörungen zu reduzieren und die Konzentration zu verbessern. Und es helfe auch Menschen mit Ängsten und Depressionen.
Der Aufenthalt im Wald wirke der ständigen Reizüberflutung entgegen, der Angst, ständig etwas zu verpassen. Kirsten Wolff geht es zuallererst darum, dass ihre Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer runterkommen. Deshalb steht das Abschütteln am Anfang eines jeden Kurses. Dann geht es weiter mit Atemübungen.
Kirsten Wolff, die eine Ausbildung zum Naturcoach absolviert hat und an der VHS Kurse in Indischer Kopfmassage leitet, würde sich wünschen, dass Unternehmen etwas für ihre Mitarbeitenden tun und ihnen Kurse in Waldbaden finanzieren.
Ihre Kurse finden bei jedem Wetter statt, nur nicht bei Gewitter, weil der Wald dann kein sicherer Ort ist. Die Vorsterin macht Menschen, die ihre Kurse besuchen, auf einfache Art und Weise Mut: So zeigt sie auf die kleinen Ameisen, die keine Angst vor den großen Steinen haben. Zu ihren besonderen Angeboten gehört die Trauerbegleitung für Hinterbliebene von Tieren.
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