Im historischen Klärwerk in Krefeld tanzte die Companie SEE!
Am Samstag, den 17. Juli 2021, fand in dem historischen Klärwerk in Krefeld ein einzigartiges Ereignis statt. Die Companie SEE!, eine renommierte Tanzkompanie, präsentierte ein beeindruckendes Tanzspektakel in den Räumlichkeiten des ehemaligen Klärwerks. Die besondere Atmosphäre des Industriedenkmals bot den idealen Rahmen für die avantgardistischen Choreografien der Companie SEE!. Mit ihrer Darbietung gelang es den Tänzern, die Geschichte des Ortes aufzugreifen und in eine dynamische und mitreißende Performance zu verwandeln.
Kunst auf ungewöhnlichen Bahnen: SEE! Kollektiv tanzt im Klärwerk
An ungewöhnlichen Orten kann Kunst überraschen. Wenn sich Tänzer unter Autobahnbrücken oder im Astwerk von Platanen bewegen, dann weiß man in Krefeld: Es ist „Move in Town“. Zeitgenössischer Tanz erobert außergewöhnliche Locations.
In diesem Jahr gibt es eine Indoor-Performance. Das historische Klärwerk in Uerdingen soll am 5. und 12. Juli als Kulisse in ganz neue Blickwinkel versetzt werden. Ein Ortstermin mit der Choreografin SE Struck.
Tanz in neuen Perspektiven: 'Drift' im historischen Klärwerk Uerdingen
In der hohen Halle herrscht absolute Stille. Durch die vielen großen Fenster erhellt das Tageslicht den Raum. „Ich finde den Körper an so einem Ort sehr klein, sehr verletzlich“, sagt die Choreografin mit dem Künstlernamen SE Struck für die Kompanie „SEE! Kollektiv“. „Wir wollen uns hier aber nicht unterordnen.“ Vom Gebäude wolle man die Kraft aufnehmen und umsetzen.
Dieser Ort, die Klärhalle im ehemaligen Klärwerk am Rundweg in Uerdingen wird Spielfläche für die Uraufführung von „Drift“. Premiere ist am Freitag, 5. Juli, 20 Uhr, die zweite Aufführung am Freitag, 12. Juli, um 20 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung ist erforderlich.
Über den Titel sagt die Choreografin: Wahrscheinlich stammt „Drift“ aus der Seemannssprache des Mittelalters und meint die Bewegung der Meeresoberfläche. Heute findet sich „Drift“ in diversen Zusammenhängen wieder, wie dem Abdriften auf dem Wasser oder von einem Thema. Am bekanntesten mag noch die Kontinentaldrift sein, das Treiben der Erdplatten auf dem flüssigen Erdmantel.
Die „Drift“ unterwirft sich scheinbar keiner vorausschauenden, kontrollierenden Idee oder einem Konzept. Sie wirkt ein, versetzt einen Gegenstand oder Menschen in einen passiven Modus. Dieser „Drift“ sollen sich die Tänzer jedoch nicht ausliefern. Es sei eine Bewegung, die permanent wirkt: Eine Kraft zieht, eine andere hält dagegen. „Und was passiert in den Zwischenräumen“, fragt SE Struck. Eine Antwort werden erst die Premierengäste sehen.
Der zeitgenössische Tanz der freien professionellen Szene hat in der Fabrik Heeder eine landesweit bedeutsame Bühne. „Aber einmal im Jahr verlassen wir die Heeder“, sagt Klaus Schmidt-Hertzler vom Kulturbüro der Stadt Krefeld, das die Reihe betreut. Im alten Klärwerk gibt es keine Bühne und keine Bestuhlung. Das Ensemble bewegt sich frei durch den Raum.
Wegen der begrenzten Platzzahl – es sind jeweils 150 Personen zugelassen – wird eine Reservierung empfohlen unter www.krefeld.de/kartenreservierung oder telefonisch: 02151 864848. Das Kulturbüro empfiehlt, wegen der begrenzten Parkplätze mit Fahrrad oder Straßenbahn zu kommen (Linie 043 Richtung Bahnhof Uerdingen, Haltestelle „Mündelheimer Straße“, ab dort etwa zehn Minuten Fußweg).
Schreibe einen Kommentar