In Nettetal ist Robert Hellmann seit 40 Jahren Schreiner

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In Nettetal ist Robert Hellmann seit 40 Jahren Schreiner

Seit vier Jahrzehnten ist Robert Hellmann in Nettetal als Schreiner tätig. Ein Meilenstein, der nicht unbemerkt bleiben sollte. Der Fachmann für Holzbau und Möbelgestaltung hat in all den Jahren nicht nur sein Handwerk vervollkommnet, sondern auch generationenübergreifend Tradition und Innovation miteinander verbunden. Viele Menschen in der Region haben bereits von seiner kompetenten Beratung und der hohen Qualität seiner Arbeiten profitiert. In diesem Artikel möchten wir den Werdegang und die Erfolge des erfahrenen Schreiners näher beleuchten und einen Blick auf seine Zukunftsvorstellungen werfen.

40 Jahre lang Schreiner: Robert Hellmanns Meisterstück in Nettetal

Die Eichentüre ist ein wahres Meisterstück. Oben ist das Nettetaler Stadtwappen sowie die Jahreszahl 1984 eingearbeitet, unten Hobel, Winkel und Zirkel – die Zunftzeichen der Tischler. Die Tür hat eine dreiseitige Einfassung aus Bleiverglasung und ist 40 Jahre alt. Sie ist so perfekt getischlert, dass alle sieben Prüfungsmeister sie damals mit „sehr gut“ bewerteten. Die Tür ziert heute noch den Eingang seines Wohnhauses in Lobberich.

Robert Hellmann feiert 40-jähriges Jubiläum als Schreiner in Nettetal

Robert Hellmann feiert 40-jähriges Jubiläum als Schreiner in Nettetal

Im Frühjahr 1984 gründete Robert Hellmann seinen Betrieb, nachdem er kurz zuvor die Meisterprüfung abgelegt hatte. Zum Jubiläum überreichte ihm Hauptgeschäftsführer Thomas Gütgens von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein die Ehrenurkunde der Handwerkskammer Düsseldorf.

„Mein Spezialgebiet ist Treppenbau“, erzählt Hellmann, „aber ich habe immer gemacht, was kam. So sind wir gut durch alle konjunkturellen Krisen gekommen.“ Acht Mitarbeitende hat die Tischlerei, darunter seine Söhne Richard (37) und Johannes (30), beide ebenfalls Tischlermeister, sowie seine geschiedene Frau Eva im Büro.

Was ist das Schöne an seinem Handwerk? Robert Hellmann muss nicht lange überlegen: „Es ist toll, das Holz im Stamm zu sehen und eine Idee zu entwickeln, was man daraus machen kann, dann das Holz auszusuchen, zu schneiden, den Geruch in der Nase zu haben – und schließlich daraus etwas herzustellen und ein fertiges Produkt beim Kunden einzubauen.“

Handwerk und die Arbeit mit Holz haben ihn schon als Kind fasziniert. Früh half er seinem Vater, der Dreher bei Pierburg war und zu Hause viel selbst reparierte und baute. Mit elf Jahren war er zum ersten Mal in einer Tischlerei, mit 13 machte er ein eintägiges Schnupperpraktikum in einem Betrieb und arbeitete danach dort 14 Tage in den Osterferien. Mit 14 schloss er die Volksschule ab und begann bei Peter Pesch in Lobberich seine Ausbildung zum Tischler.

Das größte Problem dabei war, seinen Chef zu verstehen: „Bei uns zu Hause wurde nur Hochdeutsch gesprochen, der Meister aber sprach nur Platt. Ich hatte also quasi eine doppelte Ausbildung“, schmunzelt der heute 64-Jährige.

Die Lehre beendete er als Zweitbester seines Jahrgangs. 1990 gründete Hellmann zusätzlich sein Bestattungsunternehmen. Nachdem er sich bereits zum fachgeprüften Bestatter qualifiziert hatte, legte er im Jahr 2000 auch die neu eingeführte Prüfung als Bestattungsmeister ab. „Ich gehörte zu den ersten 32 Absolventen in ganz Deutschland“, sagt Robert Hellmann, der seit 2006 auch vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Düsseldorf für das Bestattungshandwerk ist.

Rund 200 Menschen bestattet er im Jahr. „Wir übernehmen Erd-, Feuer-, Wald-, Fluss- und Seebestattungen“, berichtet er. Als während der Weltreise eines Ehepaares aus Nettetal die Frau in Taiwan starb, überführte er die Verstorbene nach Hause. Nach dem Absturz der Concorde im Jahr 2000 holte er zusammen mit einem Mitarbeiter ein Nettetaler Ehepaar, das unter den Opfern war, aus der Rechtsmedizin in Paris. „Sie wurden in blauen Särgen beerdigt – das war ihre Lieblingsfarbe“, erinnert sich Hellmann, der die Verstorbenen persönlich kannte.

Seit Jahrzehnten setzt sich Robert Hellmann auch ehrenamtlich für sein Handwerk ein. Mit 37 wurde er Obermeister der Tischler-Innung Kreis Viersen – damals der jüngste in NRW – und blieb es 22 Jahre lang. Die Innung ernannte ihn zum Ehrenobermeister. Seit 30 Jahren gehört er dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft an.

Kommunalpolitisch ist der Handwerksunternehmer im Vorstand der CDU in Lobberich aktiv. Er engagiert sich im Schützenwesen, Karneval und Brauchtum und ist Mitglied in vielen Vereinen. 2016 war er Jubiläumsschützenkönig, als die St.-Sebastianus- und St.-Marien-Bruderschaft in Lobberich ihr 500-jähriges Bestehen feierte.

„Ich bin zwar seit Oktober offiziell Rentner, darf aber jeden Tag zwölf Stunden arbeiten“, lacht der 64-Jährige. Hinzu kommt Zeit für Hobbys: Dazu zählen ein Mercedes-SLK von 1998, neuerdings ein Wohnmobil – und die Gaststätte „Zur Mühle“ in Kaldenkirchen, die er vor zwei Jahren gekauft hat und mit seiner Lebensgefährtin Rita Heyer betreibt.

Udo Müller

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