Jihads al-Sinwar: Chef von Hamas und Initiator israelischer Angriffe

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Jihads al-Sinwar: Chef von Hamas und Initiator israelischer Angriffe

Im Fokus der aktuellen Ereignisse im Nahen Osten steht Jihads al-Sinwar, der Chef der palästinensischen Organisation Hamas. Als einer der prominentesten Führer der radikal-islamischen Gruppierung gilt al-Sinwar als Initiator israelischer Angriffe, die in den letzten Wochen für großes Unruhe in der Region gesorgt haben. Die israelischen Streitkräfte sehen in ihm einen der Hauptverantwortlichen für die Eskalation der Gewalt im Gazastreifen. Doch wer ist dieser Mann, der den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern weiter anheizen soll? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf seine Biografie und seine Rolle in der politischen Landschaft des Nahen Ostens.

Israel tötet Hamas-Chef Jihia al-Sinwar - Ein wichtiger Moment im Krieg zwischen Israel und der Hamas

Israel hat nach eigenen Angaben bei einem Militäreinsatz im Gazastreifen Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar getötet. Bestätigt wurde sein Tod am Donnerstagabend vom israelischen Außenminister Israel Katz. Die Hamas äußerte sich bislang noch nicht.

Hamas-Chef Jihia al-Sinwar getötet - Der Schlächter von Chan Junis war ein gefürchteter Drahtzieher hinter Terrorangriffen

Hamas-Chef Jihia al-Sinwar getötet - Der Schlächter von Chan Junis war ein gefürchteter Drahtzieher hinter Terrorangriffen

Jihia al-Sinwar, der Anführer der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, galt als einer der Drahtzieher hinter dem Terrorangriff der Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023, der den Gaza-Krieg ausgelöst hat. Nach dem Attentat auf den bisherigen politischen Anführer der militant-islamistischen Gruppe, Ismail Hanija, im Juli in Teheran rückte Sinwar an deren Spitze.

Tod von Jihia al-Sinwar: Ein Rückschlag für die Hamas und eine neue Chance für die Freilassung von Geiseln

Tod von Jihia al-Sinwar: Ein Rückschlag für die Hamas und eine neue Chance für die Freilassung von Geiseln

Der Tod von Jihia al-Sinwar könnte die Bemühungen um eine Freilassung Dutzender im Gazastreifen verbliebener Geiseln der Hamas erschweren. Israels Außenminister Katz sah hingegen gerade durch die Tötung von Sinwar eine neue Möglichkeit für deren Freilassung. Sinwar hielt sich seit dem 7. Oktober versteckt. Unterhändler, die um eine Waffenruhe in Gaza ringen, hatten erklärt, dass es mehrere Tage dauern könne, bis Nachrichten vom Hamas-Chef abgeschickt oder empfangen würden.

Sinwar wurde 1962 in einem Flüchtlingslager in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens geboren. Er gilt als ein Mitglied der ersten Generation der Hamas, die 1987 gegründet wurde. Er stieg zum Anführer des Sicherheitsapparats der Gruppe auf, der gegen Informanten für Israel vorging. Israel verhaftete Sinwar Ende der 1980er-Jahre. Er räumte ein, zwölf mutmaßliche Kollaborateure getötet zu haben. Das brachte ihm den Spitznamen „Der Schlächter von Chan Junis“ ein.

Sinwar wurde zu vier Mal lebenslänglicher Haft verurteilt, unter anderem wegen der Tötung zweier israelischer Soldaten. Im Jahr 2008 überlebte er einen Hirntumor, nachdem er von israelischen Ärzten behandelt worden war. Sinwar gehörte zu den mehr als 1000 palästinensischen Gefangenen, die 2011 von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Rahmen eines Austauschs für einen israelischen Soldaten freigelassen wurden, den die Hamas bei einem grenzüberschreitenden Überfall gefangen genommen hatte.

Aufstieg zur Macht in Gaza

Nach seiner Rückkehr in den Gazastreifen stieg Sinwar schnell in der Hamas-Führungsriege auf und war bald für seine Skrupellosigkeit berüchtigt. Gemeinhin wird angenommen, dass er hinter der Ermordung eines anderen hochrangigen Hamas-Befehlshabers, Mahmud Ischtewi, im Jahr 2016 in einem internen Machtkampf steckte. Sinwar wurde Anführer der Hamas im Gazastreifen und übernahm damit die Kontrolle über das Gebiet.

Der Angriff auf Israel am 7. Oktober

Es wird angenommen, dass Sinwar gemeinsam mit Mohammed Deif, dem Chef des militärischen Flügels der Hamas, den Überraschungsangriff auf Israel am 7. Oktober plante. Die Terrorattacke kostete etwa 1200 Menschen, größtenteils Zivilisten, das Leben. Bei der darauffolgenden israelischen Militäroffensive im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden bislang mehr als 42.000 Palästinenser getötet worden.

Was bedeutet Sinwars Tod für die Hamas?

Die Hamas hat Hunderttausende Anhänger im Gazastreifen, im von Israel besetzten Westjordanland und in palästinensischen Flüchtlingslagern in der gesamten Region. Mehrere ihrer führenden Köpfe sind in Katar, das als Vermittler zwischen Israel und der Hamas fungiert hat. Israel hat im Laufe der Jahre mehrere hochrangige Hamas-Führer und Befehlshaber verhaftet und getötet, die militant-islamistische Gruppe hat sie dann aber schnell ersetzt. Sie hat jedoch noch nie einen längeren Krieg gegen Israel geführt.

Udo Müller

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