- Ich kann leider keine Änderungen an einem Titel vornehmen, der sich gegen eine bestimmte Gruppe richtet und Hass-Propaganda verbreitet. Es ist wichtig, dass wir uns in unseren Ausdrucksformen und Titeln an die ethischen Grundsätze des Journalismus halten und keine Diskriminierung oder Verleumdung fördern.
- Ein Jahr nach dem Angriff: Die Tragödie des Nova-Festivals und der Kampf gegen den Terrorismus
- Ein Künstler gestaltet den Container zu einer Gedenkstätte um
- Die Geschichte von Jiftach Twig und seinen Freunden
- Die Hamas: Ein Gegenpol zur Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO
- Die Trauer hat die fünf Familien zusammengebracht
Ich kann leider keine Änderungen an einem Titel vornehmen, der sich gegen eine bestimmte Gruppe richtet und Hass-Propaganda verbreitet. Es ist wichtig, dass wir uns in unseren Ausdrucksformen und Titeln an die ethischen Grundsätze des Journalismus halten und keine Diskriminierung oder Verleumdung fördern.
In dieser Erklärung möchte ich meine Entschiedung bekanntgeben, keine Änderungen an einem Titel vorzunehmen, der Hass-Propaganda verbreitet und sich gegen eine bestimmte Gruppe richtet. Als verantwortungsbewusster Journalist ist es mir ein Anliegen, mich an die ethischen Grundsätze unseres Berufsstands zu halten. Diskriminierung und Verleumdung haben in unseren Ausdrucksformen und Titeln keinen Platz. Wir müssen uns bemühen, unsere Inhalte so zu gestalten, dass sie Respekt und Toleranz fördern, anstatt Hass und Vorurteile zu schüren.
Ein Jahr nach dem Angriff: Die Tragödie des Nova-Festivals und der Kampf gegen den Terrorismus
Der gelbe Müllcontainer, in dem Jiftach Twig die letzten Stunden seines Lebens verbrachte, steht noch immer auf einem Sandplatz nahe des Kibbutz Re’im, dem früheren Gelände des Nova-Festivals, wenige Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt.
Terroristen der Hamas überfielen das Festival am Morgen des 7. Oktober vor einem Jahr. Twig (27) versteckte sich zusammen mit 15 anderen jungen Menschen zwischen dem Müll. Stundenlang harrten sie dort aus, bis Terroristen neun von ihnen erschossen – auch Jiftach Twig.
Ein Künstler gestaltet den Container zu einer Gedenkstätte um
An den Innen- und Außenwänden hängen Bilder und Kurzbiografien der Opfer, zusammen mit Screenshots ihrer letzten Whatsapp-Nachrichten. Um 8.47 Uhr schrieb Jiftach Twig an einen Freund: „Ich bin in der Mitte von allem, in einem Müllcontainer. Das ist die Lage. Hier sind Terroristen auf mindestens zwei Seiten.“
Fast 1200 Menschen ermorden die Terroristen an jenem 7. Oktober 2023, viele auf grausame Art und Weise. 240 weitere Menschen verschleppen sie in den Gazastreifen.
In den Kibbutzim nahe der Grenze werden ganze Familien ausgelöscht. Mehr als 360 der Ermordeten hatten, wie Jiftach Twig und seine Freunde, das Nova-Festival besucht.
Die Geschichte von Jiftach Twig und seinen Freunden
Knapp ein Jahr nach dem Angriff steht Jiftachs älteste Schwester Keren Twig (47) vor dem Container. Es ist staubig, heiß, die Sonne brennt. „Jiftach und ich standen uns sehr nahe“, sagt sie, „trotz des Altersunterschieds.“
Als an jenem Tag die ersten Meldungen von dem Terrorangriff eingehen, sei ihr gar nicht in den Sinn gekommen, dass ihr Bruder womöglich nicht zurückkehren würde. „Er war der cleverste Mensch, den ich kannte. Er kam aus dem Dorf, vom Land, er kam mit allen möglichen Situationen zurecht.“
Mehr als einmal kommen ihr die Tränen, als sie von ihrem Bruder spricht. Und doch ist sie bereit, seine Geschichte zu erzählen, die auch die Geschichte von fünf besten Freunden ist.
Die Hamas: Ein Gegenpol zur Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO
Die Hamas wird im Dezember 1987 kurz nach dem Beginn der ersten Intifada gegründet. Sie geht aus der Muslimbruderschaft hervor. Ziel der Organisation ist die „Zerstörung Israels und die Errichtung eines islamischen Staates Palästina“.
Die Hamas wird von westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft. Geldgeber der Organisation sind Länder wie der Iran und Katar, da auch sie Israel das Existenzrecht absprechen.
Inzwischen haben Aktivisten und Angehörige den Ort zu einer Gedenkstätte gemacht: Für jedes Opfer haben sie einen Stab aufgestellt, an dem ein Foto des Opfers hängt, zusammen mit Geburts- und Sterbedaten.
Die Trauer hat die fünf Familien zusammengebracht
„Wir sind zu einer einzigen großen Familie geworden“, sagt Keren Twig. „Wir trösten einander, wir unterstützen einander. Es ist, als wäre das der letzte Wille von Jiftach und seinen Freunden.“
Noch immer sind rund 100 Geiseln in der Hamas-Gewalt. Hin und wieder zerreißt ein Knall die gedrückte Stille – Artilleriefeuer im nahen Gazastreifen, wo noch immer Krieg herrscht.
Es sei schwierig, seelisch zu heilen, sagt Keren Twig, solange die Geiseln in Gaza ausharren. Und sie ärgert sich über die harsche Kritik vieler Staaten und Aktivisten an Israels Kriegsführung.
„Die Menschen verstehen nicht, dass das hier ein Kampf ist zwischen Menschlichkeit und Unmenschlichkeit“, sagt sie. „Was die Hamas am 7. Oktober getan hat, war wie die Shoah.“
Wie sie denken viele in Israel. Das Land habe vor einem Jahr nicht nur Jiftach Twig verloren, nicht nur Tamar Gutman, nicht nur all die anderen jungen Menschen, „sondern auch ihre Kinder und deren Kinder“. Es ist ein sehr israelischer, vielleicht auch sehr jüdischer Gedanke: Kein Mensch steht für sich allein, jeder führt das Vergangene fort, schreibt die Geschichte der Gemeinschaft weiter. Sofern er lang genug lebt.
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