Handysucht bei Kindern: Tipps für Eltern zum Umgang mit Handy

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Handysucht bei Kindern: Tipps für Eltern zum Umgang mit Handy

In der heutigen digitalen Welt ist es für Kinder fast unmöglich, ohne Handy auszukommen. Doch die ständige Verfügbarkeit von Social-Media-Plattformen, Spielen und anderen Online-Inhalten kann schnell zu einer Sucht führen. Als Eltern ist es wichtig, Ihre Kinder vor den negativen Folgen der Handysucht zu schützen und ihnen gesunde Mediennutzungsgewohnheiten beizubringen. In diesem Artikel finden Sie wertvolle Tipps, wie Sie Ihrem Kind helfen können, ein gesundes Verhältnis zum Handy zu entwickeln und die Risiken der Handysucht zu minimieren.

Handykonsum von Kindern und Jugendlichen: Was sind die Folgen?

Zu Beginn des Schuljahres stellen sich viele Eltern die Frage, ob sie ihrem Kind ein Smartphone kaufen sollen. Gleichzeitig befürchten viele Eltern, ihr Nachwuchs könnte handysüchtig werden. Mittlerweile nutzen nach Angaben des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) 60 Prozent der sechs bis Neunjährigen regelmäßig ein Smartphone, vor allem um Spiele zu spielen oder Nachrichten zu verschicken.

Was sind die Folgen von Handykonsum für Kinder und Jugendliche?

Was sind die Folgen von Handykonsum für Kinder und Jugendliche?

„Grundsätzlich ist eine phasenweise intensive Beschäftigung mit digitalen Medien allein zunächst kein Grund zur Besorgnis und im Jugendalter normal“, sagt Stefanie Eckhardt, Leiterin des Referates Suchtprävention bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Handys seien mittlerweile wichtig für die soziale Teilhabe, zum Beispiel in Klassenchats oder um Verabredungen zu vereinbaren. Eine übermäßige Nutzung könne jedoch eine Sucht begünstigen.

Ab wann liegt eine Handysucht vor?

Ab wann liegt eine Handysucht vor?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt die sogenannte Handysucht noch nicht als Krankheit an. Im Zusammenhang mit der Nutzung von Smartphones zeige sich jedoch suchttypisches Verhalten, so der Suchtforscher Sven Lindberg, Psychologieprofessor an der Universität Paderborn. Kriterien können laut Lindberg der Kontrollverlust über die Nutzung, die Vernachlässigung von Hobbys, Schule und sozialer Kontakte sein.

Wer ist besonders anfällig für eine Handysucht?

Wer ist besonders anfällig für eine Handysucht?

Kinder und Jugendliche seien besonders anfällig für eine Handysucht, da Smartphones bei ihnen am stärksten im Alltag verankert seien. Es gebe jedoch auch genetische Prädispositionen. Auch seien Frauen wohl häufiger betroffen, so Psychologe Lindberg.

Welche technischen Lösungen gibt es, um den Handykonsum von Kindern zu reduzieren?

Welche technischen Lösungen gibt es, um den Handykonsum von Kindern zu reduzieren?

Auf dem Markt gibt es viele Apps, die Eltern Kontrolle über die Mediennutzung ihrer Kinder versprechen. Auf IPhones kann über den Menüpunkt „Bildschirmzeit“ diese festgelegt werden, auf Android Geräten heißt die Funktion „Google Family Link“. Die kostenpflichtige App „Salfeld Kindersicherung“ konnte in einem Vergleich der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2020 von neun Apps am meisten in der Gesamtnote überzeugen.

Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, den Konsum zu reduzieren?

Technische Lösungen und Verbote allein würden nicht ausreichen. Eltern müssten Interesse für das Nutzungsverhalten ihrer Kinder zeigen, so die BzGA. Die NRW-Landesmedienanstalt empfiehlt den Abschluss eines Medienvertrages, der von den Eltern gemeinsam mit den Kindern entwickelt wird. So entstehe ein bewussterer Umgang mit dem Gerät.

Wie kann ich meine Kinder vor jugendgefährdenden Inhalten schützen?

Auch hier können Apps und Seitenblocker installiert werden, diese würden jedoch keine Medienerziehung ersetzen, so die Landesmedienanstalt. Eltern sollten sich selbst über problematische Inhalte informieren und die Kinder aufklären, damit diese die Inhalte einordnen können.

Ab wann kann ich meinem Kind ein Smartphone kaufen?

Die Landesmedienanstalt macht deutlich, dass es dafür kein bestimmtes Alter gibt. Entscheidend sei eher, ob das Kind mit den Gefahren des Internets selbstständig umgehen kann. In der Grundschule sei dies oft nicht der Fall. Ein guter Zeitpunkt sei hier der Übergang in die weiterführende Schule, da die Kinder ab dann weitere Wege zurücklegen müssten.

Infozahlen und Daten zur Handynutzung

Im Jahr 2021 besaßen laut Bitkom rund 94,2 Prozent der 14- bis 19-jährigen Personen in Deutschland ein Smartphone beziehungsweise hatten ein Handy im Haushalt. In der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen waren es 95,5 Prozent, bei den 30- bis 39-Jährigen 96 Prozent. Der Anteil der Smartphone-Nutzer/-Besitzer bei den über 70-Jährigen beläuft sich noch auf 68,2 Prozent.

Mehr als 60 Prozent der sechs bis Neunjährigen Kinder nutzen ein Smartphone, bei den zehn bis Zwölfjährigen sind es bereits mehr als 90 Prozent. (Stand: 2023)

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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