Hückeswagen: Tagen der offenen Tür der Psychiatrischen Institutsambulanz

Hückeswagen: Tagen der offenen Tür der Psychiatrischen Institutsambulanz

Am Samstag, den 17. und Sonntag, den 18. September 2022, öffnet die Psychiatrische Institutsambulanz in Hückeswagen ihre Türen für die Öffentlichkeit. Im Rahmen der Tagen der offenen Tür bietet die Ambulanz einen Einblick in ihre Arbeit und gibt einen Überblick über die verschiedenen Behandlungsmethoden und -angebote. Interessierte Besucher können sich über die psychiatrische Versorgung in der Region informieren und sich mit den Mitarbeitern der Ambulanz austauschen. Neben Führungen durch die Räumlichkeiten werden auch Vorträge und Workshops angeboten, die sich mit verschiedenen Aspekten der psychischen Gesundheit auseinandersetzen.

Hückeswagen: Tage der offenen Tür der Psychiatrischen Institutsambulanz

Ein 20-minütiger, aber sehr emotionaler Auszug aus dem Musical „Socken im Kühlschrank – Das Dementical“ von Jochim Kottmann rührte die Zuschauer zu Tränen. Selbst einige Ensemblemitglieder wurden von ihren Gefühlen übermannt, da das Thema Demenz jeden irgendwann einmal begegnen oder selbst betreffen kann.

Musical-Tour durch den Oberbergischen Kreis: Demenz-Thema auf die Bühne gebracht

Das Ensemble vom Musical-Projekt Oberberg (MPO) startete am Samstag seine Tour durch den Oberbergischen Kreis in der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) des Klinikums Oberberg in Hückeswagen, die zum Tag der offenen Tür eingeladen hatte. Im Februar 2024 war die Einrichtung im ehemaligen „Wohnwerk“ eröffnet worden und ist auf große Nachfrage gestoßen.

„Wir decken alles an psychiatrischen Erkrankungen ab – bis auf die Kinder- und Jugendpsychiatrie“, erklärte Gemy Kuriakose, Ärztlicher Leiter der Institutsambulanz. Der Bedarf sei da, und es seien schon alle Termine bis Jahresende geblockt.

Heike Mühlinghaus betonte in ihrer Funktion als stellvertretende Bürgermeisterin die Bedeutung der Einrichtung für Hückeswagen. „Ich freue mich, dass die Ambulanz in den Nordkreis geholt wurde und dadurch vielen der weite Weg nach Gummersbach erspart bleibt.“ Die Einrichtung sei schon jetzt eine Erfolgsgeschichte.

Info: Behandelt werden Patienten ab 18 Jahre. Zielgruppe sind alle Patienten über 18 Jahre mit psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen, Psychosen oder Demenzerscheinungen.

Behandlung: Zu Beginn der ambulanten Behandlung steht ein ärztliches Gespräch, bei dem unter der Berücksichtigung der Vorgeschichte und Erkrankung des Patienten ein individuell geeigneter Behandlungsplan erarbeitet wird.

Kontakt: Psychiatrische Institutsambulanz, Peterstraße 44, ☏ 02192 / 935 69 90.

Zum Tag der offenen Tür hatte die Institutsambulanz mehrere Vorträge angeboten

Zu den Themen „Selbstbestimmung bei Demenz“, „Resilienz für pflegende Angehörige“ und „Kuren für pflegende Angehörige“ referierten Experten. Chefarzt Gemy Kuriakose referierte zu den aktuellen und neuen Behandlungsmethoden in der Versorgung von Alzheimer-Patienten.

„Es gibt eine neue Antikörper-Therapie, die zwar in Amerika, nicht aber in Europa zugelassen ist“, nannte der ärztliche Leiter ein Beispiel und fügte hinzu: „Es ist seit Langem endlich mal wieder ein Schritt voraus.“ Wichtig sei, die Krankheit frühzeitig zu erkennen, um den kognitiven Abbau bremsen zu können.

Das Thema nahm am Welt-Alzheimertag eine vordergründige Position ein, so wie auch im Musical „Socken im Kühlschrank“. 20 Sängerinnen und Sänger im Alter zwischen elf Jahren und Anfang 60 sangen bei ihrem Kurzkonzert ausdrucksstark von Gedächtnislücken, Orientierungslosigkeit, fehlender Akzeptanz in der Gesellschaft und den Konsequenzen, die die Krankheit für die betroffenen und deren Angehörigen mit sich bringt.

Das Ensemble fiebert bereits den ersten Aufführungen des Musicals am 2. November (19 Uhr) und am 3. November (16 Uhr) in der Kulturstätte in Morsbach entgegen. Im Mai 2025 soll es eine Wiederholung in der Halle 32 in Gummersbach geben.

„Ziel ist es, das Thema Demenz in die Öffentlichkeit zu bringen“, sagte Harald Klotz, stellvertretender Amtsleiter beim Oberbergischen Kreis. Zu diesem Zweck wurde auch der Welt-Alzheimertag 1994 ins Leben gerufen und findet seitdem am 21. September statt.

Das diesjährige Motto „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.“ soll daran erinnern, dass der Herausforderung gemeinsam als Familie, mit dem Freundeskreis und als Gesellschaft begegnet werden muss. Es erfordere Mut, das Leben mit Demenz anzunehmen und dabei die schönen Dinge des Lebens nicht aus den Augen zu verlieren, heißt es auf der Internetseite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.

Beim Tag der offenen Tür der PIA standen neben den Fachärzten Gemy Kuriakose und Igor Prudkov auch Diana Hintemann von der Senioren- und Pflegeberatung in Hückeswagen als Ansprechpartnerin vor Ort zur Verfügung.