Ironman-Weltmeisterschaft: Philipp auf dem Weg zu seinen Träumen – Haug mit Reifendrama vom Rennen
Die Ironman-Weltmeisterschaft ist eines der größten Ereignisse im Triathlon-Kalender und Philipp ist auf dem Weg, seinem Lebenstraum Wirklichkeit werden zu lassen. Der junge Athlet hat sich mit ganzer Kraft auf das Rennen vorbereitet und will sich nun unter die Besten der Welt klassieren. Doch nicht nur Philipp hat sich für das Rennen qualifiziert, auch Anne Haug, die deutsche Triathlon-Hoffnung, ist mit von der Partie. Leider musste sie jedoch ihr Rennen aufgrund eines Reifendramas vorzeitig beenden. Wir berichten über die Höhepunkte des Rennens und die Emotionen der Athleten.
Laura Philipp krönt ihre Triathlon-Karriere
Laura Philipp weinte vor Freude, als sie auf der prachtvollen Promenade des Anglais in Nizza das Ziel ihrer Träume erreichte. Mit 37 Jahren hat die Heidelbergerin eindrucksvoll ihre Triathlon-Karriere gekrönt.
Philipp gewann dominant beim erstmals in Nizza ausgetragenen Jahreshöhepunkt und erklomm in 8:45:15 Stunden als erst zweite Deutsche den Ironman-Gipfel. Ich bin einfach sprachlos, ich bin so glücklich, sagte Philipp: Es war ein unglaublich cooler Tag, auch wenn nicht alles glatt gelaufen ist. Es geht darum durchzuziehen, wenn es richtig weh tut. Das ist mir gelungen. Es ist das beste Gefühl der Welt.
Sie wolle am Abend eine richtig große Party feiern.
Haug fällt aufgrund eines Plattfußes aus
Ex-Weltmeisterin Anne Haug erlebte dagegen unter den Augen des einstigen Dominators Jan Frodeno ein persönliches Drama, musste nach fünf WM-Medaillen in Serie diesmal auf der Radstrecke wegen eines Plattfußes aussteigen. Sie spüre große Enttäuschung, sagte Haug im ZDF: Man bereitet sich das ganze Jahr auf dieses eine Rennen vor. Dass man es dann nur so weit schafft, ist natürlich tragisch.
Es habe auf einmal Peng gemacht, schlagartig ist der Reifen explodiert.
Philipp hatte derweil nach 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen 8:04 Minuten Vorsprung auf die Britin Katrina Matthews. Sie war auf der Traditionsstrecke auf Hawaii in den Jahren 2019 und 2022 bereits jeweils Vierte geworden, ehe sie im Vorjahr mit Rang drei erstmals aufs Podest kletterte.
Laura Philipp hatte vor dem Start gesagt: Ich kann mir gerade nichts Schöneres vorstellen, als vor der Kulisse von Nizza auf der Promenade des Anglais als Erste über die Ziellinie zu laufen - und ihre Vision erfüllte sich.
Titelverteidigerin Lucy Charles-Barclay hatte wenige Stunden vor dem Start wegen muskulärer Probleme abgesagt. Dadurch rückten Haug und Philipp in die Favoritenrolle.
In der Morgendämmerung legte das deutsche Duo einen guten Start hin. Entgegen kam ihnen, dass bei 20 Grad das Schwimmen im Mittelmeer im Neoprenanzug durchgeführt wurde. Haug und die eigentlich schwache Schwimmerin Philipp stiegen in der ersten größeren Verfolgergruppe auf den Plätzen 14 und 17 aus dem Wasser, der Rückstand blieb mit rund vier Minuten auf die zehn besten Athletinnen im Rahmen.
Großes Pech bei Haug: Für Haug platzte auf dem Rad schon nach 400 Metern der Traum vom zweiten WM-Titel nach 2019 wegen eines Hinterraddefekts. Auf der Promenade des Anglais musste sie wegen einem Loch im Mantel anhalten, bekam trotz minutenlanger Versuche das technische Problem nicht in den Griff – und verabschiedete sich nach nicht einmal einer Rennstunde ins Hotel.
Ganz anders lief es für Radspezialistin Philipp, die die mit 2400 Höhenmetern gespickte Strecke zur Aufholjagd nutzte. Am 18 Kilometer langen und bis zu sieben Prozent steilen Col de l'Ecre fuhr sie bei einsetzendem Regen vorbei an Hauptkonkurrentin Matthews, zur Hälfte der Strecke überholte die Heidelbergerin die führende Französin Marjolaine Pierre.
Nach gut 120 Kilometern löste sich die Deutsche am zweiten großen Anstieg, doch Matthews rollte bergab wieder heran. Zusammen kam das Duo zum zweiten Wechsel. Auf der Promenade des Anglais liefen Philipp und Matthews zunächst Schulter an Schulter, ehe die Heidelbergerin nach zehn Kilometern davonzog.
Den Vorsprung auf die von Krämpfen geplagte Britin baute sie fortan kontinuierlich aus, der größte Erfolg ihrer Karriere geriet dank der schnellsten Laufzeit der WM-Geschichte nicht mehr in Gefahr.
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