Hape Kerkeling: Gespräch über neues Buch Gebt mir etwas Zeit
In einer exklusiven Interview spricht der deutsche Comedian und Autor Hape Kerkeling über sein neuestes Buch Gebt mir etwas Zeit. In seinem neuen Werk berichtet Kerkeling über seine Erfahrungen mit der Krankheit und seiner Genesung. Das Buch ist ein beeindruckender Bericht über die Kraft der menschlichen Seele und die Wichtigkeit der Zeit, die wir haben. Kerkeling teilt eindrucksvolle Einblicke in sein Leben und seine Gedanken und gibt uns einen Blick hinter die Kulissen seines Schreibprozesses. Wir freuen uns, Ihnen diesem Artikel einige Ausschnitte aus dem Buch und der Interview anzubieten.
Hape Kerkeling: Ich bin der Enkel des englischen Königs
Hape Kerkeling hat in den letzten Jahren intensiv Ahnenforschung betrieben und dabei das spektakuläre Geheimnis der Herkunft seiner geliebten Oma Bertha gelüftet. In seinem neuen Buch Gebt mir etwas Zeit. Meine Chronik der Ereignisse berichtet er zudem erstmals von einer großen Liebe, die tragisch endete.
Die königliche Abstammung
In seinem Interview spricht er über seine königliche Abstammung, seinen Opa, der gegen die Nazis kämpfte und deshalb ins KZ kam, Aids, seine Kaffee-Sucht, warum er sich für einen spießigen Schwulen hält, Schüchternheit, die AfD und das Comeback von Horst Schlämmer.
Ich musste eine Zeit lang meine Homosexualität verstecken, mein Großvater Kerkeling musste sich vor den Nazis verstecken, weil er Kommunist war und mein Vorfahre Barend aus dem Goldenen Zeitalter in Amsterdam musste sich verstecken, weil er dem Staatsglauben, dem Calvinismus, nicht gefolgt ist, sondern der Liebe wegen zum Katholizismus übergetreten ist. Und meine Großmutter musste sich als Straßenbahnschaffnerin verstecken, obwohl sie eigentlich eine Prinzessin war.
Die wahre Geschichte meiner Oma Bertha
Hape Kerkeling stammt angeblich von König Edward VII. ab. Die Mutter seiner Oma, die er nach dem Suizid seiner Mutter großzog, stammt aus einer armen Familie und arbeitete um 1900 in einer Porzellanmanufaktur im böhmischen Schlaggenwald, im heutigen Tschechien.
Edward VII. war dafür bekannt, dass er ein unglaublicher Charmeur und Fremdgänger vor dem Herrn war. Er hatte während seiner Ehe mit Königin Alexandra von Dänemark 55 Geliebte. Und das sind nur die, von denen man offiziell weiß. Unter ihnen waren Kurtisanen, Damen der feinen Gesellschaft, Prinzessinnen und Gräfinnen. Und meine Uroma!
Der DNA-Test
Kerkeling fand heraus, dass seine Oma die uneheliche Tochter von König Edward VII. ist. Der Vorname seiner Oma, Bertha, liefert einen weiteren Hinweis auf ihren wahren Vater. König Edward VII. wurde Bertie genannt.
Ich denke, sie hat es zumindest geahnt. Wahrscheinlich hat sie zeitlebens nicht darüber gesprochen, weil der Makel des unehelichen Kindes damals schwerer wog, als wir uns das heute vorstellen können.
Die Familiengeschichte
Hape Kerkeling recherchierte über seine Familiengeschichte und fand heraus, dass seine Oma als ältere Dame mit heiligem Ernst in den Illustrierten Geschichten über den europäischen Hochadel gelesen hat. Vielleicht wollte sie einfach wissen: Was treiben die so?
Ich glaube, es gibt gute Gründe dafür, warum Ahnenforschung in Deutschland nicht so populär ist wie in anderen Ländern. Es gab bei den Nazis diese schreckliche Forderung nach dem sogenannten Arier-Nachweis. Das hat die Ahnenforschung in Deutschland zu Recht sehr unbeliebt gemacht.
Das Comeback von Horst Schlämmer
Hape Kerkeling will einen neuen Horst-Schlämmer-Film machen. Et muss nochmal sein ist der Titel des Films, der in der Planung ist. Kerkeling sagt, dass er Horst Schlämmer auferstehen lassen wird.
Das ist in der Planung, aber bei Schlämmer weiß man ja nie. Ich bin ein spießiger Schwuler, aber der Siggi Schwäbli ist so unbedarft und ein bissel blöd, aber eigentlich ein ganz lieber Kerl. So guck ich auch in die Welt.
Das Buch
Gebt mir etwas Zeit. Meine Chronik der Ereignisse erscheint am 25. September im Piper-Verlag.
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