Hans Hartung bei Setareh: Auf gleicher Augenhöhe mit Rothko und Pollock

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Hans Hartung bei Setareh: Auf gleicher Augenhöhe mit Rothko und Pollock

Die Kunstwelt freut sich auf eine besondere Ausstellung: Hans Hartung, ein Pionier der abstrakten Kunst, wird in der Galerie Setareh in Berlin präsentiert. Die Ausstellung bietet einen einzigartigen Einblick in das Werk des deutschen Künstlers, der sich auf gleicher Augenhöhe mit den Großen der Abstrakten Expressionismus, wie Mark Rothko und Jackson Pollock, bewegt. Die Werke Hartungs, die zwischen 1960 und 1980 entstanden, zeichnen sich durch ihre expressive Farbigkeit und Dynamik aus. Die Ausstellung bietet eine seltene Gelegenheit, die Werke Hartungs in einem neuen Licht zu sehen und seine Bedeutung innerhalb der modernen Kunstgeschichte zu würdigen.

Hans Hartung: Ein europäischer Meister zwischen Rothko und Pollock

Hans Hartung (1904-1989), der Deutsche in Paris, trat nach dem Zweiten Weltkrieg den Siegeszug in der abstrakten Kunst an. Karl-Otto Götz war 1947 sein Bewunderer, Mark Rothko besuchte ihn. Doch dann zog Jackson Pollock an dem Dripping-Maler der ersten Stunde vorbei.

Nach den Retrospektiven in Düsseldorf und Köln in den 1970er Jahren geriet er in Vergessenheit. Nun holt ihn Samandar Setareh aus der Versenkung, er präsentiert den Maler seit der Gründung seiner Galerie im Jahr 2013 an der Königsallee.

Ein Meister der Spritzpistole

Ein Meister der Spritzpistole

Erst jetzt wird deutlich, was für ein Meister der Spritzpistole er war, lange vor den heutigen Sprayern. In den frühen 1960er Jahren soll er mit einem umgebauten Staubsauger dunstig-verschwommene Hintergründe erzeugt haben. Selbst in seinem letzten Lebensjahr, als er teilweise gelähmt war und im Rollstuhl saß, agierte und dirigierte er eine umfunktionierte Gartenspritze.

Auch von Gerätschaften, wie man sie in den Weinbergen zum Verspritzen von Insektenschutzmitteln benutzt, ist die Rede. Aber dieser Technikfanatiker überzeugte nicht nur mit Drippings aus Tropfen, Spritzern, Schlieren und Klecksen.

Ein bedeutender Zeichner

Er war auch ein bedeutender Zeichner, der seit den 1950er-Jahren seine Tuschpinsel-Aquarelle von seinen Assistenten in große Bildformate übertragen ließ. Zum Aufspritzen der Farbe gehörte seitdem das Herausholen des Untergrunds durch einzelne Linien.

Er schrammte, kratzte, kämmte und fegte feine Spuren auf der feuchten Öl- und vor allem Acrylfarbe. Er benutzte die verschiedensten Rakel, präparierten Bürsten, Schaber, Spachtel und sogar Besen aus den Zweigen von Olivenbäumen, um Farben aufzupeitschen.

Ein Pionier der Abstraktion

Nur so konnte er durch minimale Schlitze in den Tiefenraum dringen. Setareh meint, er hätte alle zehn Jahre die Sprache der Abstraktion verändert.

Die Schau an der Kö ist mit 14 Arbeiten zwischen 1961 und 1989 museumsreif. Der Galerist kaufte über die Stiftung Hans Hartung, die dem französischen Staat gehört und jahrelang seine Werke in den Handel gab, sowie über Sammlungen.

Bewundernd meint er über seinen Künstler: „Er ist einer der bedeutendsten europäischen Künstler der Abstraktion des 20. Jahrhunderts. Ich sehe ihn auf Augenhöhe mit amerikanischen Vertretern des abstrakten Expressionismus wie Jackson Pollock und Mark Rothko.

Die Ausstellung

Die Ausstellung dokumentiert, wie Hartung die Farben wolkig zerstäubte, Linien wie Drahtgespinste rotieren ließ, zwischen zartblauem Grund und erdigem Braun balancierte und plötzlich mit einem diagonalen Strich die Dunkelheit aufreißen konnte.

Selbst wenige Tage vor seinem Tod übermittelte er der Nachwelt, was man mit dem informellen Vokabular an Dramatik suggerieren kann. Setareh: „Er machte nicht wie viele Künstler von heute einfach weiter, sondern er machte immer wieder Neues.

Die Solo-Schau von Hans Hartung ist bis zum 12. Oktober in der Galerie Setareh an der Königsallee 27 - 31 zu sehen. Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 10 - 19 Uhr, Sa bis 18 Uhr.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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