Gladbach: Tim Kleindienst erzielt Doppelpack - aber nicht nur das
In der aktuellen Bundesliga-Saison hat sich der Borussia Mönchengladbach mit einem beeindruckenden Sieg über die Konkurrenz hinausgesetzt. Der Stürmer Tim Kleindienst war der große Held des Spiels, als er innerhalb von nur 45 Minuten zwei Treffer erzielte und damit den Weg für den Erfolg ebnete. Doch das Doppelpack des Angreifers war nur ein Teil des Erfolgsrezepts. Die Fohlen Elf zeigte eine überzeugende Leistung in allen Bereichen des Spielfeldes und konnte damit die Gegner auf Distanz halten. Wir werfen einen Blick auf die Highlights des Spiels und analysieren, was den Borussia zum Erfolg verhalf.
Kleindienst erzielt Doppelpack – aber nicht nur das: Ein besonderer Samstag für den Gladbacher
Tim Kleindienst hatte wieder mehr als elf Kilometer abgespult, 32-mal war er gesprintet – und trotzdem machte er nach dem Abpfiff noch mächtig Meter im Spielertunnel sowie zwischen den beiden Mannschaftskabinen.
Es war ein bessonderer Samstag für den Mann, der gerade erst einen besonderen Freitag und einen besonderen Montag erlebt hatte, als er seine ersten beiden Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte. Nun gelang ihm beim 3:2 gegen den 1. FC Heidenheim auch noch der erste Doppelpack für Borussia Mönchengladbach.
Gladbach gewinnt gegen Heidenheim – Kleindienst feiert Doppelpack und besondere Erlebnisse
Dass Kleindienst damit einen Treffer im Minus war, wurmte ihn nicht. Sein Ex-Kollege und Trauzeuge Kevin Müller verriet, dass er ihm sogar drei Tore prophezeit hatte. „Dass ich so nah dran komme, hätte ich selbst nicht geglaubt“, sagte Kleindienst, der sich am Gladbacher Chancenwucher in der Nachspielzeit mit dem siebten seiner insgesamt sieben Versuche auch noch beteiligte.
„Wenn wir noch zwei Tore machen, steht es 5:2 und es ist ein anderer Blick aufs Ergebnis“, sagte Kleindienst. Gladbach bringt Führung gegen Heidenheim über die Zeit.
So aber war es Geschmackssache, ob nach dem erlösenden Abpfiff zuerst die vergebenen Möglichkeiten oder das Zittern hinten zu thematisieren waren. „Diese zwei Gegentore waren wieder extrem unnötig. Das lässt das Ergebnis so derbe knapp erscheinen, obwohl wir ein gutes Spiel machen“, traf Kleindienst seine persönliche Wahl.
Heidenheim lieferte eine der schwächeren Vorstellungen in dieser Saison ab und durfte nach dem Anschlusstreffer durch einen Handelfmeter doch noch am Punktgewinn schnuppern. Doch die wesentlichste Verbesserung zur Vorsaison hat Bestand: Borussia brachte die dritte Führung der Saison erneut über die Zeit.
Weder das Problem mit den verspielten Punkten (31 in der vergangenen Saison) noch das mit den ausbleibenden zwei Siegen nacheinander hat Sommerzugang Kleindienst sonderlich mitgeprägt. Am kommenden Freitag bei Mainz 05 gibt es die nächste Gelegenheit, die minimalste aller Serien zu starten.
„Vordergründig müssen wir gut verteidigen, denn die Offensivqualität haben wir“, sagte Kleindienst, der als An- und Dauerläufer im Angriff seinen Teil zur Defensive beiträgt und dafür mindestens so geschätzt wird wie für seine Torgefahr.
Kleindienst erlebte wohl die schönste Länderspielpause aller Borussen, trotzdem hatte er den schwachen Auftritt beim FC Augsburg nicht vergessen. „Du schleppst das zwei Wochen mit dir rum. Deshalb ist es wichtig, eine Reaktion zu zeigen“, sagte der 29-Jährige.
Das sei gelungen, die Mannschaft habe deutlich mehr richtig gemacht, sei präsenter im Strafraum gewesen – habe es am Schluss nur unnötig spannend gemacht. „Ich habe gehofft, dass wir das relativ erwachsen zu Ende bringen. Das haben wir leider nicht ganz geschafft. Aber wir hatten das Glück ein bisschen auf unserer Seite, was auch mal wichtig war“, sagte Kleindienst.
Tim Kleindienst würdigt Kevin Müller keines Blickes Er selbst schien vor allem vom Elfmeterpunkt nichts anbrennen lassen zu wollen. Ohne Heidenheims Torwart Müller eines Blickes zu würdigen („das wäre nicht gut gewesen“), setzte er den Ball mit links ins rechte Eck. „Du musst einfach überzeugt sein“, sagte Kleindienst. „Sobald du den Elfmeter gut schießt, ist es nahezu unmöglich für den Torhüter.“
Da half es Müller auch nichts, dass er Kleindienst schon so lange kennt. Neben Torgefahr und Laufstärke bringt der auch soziale Qualitäten mit, seine Empathie bekamen die langjährigen Kollegen zu spüren, indem er seine Treffer so gut wie gar nicht bejubelte. „Ein wenig tut es im Herzen weh, weil es die alte Liebe ist, man so viel erreicht und erlebt hat zusammen. Aber am Ende sind wir alle professionell genug, dass das egal ist“, sagte Kleindienst.
Dafür war der Erfolg auch zu wichtig für seinen neuen Arbeitgeber.
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