Jüchen: Buch enthüllt historischen Küchengarten im Schloss Dyck

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Jüchen: Buch enthüllt historischen Küchengarten im Schloss Dyck

In der Stadt Jüchen im Rhein-Kreis Neuss hat ein neues Buch die Aufmerksamkeit auf einen bisher unbekannten historischen Küchengarten im Schloss Dyck gelenkt. Der Garten, der einst Teil des barocken Schlossparks war, ist in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten. Dank der aufwendigen Recherchen der Autoren kann nun die Geschichte dieses einzigartigen Gartens wiederentdeckt werden. Der Band bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Schlosses und seines Parks, einschließlich des Küchengartens, der einst die Versorgung des Schlosses mit frischem Obst und Gemüse sicherstellte.

Historischer Küchengarten im Schloss Dyck: Einblick in die Tradition der rheinländischen Nutzgärten

Früher waren sie von großer Bedeutung – heute sind Küchengärten zugleich Hobby und historisches Relikt, das an die vergangene Zeit des Adels, des Klerus und der Bauern erinnert. Im Laufe der Jahrhunderte waren sie aus Burgen, Klöstern oder Schlossparks kaum wegzudenken. Besonders das Rheinland besticht auch heute noch mit historisch-akkuraten Küchengärten.

Ein Beispiel dafür ist der kleine Kräutergarten im Schloss Dyck, der in dem kürzlich erschienenen Buch „Historische Küchengärten im Rheinland“ von Autorin Stephanie Hauschild und Fotografin Marion Nickig porträtiert wird. Gärten entstanden erst, als die Menschen sesshaft wurden. Sie hatten zu Beginn wenig mit Ästhetik und mehr mit der Befriedigung eines menschlichen Grundbedürfnisses zu tun: dem Essen.

Aus diesem Grund waren Küchen-, Gemüse- und Arzneigärten damals die einzigen Formen von Grünanlagen um das neu erdachte Eigenheim – und damit der Ursprung des heutigen Hausgartens. Die Tradition der rheinländischen Nutzgärten reicht bis in die Antike zurück. „Dort wurde das angepflanzt, was die Menschen nicht mehr mühsam in der Wildnis sammeln wollten“, erklärt Hauschild. Von Gemüse über Kräuter bis hin zu Obst war alles möglich.

Schloss Dyck: Kleiner Kräutergarten entdeckt - ein Beispiel für die traditionsreiche Küchengartenkultur im Rheinland

Schloss Dyck: Kleiner Kräutergarten entdeckt - ein Beispiel für die traditionsreiche Küchengartenkultur im Rheinland

Für die Bewohner von Schloss Dyck spielte die Selbstversorgung in der Vergangenheit ebenfalls eine wichtige Rolle: Früher noch mit anderem Aussehen diente der Küchengarten im Schloss damals wie heute der Selbstversorgung: Versorgte er früher die fürstliche Familie mit frischem Gemüse und Kräutern, so beliefert er auch heute das stiftungseigene Restaurant mit frischen Produkten. „Frisch aus dem Garten direkt auf den Tisch“, sagt Hauschild.

Auch wenn der kleine Nutzgarten des Schloss Dyck, wie wir ihn heute kennen, erst 2012 angelegt wurde, und er damit nicht gerade eine lange Historie aufweist, fügt er viele Konzepte und Elemente aus unterschiedlichen Jahrhunderten von älteren Gärten dieser Art zusammen. Im Hintergrund des Gartens befindet sich eine historisch anmutende Ziegelsteinmauer, die früher viele Küchengärten umgaben, um als Wärmespeicher zu fungieren und Diebe und Tiere von den Pflanzen fernzuhalten.

Außerdem galten sie als Statussymbol, da nur wohlhabende Menschen sich eine massive Mauer leisten konnten. Im Schloss Dyck hat die Mauer keine Funktion mehr, da sie nur ein Stück der alten Architektur darstellt, so die Autorin. „Sie ist ein Verweis auf die lange Geschichte des Küchengartens.“

Das Buch „Historische Küchengärten im Rheinland“ von Stephanie Hauschild und Marion Nickig kostet 40 Euro und ist in der Manufaktur der Stiftung Schloss Dyck und überall, wo es Bücher gibt, erhältlich.

Das Buch porträtiert neun historische Küchengärten, die sich im Rheinland von Xanten bis nach Braubach in Rheinland-Pfalz erstrecken. Gemeinsam mit dem Kräutergarten verbinden sie heute die Nutzbarkeit von damals mit der Ästhetik von Schaugärten und sind beispielhaft für die traditionsreiche Küchengartenkultur im Rheinland, so die Autorin.

Udo Schmid

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