Hückelhoven: Die Baaler Bürgerbühne spielt zum Gedenken an ihre tote Regisseurin
In der Stadt Hückelhoven wird in diesen Tagen ein besonderes Theaterstück aufgeführt. Die Baaler Bürgerbühne widmet ihr nächstes Stück der verstorbenen Regisseurin, die ein wichtiger Teil des Ensembles war. Mit dieser Aufführung möchte die Bürgerbühne ihr Andenken ehren und zugleich den Verlust ihrer geliebten Regisseurin verarbeiten. Das Stück selbst wird eine Hommage an das Lebenswerk der Verstorbenen sein und die Zuschauer in eine Welt von Emotionen und Erinnerungen entführen. Die Aufführungen finden in den nächsten Wochen statt und werden sicherlich ein Ereignis sein, das nicht verpasst werden sollte.
Gedenkabend in Hückelhoven: Baaler Bürgerbühne zeichnet Regisseurin Sonja Buchholz ein
Als Regisseurin Sonja Buchholz vor einem Jahr nach langer, schwerer Erkrankung, aber trotzdem unerwartet verstarb, blieben die Akteure der Baaler Bürgerbühne traurig und ratlos zurück. Sie nutzten die zurückliegende Zeit, um neue Kraft zu sammeln, sich gegenseitig Halt zu geben und sich darüber klar zu werden, dass die damals 51-Jährige genau das gewollt hätte: Dass die Schauspieler das von ihr selbst geschriebene Stück „Lehrer, Lügner, Lotterleben“ aufführen.
Mitspieler Harald Klatt führt nun Regie; es geht weiter, auch wenn sie bei den Proben immer dienstags abends im ehemaligen Landhaus Rick noch spüren, dass Sonja Buchholz eine große Lücke hinterlassen hat. „Sie hatte mich noch gefragt, ob ich sie für ein paar Wochen vertreten könnte, weil sie eine Kur machen wollte, erzählt Klatt, der nun – wie vorher Sonja Buchholz – vor der Herausforderung einer Doppelfunktion Regie und Darsteller steht.
Info: Aufführungen
Die Komödie „Lehrer, Lügner, Lotterleben“ wird am Samstag, 14. September, 19 Uhr, und am Sonntag, 15. September, 17 Uhr (Cafeteria ab 15 Uhr) im Bürgerhaus am Pastor-Bauer-Platz aufgeführt. In der Aula des Hückelhovener Gymnasiums gastiert die Baaler Bürgerbühne am Samstag, 5. Oktober, 19 Uhr.
Vorverkauf
Eintrittskarten zum Preis von elf Euro (Kinder bis 14 Jahre sechs Euro) sind ab sofort erhältlich in der Baaler Stern-Apotheke sowie bei Schreibwaren Lengersdorf-Gatzos in Hückelhoven.
„Können wir die Szene bitte nochmal machen?“, ruft er in Richtung Spielszenerie, in der gerade Michelle Steffens eine junge Schülerin mimt, die erklärt, dass sie zwei Väter, aber keine Mutter habe. Sie ist neu dabei, auch der stellvertretende Bürgermeister Karsten Münter hat eine kleine Rolle übernommen und spielt einen Polizisten, dem unter anderem die Aufgabe zukommt, Lehrer Fritz Cohnen alias Harald Klatt mitzunehmen, als dieser einer Ladung zum Gerichtstermin unentschuldigt ferngeblieben ist.
„Sonja hatte mich angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in ihrem neuen Stück mitzuspielen, erzählt der Baaler Stadtverordnete und Apotheker. Münter überlegte nicht lange, sagte im Telefonat schon zu. „Jetzt mache ich mit, auch für Sonja. Damit möchte ich würdigen, wieviel Arbeit die Beteiligten hier reinstecken.“
Der lustige Dreiakter, der am Samstag, 14. September, 19 Uhr, im Bürgerhaus am Pastor-Bauer-Platz uraufgeführt werden soll, entführt seine Zuschauer in einen eher ungewöhnlichen Schulbetrieb: Schuldirektorin Doktor Gisela Berger (Susanne Birth) hat es nicht gerade einfach mit dem Lehrerkollegium. Der ehrgeizige Stefan Niesten (Tobias Preugschat) will ihr ihren Posten streitig machen und sie verdrängen. Der strenge Fritz Cohnen (Harald Klatt) hält nichts von Frauen. Der faule Sportlehrer Norbert Walter (Thorben Kischel) macht es sich bequem, die altmodische Marlene Kausch (Jennifer Gunder) bringt ihre Kollegen und Schüler mit ihren antiquierten Ansichten zur Verzweiflung. Der schüchterne Tobias Kramer (José Garcia) leidet unter einer Schüler-Phobie und sitzt mit seinem Teddybären im Lehrerzimmer. Sorgen bereitet der energetischen Schuldirektorin auch ihr missratener Sohn Andreas (Max Sadler), der durch schlechte Noten und häufige Abwesenheit glänzt. Hausmeister Leo Kirsch (Matthias Onkelbach) und Putzfrau Sophie Schuster (Sylvia Klatt) machen das Chaos perfekt.
Der neue Regisseur Harald Klatt erinnert sich, wie die Idee, eine „maßgeschneiderte Komödie zu schreiben, geboren wurde: „Bei einem Abendessen mit Freunden ist Sonja darauf gekommen. Einer der Freunde ist nämlich Lehrer. Beim Schreiben hat sie ihre Leute im Kopf gehabt und wusste dann genau, wer welche Rolle übernehmen sollte.“
„Wir sind alle hochmotiviert“, verrät Regisseur Harald Klatt. „Das hier ist unsere Art der Trauerbewältigung.“
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