Jahja al-Sinwar: Hamas-Führer und Drahtzieher des Angriffs auf Israel

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Jahja al-Sinwar: Hamas-Führer und Drahtzieher des Angriffs auf Israel

Der Name Jahja al-Sinwar ist eng verbunden mit dem Hamas-Regime im Gazastreifen. Als aktueller Führer der Hamas gilt er als einer der hauptverantwortlichen Akteure hinter dem jüngsten Angriff auf Israel. Der 58-jährige palästinensische Politiker ist bekannt für seine radikalen Ansichten und seine Fähigkeit, die politische und militärische Strategie der Hamas zu lenken. Als ehemaliger Geheimdienstchef der Hamas verfügt al-Sinwar über umfassende Erfahrung in der Planung und Durchführung von Anschlägen. In diesem Artikel werden wir uns näher mit der Rolle von Jahja al-Sinwar als Drahtzieher des Angriffs auf Israel auseinandersetzen und seine Hintergründe und Ziele untersuchen.

Israels Militär tötet Jahja al-Sinwar, Führer der Hamas im Gazastreifen

Israel hat nach eigenen Angaben bei einem Militäreinsatz im Gazastreifen Hamas-Anführer Jahja al-Sinwar getötet. Bestätigt wurde sein Tod am Donnerstagabend vom israelischen Außenminister Israel Katz.

Hamas-Führer Jahja al-Sinwar getötet: Ein wichtiger Moment im Krieg gegen Israel

Hamas-Führer Jahja al-Sinwar getötet: Ein wichtiger Moment im Krieg gegen Israel

Die Hamas äußerte sich bislang noch nicht. Ein wichtiger Moment in Israels Krieg gegen die Hamas – und ein herber Rückschlag für die militant-islamistische Palästinenserorganisation.

Zugleich könnte sein Tod die Bemühungen um eine Freilassung Dutzender im Gazastreifen verbliebener Geiseln der Hamas erschweren. Israels Außenminister Katz sah hingegen gerade durch die Tötung von Sinwar eine neue Möglichkeit für deren Freilassung.

Hamas-Führer Sinwar im Gazastreifen getötet

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Israelischer Außenminister bestätigt Hamas-Führer Sinwar im Gazastreifen getötet

Wie seit dem Hamas-Überfall auf Israel die Lage in Nahost eskaliert

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Immer mehr Konfliktherde

Sinwar galt als einer der Drahtzieher hinter dem Terrorangriff der Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023, der den Gaza-Krieg ausgelöst hat. Nach dem Attentat auf den bisherigen politischen Anführer der militant-islamistischen Gruppe, Ismail Hanija, im Juli in Teheran rückte Sinwar an deren Spitze.

Vom Flüchtlingslager zur Hamas

Sinwar wurde 1962 in einem Flüchtlingslager in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens geboren. Er gilt als ein Mitglied der ersten Generation der Hamas, die 1987 gegründet wurde. Er stieg zum Anführer des Sicherheitsapparats der Gruppe auf, der gegen Informanten für Israel vorging.

Israel verhaftete Sinwar Ende der 1980er-Jahre. Er räumte ein, zwölf mutmaßliche Kollaborateure getötet zu haben. Das brachte ihm den Spitznamen „Der Schlächter von Chan Junis“ ein. Sinwar wurde zu vier Mal lebenslänglicher Haft verurteilt, unter anderem wegen der Tötung zweier israelischer Soldaten.

Ein Anführer im Gefängnis

Sinwar organisierte Streiks im Gefängnis, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Er studierte auch Hebräisch und erlangte Kenntnisse über die israelische Gesellschaft. Im Jahr 2008 überlebte er einen Hirntumor, nachdem er von israelischen Ärzten behandelt worden war.

Sinwar gehörte zu den mehr als 1000 palästinensischen Gefangenen, die 2011 von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Rahmen eines Austauschs für einen israelischen Soldaten freigelassen wurden, den die Hamas bei einem grenzüberschreitenden Überfall gefangen genommen hatte.

Aufstieg zur Macht in Gaza

Nach seiner Rückkehr in den Gazastreifen stieg Sinwar schnell in der Hamas-Führungsriege auf und war bald für seine Skrupellosigkeit berüchtigt. Gemeinhin wird angenommen, dass er hinter der Ermordung eines anderen hochrangigen Hamas-Befehlshabers, Mahmud Ischtewi, im Jahr 2016 in einem internen Machtkampf steckte.

Sinwar wurde Anführer der Hamas im Gazastreifen und übernahm damit die Kontrolle über das Gebiet. Er trug gemeinsam mit Politchef Hanija dazu bei, die Gruppe mit dem Iran und den von Teheran gestützten Milizen in der Region zu verbünden und zugleich die militärischen Fähigkeiten der Hamas auszubauen.

Der Angriff auf Israel am 7. Oktober

Es wird angenommen, dass Sinwar gemeinsam mit Mohammed Deif, dem Chef des militärischen Flügels der Hamas, den Überraschungsangriff auf Israel am 7. Oktober plante. Die Terrorattacke kostete etwa 1200 Menschen, größtenteils Zivilisten, das Leben.

Bei der darauffolgenden israelischen Militäroffensive im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden bislang mehr als 42.000 Palästinenser getötet hat.

Die Hamas erklärte, sie habe den Terrorangriff vom 7. Oktober als Vergeltung für die Behandlung der Palästinenser durch Israel verübt. Zudem sei es darum gegangen, die palästinensische Sache wieder auf die Tagesordnung der Weltöffentlichkeit zu bringen.

Was bedeutet Sinwars Tod für die Hamas?

Sinwar hielt sich seit dem 7. Oktober versteckt. Unterhändler, die um eine Waffenruhe in Gaza ringen, hatten erklärt, dass es mehrere Tage dauern könne, bis Nachrichten vom Hamas-Chef abgeschickt oder empfangen würden.

Schon vor seinem Aufstieg zum Anführer der Gruppe galt Sinwar als derjenige, der das letzte Wort über die Freilassung der von der militanten Gruppe festgehaltenen Geiseln gehabt haben soll. Im Gazastreifen befinden sich noch rund 100 Geiseln, von denen etwa ein Drittel tot sein soll.

Es ist unklar, wer an die Stelle Sinwars rücken würde und was dies für die Bemühungen um eine Waffenruhe bedeuten könnte, die im August nach monatelangen Verhandlungen unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars zum Stillstand gekommen sind.

Die Hamas hat Hunderttausende Anhänger im Gazastreifen, im von Israel besetzten Westjordanland und in palästinensischen Flüchtlingslagern in der gesamten Region. Mehrere ihrer führenden Köpfe sind in Katar, das als Vermittler zwischen Israel und der Hamas fungiert hat.

Israel hat im Laufe der Jahre mehrere hochrangige Hamas-Führer und Befehlshaber verhaftet und getötet, die militant-islamistische Gruppe hat sie dann aber schnell ersetzt. Sie hat jedoch noch nie einen längeren Krieg gegen Israel geführt.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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