Haarpilz in Barbershops: Haarausfall droht - bleibende Folgen nicht ausgeschlossen

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Haarpilz in Barbershops: Haarausfall droht - bleibende Folgen nicht ausgeschlossen

In den letzten Wochen haben mehrere Fälle von Haarpilzbefall in Barbershops in Deutschland aufgeschreckt. Die Folgen können verheerend sein: Haarausfall, Juckreiz und Entzündungen sind nur einige der möglichen Symptome. Experten warnen vor langfristigen Schäden, wenn der Pilz nicht schnell und richtig behandelt wird. Die Frage bleibt, wie es zu dieser Infektionswelle kommen konnte und wie Barbershops und Kunden gemeinsam Sicherheitsmaßnahmen ergreifen können, um solche Fälle in Zukunft zu vermeiden.

Haarpilz in Barbershops: Gefahr durch Hautentzündungen

Seit einiger Zeit vermehren sich Meldungen von Hautentzündungen vor allem im Kopfbereich, die durch einen Fadenpilz verursacht werden. Als Quelle gelten vor allem Barbershops, weil der Pilz dort auch nachgewiesen wurde und hauptsächlich junge Männer betroffen sind.

Pilzinfektionen in Barbershops: Eine medizinische Herausforderung

Pilzinfektionen in Barbershops: Eine medizinische Herausforderung

Eine Infektion ist meist gut behandelbar, kann aber schwerwiegende Folgen haben. Es handelt sich auf jeden Fall um ein relevantes medizinisches Problem, sagt Professorin Silke Hofmann, Direktorin des Zentrums für Dermatologie, Allergologie und Dermatochirurgie am Helios Universitätsklinikum Wuppertal.

Um was für einen Pilz handelt es sich? Silke Hofmann: Trichophyton tonsurans ist ein Fadenpilz. Diese Pilze führen zu Hautentzündungen wie Nagel- oder Fußpilz oder Infektionen auf der Haut, auch in behaarten Regionen, zum Beispiel im Bart- oder im Genitalbereich.

Haarausfall durch Haarpilz: Eine Gefahr, die nicht ausgeschlossen werden kann

Haarausfall durch Haarpilz: Eine Gefahr, die nicht ausgeschlossen werden kann

Früher kamen Infektionen durch Trichophyton tonsurans sehr selten vor. Dieser Pilz wurde besonders bei Ringern beobachtet, wo er durch engen Körperkontakt oder durch Pilzsporen auf den Ringermatten weitergetragen wurde.

Wie häufig sind Infektionen mit Trichophyton tonsurans? Hofmann: Bis vor fünf Jahren kamen solche Infektionen mit Trichophyton tonsurans sehr selten vor. Mit der enormen Verbreitung von Barbershops in den Großstädten ist es in den vergangenen Jahren zu einem starken Anstieg der Infektionen auf der Kopfhaut und im Bartbereich gekommen.

Vor zwei Jahren haben Forscher der Uni Kiel die Sporen an Rasierklingen und in Schubladen in Barbershops nachweisen können. Man führt die enorme Ansteckungswelle auf mangelnde Hygiene in einigen Barbershops zurück. Heute tritt der Pilz drei- bis fünfmal häufiger auf als noch vor fünf Jahren.

Welche Patientengruppe ist hauptsächlich betroffen? Hofmann: Tatsächlich sind es besonders junge Männer mit entsprechenden Frisuren, wie sie in vielen Barbershops geschnitten werden, zum Beispiel dem sogenannten Undercut, wobei die Haare an der Seite des Kopfes ausrasiert und auf dem Kopf länger gelassen werden.

Wie sieht der Übertragungsweg denn genau aus? Professorin Silke Hofmann leitet das Zentrum für Dermatologie am Helios Universitätsklinikum Wuppertal. Der Pilz ist sehr gut übertragbar, das ist auch das Problem. Und er hält sich lange auf Gegenständen, wenn diese nicht ausreichend desinfiziert wurden.

Wie sieht das Krankheitsbild aus? Hofmann: Bei oberflächlichem Hautkontakt führt eine Infektion nach ein, zwei Wochen zu beginnender Rötung und zu einer sich zentrifugal ausbreitenden roten Stelle, die meistens im Randbereich etwas erhaben ist, schuppt und juckt.

Gibt es auch mögliche Komplikationen? Hofmann: Manchmal setzen sich noch Bakterien obendrauf, was zu Wundinfektionen führen kann. Das ist schon ein relevantes medizinisches Problem, kommt aber eher selten vor.

Ist die Diagnose schwierig? Hofmann: Nein. Ein erfahrener Dermatologe hat meistens schon nach der ersten Begutachtung des Patienten einen entsprechenden Verdacht. Mit einem Abstrich sieht man nach ein, zwei Wochen, dass eine Pilzkolonie zu wachsen beginnt.

Wie sieht die Therapie aus? Hofmann: Im Grunde genommen ist der Pilz gut zu behandeln, die Therapie muss aber ausreichend lange erfolgen. Das heißt, mindestens eine Woche länger, als dass man irgendeine Hautveränderung sehen kann.

Wie sollten sich Erkrankte verhalten? Hofmann: Wichtig ist eine penible Hygiene. Handtücher sollten bei 60 Grad gewaschen, Rasierutensilien desinfiziert werden. Menschen, mit denen man Hautkontakt hat, etwa Lebenspartner und Familienmitglieder, muss man informieren.

Wie kann man sich selbst schützen? Hofmann: Wenn man den Eindruck hat, dass es in einem Barbershop nicht sauber zugeht, ist das schon mal ein schlechtes Zeichen. Man kann ja auch offensiv fragen, wie oft Scheren desinfiziert werden.

Gibt es schon Kampagnen, um auf die Problematik hinzuweisen? Hofmann: Bisher nicht. Das Thema nimmt gerade an Fahrt auf, und es ist denkbar, dass die Deutsche Dermatologische Gesellschaft das schon bald aufgreift, um breiter aufzuklären.

Udo Müller

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