Hendrik Streeck – Der Corona-Experte strebt den Weg in den Deutschen Bundestag

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Hendrik Streeck – Der Corona-Experte strebt den Weg in den Deutschen Bundestag

Der renommierte Virologe Hendrik Streeck möchte seine Expertise in der Corona-Pandemie nun auch auf politischer Ebene einbringen. Der Direktor des Instituts für Virologie an der Universität Bonn strebt den Weg in den Deutschen Bundestag an. Als Kandidat der SPD will er sich für eine verantwortungsvolle Gesundheitspolitik einsetzen und die von der Pandemie betroffenen Menschen unterstützen. Streeck, der sich bereits als scharfer Kritiker der Corona-Maßnahmen der Bundesregierung profiliert hat, hofft, dass sein medizinischer Sachverstand in der Politik neue Impulse setzen wird.

Virologe Hendrik Streeck strebt den Eintritt in den Deutschen Bundestag

Wenn Hendrik Streeck mal in Ruhe telefonieren will, dann verlässt er sein Virologisches Institut auf dem Venusberg hoch über Bonn und schlägt sich in den Kottenforst. Das ist ein durchaus ansehnlicher Wald, der sich direkt hinter dem Gelände der Uniklinik ausbreitet.

Derzeit hat der prominente Virologe ziemlich viel zu besprechen, denn er plant nichts weniger als den Eintritt in die Bundespolitik. Im einstigen Wahlkreis von Konrad Adenauer in Bonn wird er bei der Bundestagswahl in einem Jahr für die CDU antreten.

Lange war gar nicht bekannt, dass er ein Parteibuch hat. „Als mich Armin Laschet in den Expertenrat berief, habe ich ihm gesagt, dass ich CDU-Mitglied bin“, erzählt er der Deutschen Presse-Agentur. Der einstige NRW-Ministerpräsident habe ihm aber geraten, das nicht öffentlich zu machen. „Das war sehr weise von ihm“, sagt Streeck. „Weil es sonst noch eine weitere Ebene gegeben hätte. So in die Richtung: „CDU-Virologe kritisiert Merkel“.

Der Weg in den Deutschen Bundestag

Der Weg in den Deutschen Bundestag

Der 47 Jahre alte Mediziner hat kürzlich ein Buch mit dem Titel Nachbeben veröffentlicht. Auch das werde wieder nicht ohne Streit abgehen, vermutet er: „Es wird garantiert jemanden geben, der einzelne Zitate rauspickt und kritisiert. Oder sagt, ich hätte eine bestimmte Studie nicht ausreichend gewürdigt. Da wird es Angriffe geben und sie sind Symptom vom Problem der ganzen Debatte um Corona.“

Er habe auch lange damit gehadert, noch einmal ein Buch über die Pandemie zu schreiben, die viele Bürger längst verdrängt haben. Streeck findet aber, dass es sein muss. „Ich habe zwei, drei Jahre immer wieder für Aufklärung geworben, aber es ist nichts daraus geworden.“

Ein Schritt in die Politik

Ein Schritt in die Politik

„Aus meiner Sicht ist es schon so, dass dieser Schritt eine logische und emotionale Konsequenz der vergangenen Jahre ist. Eine Konsequenz daraus, dass abweichende Meinungen nicht gehört und die Sorgen und Nöte der Bevölkerung nicht nachvollzogen wurden. Das sehe ich schon als meinen Antrieb, in die Politik zu gehen.“

Man kann das wohl so deuten: Weil er in der Corona-Zeit das Gefühl hatte, nicht gehört zu werden, will er nun selbst an die Hebel.

„Da gibt es Neider und Förderer gleichermaßen“ Ob er das schafft? Seine Prominenz könne im Wahlkampf von Vorteil sein, meint der Parteienforscher Karl-Rudolf Korte: „Für die Wähler lebt der Kandidat von der Projektionsfläche: Wir meinen ihn zu kennen - das hat viele Vorteile auf dem Wählermarkt, zumal er unverbraucht in der politischen Szenerie wirkt, das macht zusätzlich neugierig.“

Ob er sich aber parteiintern durchsetze, sei schwer zu beurteilen. „Da gibt es Neider und Förderer gleichermaßen“, sagt Korte der dpa.

Der Schritt nach Berlin wäre – so er überhaupt gelingt – auch ein Wagnis. Streeck wäre dort - um im Bild zu bleiben - mit seiner Vita ebenfalls eine Art weißer Hirsch, ein Sonderling.

Er bestreitet das nicht. Er ahnt, dass er parteiintern natürlich auch kritisch beäugt werden könnte. Schon, weil er nicht die typische Ochsentour durch die Junge Union durchlaufen hat.

Die Leute treten ihm jetzt schon ganz anders gegenüber, ist sein Eindruck. Hemmungen, ihn anzusprechen, sind weggefallen: Er ist jetzt nicht mehr der Herr Professor, sondern der Kandidat, der in den Bundestag will. „Jetzt muss er mit mir ins Gespräch kommen, er braucht ja meine Stimme“ – das sei jetzt die Haltung.

Er sagt aber auch: „Ich habe jetzt nicht vor, mein ganzes Leben im Bundestag zu bleiben.“ Wobei das einige gesagt haben. Und Konrad Adenauer war lange Mitglied des Bundestages. Bis zu seinem Tod.

Streeck kniet sich ins Gras und lockt mit Wildfutter. Zögerlich schlabbern die Tiere die Krümel von seiner Hand. Kann man eklig finden, muss man aber nicht.

„Ich bin von meiner Grundprofession her Arzt“, sagt er. Er habe Menschen helfen wollen. Jetzt sei dieser Antrieb eben politisch geworden.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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